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Plane Filmposter mit Gerard Butler

Genre: Action / Thriller | Produktion: USA 2022 | Laufzeit: ca. 107 Minuten | Regie: Jean-François Richet

Mit: Gerard Butler, Mike Colter u.a


Inhalt: Flugkapitän Brodie Torrance (Butler) steuert ein Passagierflugzeug mit einem verurteilten Mörder (Colter) an Bord. Als das Flugzeug von einem Blitz getroffen wird, stürzt es auf einer entlegenen Insel der Philippinen ab. Doch Brodies Probleme haben gerade erst begonnen, als er auf eine noch gefährlichere Bedrohung stößt: eine Gruppe kampfbereiter Rebellen.

© Leonine Studios

Das Wichtigste zuerst: Plane ist ein ziemlich lustiger Name für einen Film, nicht wahr? Die einsilbige Direktheit des Namens ist seltsamerweise unfreiwillig komisch – wie ein Kleinkind, das ein neu erlerntes Wort ausplaudert, während es auf etwas zeigt. Flugzeug.

Was vielleicht noch lustiger ist, ist die Tatsache, dass dieser an ein B-Movie angelehnte Actionfilm nur 30 Minuten der Laufzeit in einem echten Flugzeug spielt und das alberne Versprechen dieses Titels schon vor dem ersten Akt über Bord geworfen wird.

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Plane ist der neueste Beitrag zu einem Subgenre, das man als „Gerard Butler rettet die Welt“ bezeichnen könnte, einer billig-fröhlichen Ecke des Kinos, in der es der schottische Haudegen mit weltvernichtenden Kometen (Greenland), weltvernichtenden Unwettern (Geostorm) und einer Reihe von zunehmend irrwitzigeren weltvernichtenden Terroristen (die Has Fallen-Reihe) zu tun bekommt.

Regisseur Jean-François Richet vergeudet keine Zeit damit, eine wirklich spannungsgeladene Notlandesequenz zu inszenieren

In Plane ist Butler jedoch zunächst nicht als Action-Held, sondern als Durchschnittsbürger unterwegs. Er spielt den Piloten Brodie Torrance (ein Klassiker unter den Namen der Gerard-Butler-Figuren, der sich stolz neben „Mike Banning“ einreiht), einen ganz normalen Typen, der seine Tochter liebt, seinen Job liebt und auch schon mal in eine Auseinandersetzung geraten ist.

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Zu Beginn des Films ist er der Kapitän eines fast leeren Fluges nach Tokyo in der Silvesternacht, macht Witze über das Lautsprechersystem und spricht die berühmten Schlussworte („Es wird keine Verspätungen geben!“). Mit der Ankunft von Louis (Mike Colter – in bester Luke Cage-Manier, als eine Art „Ein-Mann-Armee „), eines Mörders, der in Handschellen zur Auslieferung überführt wird, kündigt sich ein schlechtes Omen an.

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Ein noch schlechteres Omen ist das Gewitter, durch das sie hindurch fliegen. Regisseur Jean-François Richet vergeudet keine Zeit damit, eine wirklich spannungsgeladene Notlandesequenz zu inszenieren, in welcher die Stromversorgung des Flugzeugs zusammenbricht und sie zur Landung in völliger Dunkelheit getrieben werden.

Louis Gaspare (Mike Colter) und Brodie Torrance (Gerard Butler) in Plane
Louis Gaspare (Mike Colter) und Brodie Torrance (Gerard Butler) in Plane. © LEONINE Studios/ Kenneth Rexach

Die halbe Million Menschen, die tatsächlich auf Jolo leben, könnten sich daran stören, als blutrünstige Mörder dargestellt zu werden

Aus dieser ersten halben Stunde hätte ein minimalistischer, straffer Thriller werden können, und so ist es schade, dass der Film dann sofort das Ruder herumreißt. Was wie ein passabler Katastrophenfilm beginnt, verwandelt sich schnell in einen generischen Actionthriller nach Schema F, der ein fades Gedöns aus Schlägereien, Feuergefechten und Geiselnahmen serviert.

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Noch beunruhigender ist, dass die Filmemacher eine an Fremdenfeindlichkeit grenzende Unsensibilität gegenüber der Insel Jolo an den Tag legen, die hier als gesetzloses Höllenloch dargestellt wird, das von psychopathischen Gangster-Terroristen kontrolliert wird.

Die halbe Million Menschen, die tatsächlich auf Jolo leben, könnten sich daran stören, als blutrünstige Mörder dargestellt zu werden, die ohne Grund die ersten westlichen Staatsbürger enthaupten, die ihnen über den Weg laufen.

Hampton (Paul Ben-Victor) und Scarsdale (Tony Goldwyn) in Plane
Hampton (Paul Ben-Victor) und Scarsdale (Tony Goldwyn). © LEONINE Studios/ Kenneth Rexach

Gerard Butler und Mike Colter bieten solides Action-Buddy-Feeling

Die Glaubwürdigkeit bricht im letzten Akt endgültig zusammen, als das moderne Äquivalent der Kavallerie – eine ehemalige Söldnereinheit der Special Forces – die bösen Terroristen tapfer niederballert, und die Klischees überhand nehmen.

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Butler ist für diese Art von rücksichtsloser Albernheit aber immer noch eine würdige Ergänzung, denn er bringt den Charme eines Vaters, der einen schlechten Tag hat, und eine unnachgiebige Härte für solche Rollen mit, die zu seiner Spezialität geworden sind. Bleibt nur die Frage: Wovor wird er die Welt als nächstes retten?

Fazit: Wie der Film-Titel schon vermuten lässt, bleibt Plane ein extrem konstruierter Action-Film, der aus den 80er Jahren zu stammen scheint, und den man eigentlich sofort auf einem Streaming Portal zum Abruf vermuten könnte. Doch zumindest Gerard Butler und Mike Colter bieten solides Action-Buddy-Feeling.

Film Bewertung: 5 / 10

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