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REBEL MOON POSTER

Inhalt: Als der tyrannische Regent Balisarius (Fra Fee) und sein grausamer Gesandter Admiral Noble (Ed Skrein) entdecken, dass die Siedler des friedlichen Paneten Veldt ihre Ernte unwissentlich an die Bloodaxes (Cleopatra Coleman und Ray Fisher) verkauft haben, den Köpfen einer hartnäckigen und von der Mutterwelt verfolgten Rebellengruppe, wird Kora (Sofia Boutella) deren einzige Hoffnung auf Überleben.

Rebel Moon Teil 1 Kind des Feuers
© Netflix

Film Kritik

Wie hinlänglich bekannt ist, wurde Rebel Moon eigentlich als Star Wars-Film konzipiert. Nach einer Überarbeitung und Neukonzeption wird er nun als eigenständiger Netflix-Film veröffentlicht. Aber beim Ansehen des Films wird schnell klar, dass es sich nicht nur um Zack Snyders Star Wars handelt.

Es ist auch sein Matrix, sein Blade Runner, sein Gladiator und sein Die Sieben Samurai im Weltall. Es geht um Wikinger und Nazis, Aliens und Laserschwerter. Alles wird einfach an die Wand geklatscht, um zu sehen, was am Ende hängen bleibt. Leider bleibt nur sehr wenig davon haften. In der Hauptrolle sehen wir Sofia Boutella, die von vielen unterschätzte Actionheldin. Sie spielt Kora, eine Kriegerin mit traumatischer Vergangenheit, die auf dem Planeten Veldt nach Frieden sucht und dabei Felder pflügt.

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Nachdem der alte König der Galaxie ermordet wurde, fristet die Galaxie ihr Dasein unter der Fuchtel der imperialen Herrschaft. Nach ihrer Ankunft auf dem friedlichen Agrarplaneten, der von Admiral Noble (Ed Skrein) geführt wird, wird Kora in einen Kampf verwickelt. Daraufhin versammelt sie ein Team von berüchtigten Kriegern, um Veldt zu beschützen, sobald Nobles Schergen zurückkehren.

Rebel Moon. (L-R) Staz Nair als Tarak, Sofia Boutella als Kora, Charlie Hunnam als Kai und Michiel Huisman als Gunnar in Rebel Moon
Rebel Moon. (L-R) Staz Nair als Tarak, Sofia Boutella als Kora, Charlie Hunnam als Kai und Michiel Huisman als Gunnar in Rebel Moon.NETFLIX ©2023

Es fällt schwer, mit den Haupt-Charakteren mitzufiebern

Zu ihnen gehören der vorlaute Schmuggler Kai (Charlie Hunnam), der immer oben ohne herumlaufende Tarak (Staz Nair), die von Schuldgefühlen geplagte, taffe Nemesis (Bae Doona) und der im Kolosseum hausende, versoffene General Titus (Djimon Hounsou).

Man erfährt nicht wirklich, wer sie sind und was sie dazu bringt, Kora zu helfen. Daher ist es schwer, mit ihnen irgendeine Verbindung aufzubauen. Im Grunde genommen, sind sie alle einem völlig schnurzpiepegal.

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Zwar gibt es einige interessante Science-Fiction-Einfälle, vor allem beim Figurendesign und der Gestaltung der Kreaturen. Man nehme nur Jena Malones rachsüchtige, spinnenartige Harmada und die Bloodaxe-Geschwister (Cleopatra Coleman und Ray Fisher). Doch Snyders charakteristische Kombination aus Zeitlupe und Lichteinsatz ist übertrieben und schwer nachvollziehbar.

Charlie Hunham in REBEL MOON
© Netflix

Zwischen interessanten Sc-Fi Ideen und übertriebenem Zeitlupen-Einsatz

Wenn man mitten in einer dynamischen Action-Sequenz fast bis zum Standbild herunterfährt, entstehen zwangsläufig beeindruckende Computer Hintergrund-Bilder. Aber man hat das Gefühl, dass es Snyder nur um diese, zweifelsfrei schönen, Motive geht und nicht darum, eine Geschichte so zu entwickeln, dass diese Momente einen Zusammenhang ergeben.

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Zudem ist die Farbpalette größtenteils öde, mit starkem CGI-Einsatz und visuellen Effekten, die streckenweise ziemlich unscharf sind. Aus dem ernst gemeinten Grundton, dem gewaltigen Budget und der geplanten Weiterentwicklung des Franchise wird deutlich, dass Snyder etwas Mythisches schaffen wollte.

Das gelingt ihm auch irgendwie, aber nur oberflächlich. Man ahnt zwar die Dimensionen, spürt sie aber nicht, und in der Tiefe gibt es nichts zu erzählen.

Djimon Hounsou Rebel Moon Charakter General Titus in schwarz-weiß Aufnahme
Rebel Moon © Zack Snyder Twitter Account

Das Drehbuch ist in seiner allzu simpel gestrickten Moral kindisch und gleichzeitig geprägt von einer unangenehmen, sexuell-vulgären Komponente, die besonders in der starken Eröffnungsphase des Films zum Tragen kommt. Es gibt zwar endlos viele Erläuterungen, aber dennoch versteht man das Gesamtbild nicht so recht. Es wird dabei sehr viel über Ernte und Getreide geplaudert.

Das REBEL MOON Who is Who!

So vielversprechend die Idee einer völlig neuen Galaxie auch war, die zukünftigen Rebel Moon-Projekte (in Filmen, Büchern, Comics und Spielen) werden leider nicht so schnell überzeugen können. Gespannt darf man durchaus auf den Director`s Cut sein, der ca. 1 Stunde mehr an Laufzeit bieten soll.

Fazit: Der erste Rebel Moon-Teil ist trotz einiger cooler Action-Sequenzen und interessanter Außerirdischer ein zerstückelter Ritt durch ein unausgereiftes Universum.

Film Bewertung 4 / 10

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