Inhalt: Danny Rourkes Tochter ist vor einiger Zeit spurlos verschwunden. Seitdem versinkt er in Schuldgefühlen. Davon ablenken soll ihn seine Arbeit als Polizist. Seit geraumer Zeit werden im Umkreis Banken überfallen und zwar auf eine ganz besondere Art und Weise: durch Hypnose.
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Doch als Rourke und seine Kollegen auf den vermutlichen Gangster stoßen, wirft dies nur noch mehr Fragen auf. Plötzlich scheint es auch eine Spur zur vermissten Tochter zu geben. Aber nicht nur das. Rourke begreift, dass alles, was er bisher glaubte, offenbar nur eine Lüge war. Doch wem kann er noch trauen?
Film Kritik
Ein Robert Rodriguez Film durch und durch. Da fragt man sich nach dem Abspann, welche Position hat Rodriguez bei diesem Film nicht übernommen. Und vielleicht liegt hier auch der größte Fehler bei dem ganzen Drama. Aber ein Drama soll der Film eigentlich nicht sei.
Doch fast noch tragischer als der Plot ist Ben Afflecks Darstellung des Danny Rourkes. Man bekommt das Gefühl, dass Affleck keine wirkliche Lust hat auf diesen Film oder seine Rolle darin. Er spielt so gleichgültig und langweilig, dass seine Miene 90 Minuten lang einem Trauerspiel gleicht. Und dabei hätte ein durchaus durchdachtes Schauspiel der Figur eventuell mehr Wendungen und Spannung hinzugegeben.
Dass Affleck in der Lage ist, ein spannendes Figurenkonstrukt allein durch sein Spiel zu erschaffen, zeigt nicht nur seine Oscarauszeichnung. Ein spannender Hauptcharakter, der seine Rolle lebt, und ihr vor allem auch Leben einhaucht, hätte zumindest dafür gesorgt, dass man dem ganzen gerne gefolgt wäre.
Misslungene One-Man-Show
Nach vielen Tälern, welche der Film durchschreitet, gibt es immer mal wieder Hoffnung zwischendurch. Doch just dann, wenn man dem Plot wieder vertrauen möchte, dem Weg wieder gedanklich folgen kann, passiert etwas kurioses, das keiner Logik zu folgen scheint.
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Beliebig fühlen sich hier auch plötzlich auftretende neue Charakterzüge an, genauso wie die Regeln, die in dieser Welt vorherrschen. Rodriguez scheint immer alles so hinzubiegen, dass es für seine Idee passt.
Dabei wirkt es so, als ob niemand ein Mitspracherecht hatte. Eventuell ist der Film deshalb eine One-Man-Show, die zeigt, warum sonst die verschiedenen Departments beim Film aufgeteilt werden. Doch wer sich beim Drehbuch nicht von seinem Plan abbringen lässt, der scheint auch im Schnitt dieselben Fehler zu machen.
Schauspielgrößen versacken in ihrer Performance
So gönnt uns Rodriguez nicht einmal gut gemachte Action-Szenen und möchte stattdessen nur, dass alles schnell abgehandelt und gradeheraus runtergerattert wird. Anstatt interessant erzählt zu werden, scheint der Sidekick von Danny Rourkes gerne mal einfach nur da zu sein, um dem Zuschauer die Handlung zu erklären.
„Emmas Herz“ kommt an klassische Sparks-Verfilmungen nicht heran
So bekommt man nach der ersten Hälfte des Filmes eher das Gefühl einen Film aus dem „Wolverine Universum“ zu schauen, statt einen gut durchdachten Thriller, der vielleicht in Richtung „Now you see me“ oder vielleicht sogar dem Nolan-Klassiker „Inception“ gegangen wäre. Dabei hätte auch ein wenig mehr Wolverine-Stimmung dem Film gutgetan. Nur für eine der Richtungen hätte man sich entscheiden müssen.
Falls man den Film im Kino verpasst hat, kann das daran liegen, dass es kaum Werbung gab oder auch daran, dass der Film so schnell wieder verschwand, wie er auf den Leinwänden erschienen war. Das zeigt, dass auch der Glaube der Verleiher in den Film nicht ausreichend vorhanden war. Und nicht nur die Zuschauerzahlen bestätigen dies.
„NYAD“ wird von zwei brillant aufspielenden Hauptdarstellerinnen über Wasser gehalten
Fazit: Schade, dass dabei Schauspielgrößen wie William Fichtner in ihrer Performance versacken und eine eigentlich spannende Idee in dem tristen Schauspiel von Affleck und dem immer mehr an Fahrt verlierenden Handlungsstrang untergehen.
Film Bewertung 3 / 10