FURIOSA: A AMD MAX SAGA POSTER

Inhalt: Die junge Furiosa, gespielt von Anya Taylor-Joy, wächst im sogenannten Green Place auf, einem seltenen Ort des Überflusses inmitten der Ödnis. Doch als sie entführt wird, beginnt eine Odyssee der Rache und Selbstfindung.

© Warner Bros. Entertainment

Film Kritik:

Mit Mad Max gab George Miller 1979 sein Spielfilmdebüt. Ein eher unscheinbarer Indie-Film über einen Polizisten, der sich mit einer Biker-Gang anlegt. Über vier Jahrzehnte später kehrt er immer noch in den Sandkasten des Universum zurück, das er so meisterhaft erschaffen hat, und liefert eine Geschichte, die sowohl als eigenständiges Epos als auch als Erweiterung des „Mad Max“-Kanons funktioniert.

Furiosa bietet dem Zuschauer einen epischen Happen Mythenbildung und einen Odyssee-artigen Selbstfindungs-Trip im Stile Homers. Es ist eine Ergänzung zu Fury Road, einem außergewöhnlicher Action-Film, der nach wie vor schwer zu toppen ist. Und vielleicht der ehrgeizigste Film, den Miller je gemacht hat.

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Während sich die Story von Fury Road in nur 36 Stunden abspielt, erstreckt sich diese Furiosa-Geschichte über 15 Jahre. Wo Fury Road eine einzige, nicht zu bremsende Action-Ekstase abliefert, bleibt Furiosa eher eine episodenhafte Angelegenheit. Der Film ist in fünf Kapitel unterteilt, wobei jedes einen kryptischer Titel wie „The Pole Of Inaccessibility’“ trägt.

Any Taylor-Joy in "FURIOSA: A MAD MAX SAGA"
Any Taylor-Joy in „FURIOSA: A MAD MAX SAGA“ – FOTO-CREDIT – © 2023 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.

Anya Taylor-Joy taucht erst nach der ersten Stunde auf

Er unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht erheblich vom letzten Teil und ist doch gleichzeitig untrennbar mit ihm verbunden. So verstehen wir besser, was Charlize Therons Furiosa gemeint hat, als sie von der „Suche nach Erlösung“ sprach und erzählte, dass ihre „Mutter am dritten Tag starb„.

Bisher nur angedeutete oder flüchtig erwähnte Gegenden – Gas Town, die Bullet Farm, der Green Place – werden endlich auf der Leinwand gezeigt, und zwar in ihrer ganzen Pracht und Herrlichkeit. Das Wasteland fühlt sich nicht nur größer und lebhafter an – hier ein Lob an die neuen Charaktere Scrotus, The Octoboss und Piss Boy -, sondern gleichzeitig irgendwie verlassener und bedrückender.

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Man könnte fast meinen, dass David Lean einen „Benzin-Punk“ – Film abgedreht hätte. Dabei steht immer die menschliche Komponente im Mittelpunkt. Interessanterweise taucht Anya Taylor-Joy in der ersten Stunde nicht einmal auf. Es ist dem Einsatz von Alyla Browne zu verdanken, die als jüngere Furiosa brilliert, dass der Wechsel fast nahtlos erfolgt. Beide Schauspieler finden die richtige Balance zwischen der von Theron eingebrachten Unerbittlichkeit und der Zerrissenheit ihrer Figur.

Besonders Taylor-Joy ist eine wahre Bereicherung: Ihre großen, eindringlichen Augen heben sich deutlich von der mit Motoröl verschmierten Stirn ab. Sie verleiht ihrer wortkargen Hauptfigur einen sehr subtilen Ausdruck.

Chris Hemsworth in "Furiosa A Mad Max Saga"
Chris Hemsworth in „Furiosa A Mad Max Saga“ FOTO-CREDIT: Jasin Boland © 2023 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.

Vertrautes Fahrgestell – Neuer Antrieb

Der von Chris Hemsworth gespielte Dementus hingegen ist ein wahrer Dampfplauderer. Er hat den Spaß seines Lebens, als charismatischer und chaotischer Despot, der seine Armada von Bikern – „tausend verrückte Bastarde“, wie er sie liebevoll nennt – von einem benzinbetriebenen römischen Streitwagen aus anführt.

Furiosa setzt sich durch ihn mit den Themen Hoffnung und Hass auseinander, ebenso mit der Frage, wie Gerechtigkeit und Rache in einer unmenschlichen Welt aussehen. Aber bitte nicht falsch verstehen. Die Befürchtung, Miller würde in seinem 80. Lebensjahr die Pantoffeln anziehen und sich nur noch einer gemütlichen, ruhigen Charakterstudie widmen, ist völlig fehl am Platz.

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Kaum ein Regisseur versteht es so wie er, mitreißende, von Charakteren getragene und explosive Action zu inszenieren. Auch nach 45 Jahren im Geschäft demonstriert George Miller weiterhin eindrucksvoll, wie es geht. Was Furiosa angeht, gelingt zwar nicht alles auf dem Niveau von Fury Road, das bereits Extraklasse demonstrierte. Dennoch bleibt eine mehr als solide Vorgeschichte, die weiterhin Benzin in die Adern pumpt.

Fazit: Das Chassis mag vertraut sein, doch Furiosa wird von einem komplett anderen Motor angetrieben als Fury Road. Es ist ein ausgedehntes Epos, das die Mad Max Mythologie weiter ausbaut. Fans der Action-Reihe werden nicht enttäuscht sein.

Film Bewertung 7 / 10