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Talk To Me - Filmposter

Inhalt: Bei den gelangweilten Teenagern in Südaustralien dreht sich alles um eine mysteriöse einbalsamierte Hand, die ein Tor zur Geisterwelt zu sein scheint. Als Mia (Sophie Wilde) mit ihrer verstorbenen Mutter in Kontakt treten möchte, erlebt sie jedoch viel mehr, als sie dachte.

TALK TO ME - TRAILER
© capelight pictures

Film Kritik

Zu Beginn ihrer Karriere drehten die Zwillingsbrüder Danny und Michael Philippou YouTube-Videos mit Titeln wie „Real Life Mortal Kombat Fatalities!“ und „Ronald McDonald Playground Slaughter!“.

Mit Talk To Me, ihrem ersten Spielfilm, reduzieren sie die übertriebene Clickbait-Attitüde ihrer internetbasierten Ursprünge erheblich. Nach einer Geschichte von Daley Pearson – Darryl aus Thor: Love And Thunder – und einem Drehbuch von Danny Philippou und Bill Hinzman, erfolgt die Umsetzung mit beeindruckendem Augenmaß. Selbst wenn es ihnen nicht immer gelingt, den typischen Genre-Pfad zu umgehen, so gelingt ihnen doch ein routinierter Umgang mit der Materie, während sie gleichzeitig die wichtigen Grusel-Aspekte beherrschen.

Schon der erste „Schockmoment“ kommt in einer knackig gefilmten Eingangssequenz. In quasi einem einzigen Take nimmt eine Teenager-Party ein tragisches Ende: das filmische Gegenstück zu einem unerwarteten Faust-Schlag mitten ins Gesicht. Die Szene ist übel, fies und macht unmissverständlich klar: Es wird noch mehr heftige Szenen geben.

MIA (Sophie Wilde) greif eine mumifizierte Hand
© capelight pictures

Die Eingangssequenz ist ein kräftiger Schlag ins Gesicht

Und schon geht es weiter mit den üblichen Genre-Spielereien: Mia und ihre Freunde sind zu Gast auf einer Party, wo eine mysteriöse Hand ein beliebtes Kommunikationsmedium mit dem Übernatürlichen darstellt. Es genügt, die Worte „Rede mit mir“ auszusprechen und das Ganze durch einen Händedruck mit einem Geist (oder Dämon?) zu besiegeln, der dann für anderthalb Minuten von einem Besitz ergreift.

Wenn es länger andauert, passiert etwas Schreckliches (da kann doch nichts schiefgehen, oder?). Der Film ist eine Art „Flatliners“ der Generation Z: Kids, die sich am Jenseits berauschen – heutzutage auch angetrieben durch den Erfolg der so genannten sozialen Medien -, ehe sich das Übernatürliche ins Natürliche einschleicht.

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Trotz des unbestreitbar australischen Bezugs – ein besessenes, blutiges Känguru taucht sporadisch im Film auf – gibt es hier eine Menge Elemente der amerikanischen Horror-Tradition: die an Rick Baker erinnernden Effekte und das Make-up, die flotte, an Sam Raimi erinnernde Kameraführung, die verheerenden Entscheidungen naiver Teenager, der ein oder andere gelungene Jump Scare und jede Menge „Trauma“.

Es gibt einen starken emotionalen Unterbau innerhalb des Films, einen Hauch von Hilflosigkeit und Trauer, der sich am Ende blutig entlädt. Aber er ist erfrischend unkompliziert und geradeheraus in seiner Zielsetzung: Es handelt sich einfach um einen Horrorstreifen, dem es darum geht, Grusel zu verbreiten. Das ist selbst in der Ära des so genannten „gehobenen Horrors“ durchaus berechtigt.

MIA (Sophie Wilde) ist von einem Dämon besessen.
© capelight pictures

Es gelingt zwar nicht vollständig, die Spannung aufrechtzuerhalten

Es gibt einen starken emotionalen Unterbau innerhalb des Films, einen Hauch von Hilflosigkeit und Trauer, der sich am Ende blutig entlädt. Aber er ist erfrischend unkompliziert und geradeheraus in seiner Zielsetzung: Es handelt sich einfach um einen Horror, dem es darum geht, Grusel zu verbreiten. Das ist selbst in der Ära des so genannten „gehobenen Horrors“ durchaus berechtigt.

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Es gelingt zwar nicht vollständig, die Spannung aufrechtzuerhalten, weil der dritte Akt schwächelt, der Plot löchrig wirkt bzw. die Dämonen nicht so schlagkräftig erscheinen wie ursprünglich angedeutet. Aber das Finale ist dafür umso intensiver. Von „Ronald McDonald Playground Slaughter!“ bis hierher -ist eine ziemlich bemerkenswerte Entwicklung.

Fazit: Beklemmend, spannungsgeladen und schonungslos inszeniert, ist dies ein erschreckend gutes Erstlingswerk der YouTuber Danny und Michael Philippou. Unbedingt beim Zuschauen Händchen halten.

Film Bewertung 7.5 / 10

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