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WONKA FIMPOSTER

Inhalt: Willy Wonka (Timothée Chalamet) träumt davon, seinen eigenen Schokoladen zu eröffnen. Leider wird er dabei von einem skrupellosen Trio hinterhältiger Geschäftsleute ausgebremst.

TIMOTHÉE CHALAMET als Willy Wonka
TIMOTHÉE CHALAMET als Willy Wonka © 2023 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.

Film Kritik

Der Film beginnt mit einer langsameren, leicht veränderten Version von „Pure Imagination“. Das ist eine Hymne über die Macht der Kreativität, die Gene Wilder in „Willy Wonka und die Schokoladenfabrik“ zum Besten gibt. Das ist vielleicht der auffälligste Griff in die Trickkiste, den Paddington-Regisseur Paul King bei der Darstellung des Süßigkeiten-Mannes mit dem Hut voller Träume angewandt hat.

Ein Film, der mit Charme, Warmherzigkeit und Einfallsreichtum daherkommt und in dem Timothée Chalamet, Hugh Grant und eine ganze Reihe britischer Komödienstars eine gute Figur abgeben.

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Im Mittelpunkt steht der aufgeweckte Wonka (Chalamet), der ein Schokoladengeschäft eröffnen will, dabei aber von einem skrupellosen Schokoladenkartell ausgebremst wird. Dieses Kartell besteht aus einem Dreigestirn von reichen Geschäftsmännern mit seltsamen Namen: Slugworth (Paterson Joseph), Fickelgruber (Mathew Baynton) und Prodnose (Matt Lucas).

Um seinen Traum wahr werden zu lassen, muss Wonka in einer Wäscherei schuften, begegnet dort dem Waisenkind Noodle (Lane), verbreitet Schwebe-Schokolade und trifft auf den größten Oompa Loompa (Hugh Grant), einen kleinen (orangen) Kerl, wie Wonka ihn nennt, der seine gestohlenen Kakaobohnen vom Schokoladenmacher ersetzt haben möchte.

(L-R) TIMOTHÉE CHALAMET als Willy Wonka und Hugh Grant als Umpa Lumpa
(L-R) TIMOTHÉE CHALAMET als Willy Wonka und HUGH GRANT als Oompa Loompa © 2023 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.

Hugh Grant brilliert als Oompa Loompa

Grant ist brillant und bei jedem seiner Auftritte der Szenen-Dieb. Daher ist es sehr schade, dass man ihn nicht so oft zu sehen bekommt. Und damit wir es nicht wieder vergessen: Bei Wonka handelt es sich um ein Musical. Selbstverständlich ist King auf diesem Gebiet in Topform – man denke nur an den Gefängnis-Chor in Paddington 2.

Aber hier setzt er noch einen drauf und hat umfangreichere Musiknummern inszeniert, ohne dabei an Leichtigkeit und Esprit einzubüßen. Die Lieder von Neil Hannon (The Divine Comedy) sind eingängig und liebenswürdig. Angefangen bei einer Ode an die Schufterei im Keller der Wäscherei (das Bugsy-Malone-eske Scrub, Scrub) bis hin zu einer ausgelassenen Party-Nummer zu Ehren von Wonkas Pralinen, dem wohl Besten Musik-Part, „A World Of Your Own“.

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Das Lied wird zur Eröffnung von Wonkas Schokoladengeschäft mit viel Elan geträllert. Erfreulicherweise flirtet der Film nicht nur mit dem Musicalkonzept, sondern lässt sich voll und ganz darauf ein, was ihn umso spaßiger macht.

Ähnlich wie bei Paddington 2 sind die Autoren King und Simon Farnaby am besten darin, abgedrehte Ideen mit den absurdesten Einfällen zu verbinden. In einem Fall geht es um einen falschen bayerischen Aristokraten, in einem anderen um das Melken einer Giraffe.

Timothée Chalamet als Willy Wonka
Timothée Chalamet als Willy Wonka © 2023 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved.

Das ist eine wunderbar abgedrehte Welt, in der man gerne seine Zeit verbringt

Gleichzeitig ist das Drehbuch randvoll mit originellen Details, egal ob es sich um visuelle Spielereien handelt (Wonka zündet eine Kerze an, indem er auf sie pustet), oder um schräge Einfälle. Das Kassenbuch des Kartells wird dabei von einem korrupten Geistlichen (Rowan Atkinson) und 500 schokosüchtigen Mönchen bewacht. Das ist eine wunderbar abgedrehte Welt, in der man gerne seine Zeit verbringt.

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An manchen Stellen driftet der Film zu sehr in skurriles Varieté ab (Olivia Colmans Mrs. Scrubbit). Doch Chalamet schafft es, den Zuschauer bei der Stange zu halten, indem er den Mittelweg zwischen Exzentrik und Authentizität einhält, Gene Wilders Charme beibehält und Johnny Depps Unheimlichkeit komplett vermeidet.

Das ist eine deutliche Veränderung gegenüber Roald Dahls bitterbösem Humor in dessen Buchvorlage, was absolut Sinn macht. Der junge Wonka ist einfach noch zu blauäugig unterwegs, gutmütig und voller Zuversicht. Und als liebenswürdigster Leinwandheld seit Jahren belebt Chalamet daher Wonkas stärkste Charakterzüge: Großzügigkeit und Herzlichkeit.

„Maestro“ bietet kreative Filmgestaltung, ein paar denkwürdige Szenen und eine überragende Carey Mulligan

Fazit: Oompa, Loompa dumpa-di-du, Wonka erreicht vielleicht nicht die Klasse seiner beiden Paddington-Filme, aber Paul Kings Film ist eine wunderbare Gelegenheit, 116 kurzweilige Minuten zu verbringen. Ein Film, der sich wie Weihnachten anfühlt, ohne ein einziges Weihnachtsklischee zu bedienen, und der perfekt von Chalamets liebenswertem Schokoladenzauberer getragen wird.

Film Bewertung 8 / 10

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