Inhalt: Die Narbenmacherin setzt die monumentale Geschichte von Kora und den Kriegern fort, die bereit sind, alles zu opfern und an der Seite der tapferen Menschen von Veldt zu kämpfen, um einen einst friedlichen Ort zu verteidigen – eine neue Heimat für diejenigen, die ihre eigene im Kampf gegen die Mutterwelt verloren haben. Am Abend vor der Schlacht stellen sie sich alle ihrer jeweiligen Vergangenheit und legen offen, warum und wofür sie kämpfen.
Film Kritik
Zack Snyders „Rebel Moon Teil Eins – Kind des Feuers“ war ein ambitionierter, aber konstruierter Schlamassel. Ein „Versammelt das Team“-Ritt durch eine allzu vertraute, aber inkonsequente Galaxie, der einen Haufen vage definierter Charaktere als nicht-so-glorreichen Sieben oder Acht?! zusammenführte. Selbst das war nicht eindeutig.
Und abgesehen von einer netten Wendung, einer vereinzelten guten Aufnahme und der Beteiligung des unterforderten Roboter-Ritters Jimmy (mit der Stimme von Anthony Hopkins) gab es wenig Empfehlenswertes. Der zweite Teil ist zumindest etwas besser, da er sich auf einen einzigen Planeten ( den amisch angehauchten Veldt) konzentriert und die Gefechte in den Mittelpunkt rückt. Trotzdem gibt es auch hier nicht viel Positives zu berichten.
Der fiese Oberschurke Noble (Ed Skrein) ist wieder auf den Beinen und sieht immer noch aus, als würde er an einer Walnuss nuckeln. Allerdings ist er jetzt nicht mehr so sehr daran interessiert, Getreide zu stehlen, sondern vielmehr daran, Kora (Sofia Boutella), die wieder einmal wenig zu tun hat, außer gequält dreinzuschauen oder zu kämpfen, gefangen zu nehmen.
Vieles wird durch die eigene Trägheit untergraben
Die erste Stunde lang ist ihr das gar nicht bewusst. Alles, was sie und ihre Gefährten wissen, ist, dass in fünf Tagen der „imperiale Dreadnought“ ankommen wird. Das verleiht der ersten Filmhälfte den Charakter einer „tickenden Uhr“ – die, wie so vieles im Rebel Moon-Universum, durch die eigene Trägheit untergraben wird.
Bis das Drama seinen Lauf nimmt, geht es in Die Narbenmacherin hauptsächlich um Landwirtschaft. Das wird mit Hilfe von vorindustriellen Werkzeugen und Anti-Schwerkraft-Plattformen erledigt. Anscheinend kann man in diesem Universum Dinge schweben lassen, hat aber keine Mähdrescher.
Rebel Moon Teil 2 – Character Poster
Das Ganze ist von Autor/Regisseur Zack Snyder mit einer solchen Pracht und Sorgfalt gefilmt worden, dass man sich fast wie in einem landwirtschaftlichen Propagandafilm in HD-Qualität vorkommt. Dabei geht es auch um die Freundschaft mit den Einheimischen – die irgendwie Zeit finden, für jeden unserer Helden einen persönlichen Wandteppich zu knüpfen – und um den Austausch von Lebensgeschichten.
Doch statt uns ein paar neue Erkenntnisse zu General Titus (Djimon Hounsou, der mit dem schwerfälligsten Dialog des Films gesegnet ist), oder der coolen, aber blassen Nemesis (Bae Doona), oder der Frau mit dem schwarzen Streifen im Gesicht (Elise Duffy) zu vermitteln, bekommen wir lieber eine ganze Ladung an Infos vorgesetzt.
Auch der zweite Teil bleibt ein seltsam-wirrer Sci-Fi-Mix
So sitzen sie alle an einem Tisch und geben abwechselnd einen Monolog über ihre jeweilige Vergangenheit zum Besten. Wie sich herausstellt, stammt der barbarisch aussehende Kerl mit der Axt in Wirklichkeit aus einer Steampunk-Welt, die von Dandys bewohnt wird.
Man ist froh, wenn die Kämpfe endlich los gehen, auch wenn sie größtenteils auf einem großen Feld stattfinden und man sich über Titus‘ Taktik wundern muss. Denn eigentlich geht es darum, mit Hammer und Sichel auf die Soldaten loszustürmen.
Die „Rebel Moon“ Verfilmung von Zack Snyder erhält eine „Nur für Erwachsene“ Version
Und bevor Jimmy endlich seinen funkelnden Metallhintern in Bewegung setzen darf, müssen erst eine Menge bescheidener Bauern dran glauben. Dabei gibt es einige nennenswerte Verluste, die einen vollkommen kalt lassen. Nebenbei wird noch auf zukünftige Rebel-Moon-Abenteuer verwiesen. Die mittlerweile nicht mehr ganz so glorreichen Fünf oder Sechs werden wohl wieder ausreiten dürfen.
Fazit: Rebel Moon bleibt ein seltsam-wirrer und humorloser Sci-Fi-Mix, der einen nicht unbedingt zu Freudentränen über eine mögliche Fortsetzung des Snyderversums rührt.
Film Bewertung 4 / 10