Inhalt: Nach der Aufklärung des letzten Mordes beschließen Nick (Adam Sandler) und Audrey Spitz (Jennifer Aniston), eine Privatdetektei zu gründen. Als sie zur Hochzeit ihres langjährigen Freundes Maharadscha Vikram (Adeel Akhtar) eingeladen werden, erwartet sie ein neuer Fall, an dem sich die beiden die Zähne ausbeißen – und auch diesmal ist jeder verdächtig.
Der eher ungewöhnlichere Film aus Adam Sandlers billig-heiterem Netflix-Filmarchiv, der nun eine Fortsetzung bekommt, ist in Wirklichkeit „Mehr vom Gleichen“ hoch vier. Wenn man in den letzten zehn Jahren jemals eine Sandler-Komödie gesehen hat, weiß man genau, was man von Murder Mystery 2 zu erwarten hat, und wenn man das Original Murder Mystery bereits kennt, ahnt man sogar recht schnell, wie die Dinge sich entwickeln werden.
Die Handlung des Films ist relativ unkompliziert, quasi ein „Golden Retriever“ in Filmformat: etwas einfältig, größtenteils banal, gelegentlich auch nervig, mitunter liebenswert, und nur schwer zu hassen. Eine wirkungsvolle „Zuvor bei…“-Montage vor dem Filmtitel gibt einen kurzen Überblick über den Vorgängerfilm und führt das Ehepaar Nick (Sandler) und Audrey (Jennifer Aniston, charismatisch wie immer) in ihr neues Leben als Privatdetektive ein, die verzweifelt nach einem Mordfall suchen, den es aufzuklären gilt. Natürlich fällt ihnen schon bald einer in den Schoß, wenn sie zur prunkvollen Hochzeit von Vikram (Adeel Akhtar, mit einer ganz anderen filmischen Liebesgeschichte als die in Clio Barnards Ali & Ava) eingeladen werden.
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Und so entwickelt sich eine äußerst losgelöste Variante eines Agatha-Christie-Krimis, wo jeder verdächtigt wird, jeder ein Motiv hat und jeder eine Gelegenheit zum Mord hat. Es mag schade sein, dass das Veröffentlichungsdatum in unmittelbarer Reichweite zu Rian Johnsons Benoit-Blanc-Film liegt, der den Goldstandard für einen Whodunit-mit-Comic-Twist darstellt: Glass Onion ist weitaus amüsanter, weitaus rätselhafter in seinem Mysterium, und weitaus subversiver in der Vorgehensweise. Doch das ist, zugegebenermaßen, ein unfairer Vergleich.
Man weiß genau, was man von Murder Mystery 2 zu erwarten hat
Klar, es gibt ein Rätsel, einen Überraschungsmörder, und eine zusätzliche Wendung als willkommene Abwechslung. Aber im Grunde genommen ist das nur ein Grund mehr für Sandler, seine gut funktionierende Masche zusammen mit seinen Schauspielkollegen abzuspulen. Die Inszenierung ist fast durchgehend fantasielos (eine Reise nach Paris wird kurzerhand mit Aufnahmen des Eiffelturms, des Moulin Rouge und des Louvre eingeleitet, und zwar in dieser Reihenfolge).
Wie schon im Vorgängerfilm ist der Humor nahezu hausbacken: Das Paar versucht ungeschickt, auf einer indischen Hochzeit zu tanzen, verfällt in eine Art Käsebesessenheit und macht ein paar billige Bemerkungen über „bionische Penisse“. Das Ganze ist fast schon trotzig „kindisch“. Die Schlagzahl der Gags ist daher zwangsläufig niedrig. Doch ob er nun mit zwei Pistolen schießt und dabei die Zunge herausstreckt oder sich mit seinem Ensemble von einem glamourösen Schauplatz zum nächsten hangelt, Sandler genießt sein Leben in vollen Zügen – die Komödie als reiner Wunsch-Erfüllungs-Spielplatz.
Außerdem befindet er sich in einem Stadium seiner überaus steilen Karriere, in der man ihm das eigentlich kaum verübeln kann. Wie dem auch sei, was würde man bei einem so stumpfen, platten Titel wie diesem auch anderes erwarten?
Fazit: Ein Standardwerk aus der späten Sandler-Netflix-Ära: Nicht sonderlich gut, dennoch auf seine eigene Art und Weise albern und charmant, nach dem Motto „Wenn’s nicht anders geht, dann eben so“. Film Bewertung 4.5 / 10