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Moonage Daydream Poster

Genre: Dokumentation | Produktion: USA 2022 | Laufzeit: ca. 134 Minuten | Regie: Brett Morgan | Mit: David Bowie u.a


Inhalt: Ein neuer Dokumentarfilm über das Leben und die Werke des verstorbenen, bedeutenden Pop-Pioniers David Bowie. Der Film wurde von Brett Morgen, dem Regisseur von Kurt Cobain: Montage Of Heck, mit freundlicher Unterstützung von Bowies Erben erstellt und enthält eine Fülle von seltenem und noch nie gesehenem Filmmaterial.

© Universal Pictures Germany

Während David Bowies Ruf als einer der größten und einflussreichsten Musiker des 20. Jahrhunderts unangefochten bleibt, könnten Zyniker fragen, warum wir überhaupt noch einen Film zu seiner Person benötigen.

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Es gibt bereits mehr als ein Dutzend Dokumentarfilme über den in Brixton geborenen Bowie, zumeist für das Fernsehen gemacht. Dazu kommen Gabriel Ranges misslungenes Biopic Stardust aus dem Jahr 2020 und Todd Haynes‘ lebhafte, fiktive Version von Bowie und seinen Glam-Rock-Kollegen in Velvet Goldmine.

Entscheidend ist, dass Range und Haynes die Musik von Bowie nicht verwenden durften. Für Moonage Daydream erhielt Regisseur Brett Morgen jedoch uneingeschränkten Zugang zum Bowie-Archiv und machte aus dieser seltenen Gelegenheit auch das Bestmögliche.

David Bowie bei einem TV Auftritt in Moonage Daydream von Brett Morgan
David Bowie bei einem TV Auftritt in Moonage Daydream von Brett Morgan © Universal Pictures Germany

Tony Visconti erschafft einen wunderbaren Klangteppich

Und was für eine Musik das ist und was für eine Magie der amerikanische Filmemacher mit ihr erschafft. Wir springen zwischen seltenen und teilweise unveröffentlichten Archivaufnahmen von Bowies großen Tourneen.

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Dazu gehören die Ziggy Stardust Tour in den frühen 70er Jahren, Diamond Dogs von 1974 und die Serious Moonlight Tour von 1983, welche auf den spektakulären Erfolg von „Let’s Dance“, seines größten US-Hits, folgte. Wir bestaunen mitreißende Versionen von einigen der populärsten Art-Pop-Hymnen, die je aufgenommen wurden, von „Heroes“ über „Life On Mars“ bis zu „Space Oddity“.

Jenseits der intensiven Bühnenauftritte gibt es Fragmente, die von Morgen, der auch das Drehbuch geschrieben, produziert und den Schnitt vorgenommen hat, zu sogenannten Mash-Ups verarbeitet wurden.

David Bowie in Moonage Daydream von Brett Morgan
David Bowie in Moonage Daydream von Brett Morgan © Universal Pictures Germany

Optisch wurde eine enorme Kreativität in die Erzählung von Bowies Geschichte investiert

Der gesamte Klangteppich wurde jedoch mit Hilfe von Tony Visconti, Bowies langjährigem Produzenten und wichtigsten Weggefährten, gewebt. Während des gesamten Films überlagert Bowies Erzählung (aus verschiedenen Interviews) das Geschehen auf dem Bildschirm, vorgetragen mit seinem Londoner Akzent, den er bei all seinen Persönlichkeitswechseln niemals ganz abgelegt hat.

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Der Sound ist somit ein Genuss. Angefangen mit dem dröhnenden „Hello Spaceboy“ im Vorspann, selbst wenn einige das Fehlen des einen oder anderen Knallers bemängeln könnten (Hallo?, Young Americans?). Optisch wurde eine enorme Kreativität in die Erzählung von Bowies Geschichte investiert. Beeindruckende animierte Sequenzen sind zwischen den Aufnahmen zu sehen, die ihn in gewagten Glam-Outfits über die Bühne schreiten lassen.

Feurige Rottöne, satte Grüntöne, knalliges Violett und flammendes Orange sind im Überfluss vorhanden. Es gibt Ausschnitte aus Bowie-relevanten Filmen wie Metropolis und Die roten Schuhe (von 1948). Dazu kommen Filme, in denen er die Hauptrolle spielte, wie Labyrinth und Furyo- Merry Christmas Mr. Lawrence. Man fühlt sich fast vertraglich verpflichtet, das Ganze als „kaleidoskopisch“ zu beschreiben.

David Bowie auf der Bühne in Moonage Daydream von Brett Morgan.
David Bowie auf der Bühne in Moonage Daydream von Brett Morgan © Universal Pictures Germany

Ein Muss für jeden David Bowie-Fan und solche, die es werden wollen

Morgens frühere Musikdokus, Crossfire Hurricane und Kurt Cobain: Montage Of Heck, waren aufschlussreiche Porträts, aber Moonage Daydream stellt einen seismischen Sprung in Sachen Ehrgeiz dar.

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Der Schwerpunkt auf Bowies Schaffen in den 70er Jahren hat zur Folge, dass sein faszinierendes Spätwerk etwas vernachlässigt wird, während die intensive Einbindung von Bowies Erbe verhindert, dass irgendetwas zu kontrovers behandelt wird. Nichtsdestotrotz ist dies die ultimative Bowie-Dokumentation und ein Muss für alle Fans und solche, die es werden wollen.

Fazit: Ein spektakuläres dokumentarisches Porträt eines großartigen Künstlers und außergewöhnlichen Popstars. Trotz einiger Versäumnisse ist es ein wahrer Triumph von Bild und Ton und ein Muss für jeden David Bowie-Fan. Film Bewertungen 8 / 10

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