Inhalt: Axel Foley (Eddie Murphy), der Detective aus Detroit, muss erneut nach Beverly Hills, um einen Fall zu lösen. Der bringt ihn wieder in das Leben seiner entfremdeten Tochter Jane (Taylour Paige), die sich mit einigen gefährlichen Verbrechern eingelassen hat.
Film Kritik
Die Aussicht auf eine Neuauflage von Beverly Hills Cop löste bei vielen Fans mehr Skepsis als Begeisterung aus. Wie kann man an einen Kultfilm aus den 80er Jahren anknüpfen und nach den weniger erfolgreichen Vorgängern wieder Interesse wecken?
Zum Glück ist der vierte Streifen der Reihe der unterhaltsamste seit dem 1984er Original. Das soll nicht heißen, dass er auch nur annähernd an die Qualität des ersten Films rankommt. Allerdings hält er seine Ambitionen recht simpel und bietet kurzweilige, leichte, witzige und nostalgische Unterhaltung, ohne dabei übertrieben selbstverliebt zu sein.
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In guter alter Axel-Foley-Tradition beginnt der Film in Detroit. Nachdem er einigen Ganoven bei einem Eishockeyspiel in den Katakomben der Arena den Tag versaut hat, folgt eine Verfolgungsjagd durch die Stadt. Dabei sind ein LKW mit Pfluganbau und ein paar Quads im Spiel.
Wie selbstverständlich fegt Axel F. damit durch die Straßen und räumt im wahrsten Sinne des Wortes den kriminellen “ Müll“ von den Straßen. Natürlich bringt ihn diese Aktion auch wieder in Schwierigkeiten. Ein typischer Foley-Montag, könnte man meinen.
Liebevolle Berücksichtigung von Genre-Klischees
Dann führt ihn ein Drogen-Fall wieder einmal nach Beverly Hills, wo er auf seine alten Kollegen Rosewood (Judge Reinhold) und Taggart (John Ashton) trifft. Außerdem begegnet er seiner entfremdeten Tochter Jane (Taylour Paige), die als Anwältin einen Mann verteidigt, der Verbindungen zu sehr gefährlichen Typen pflegt.
Regiedebütant Mark Molloy verleiht dem Film den 1980er Jahre-Vibe, ohne es damit zu übertreiben. Das liegt einerseits am Tony-Scott-artigen Sonnenuntergang und an der Synthie-Musik, sowie an zahlreichen bekannten Hits der Reihe. Anderseits aber auch an der liebevollen Berücksichtigung von Genre-Klischees und der Ignoranz technischer Fortschritte, die wir in den letzten vier Jahrzehnten erlebt haben.
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Denn hier wird weitgehend ohne Computer ermittelt, und ein Peilsender ist nach wie vor ein Teil mit einem blinkenden Licht. Und die Suche nach den Verbrechern führt zum Hafen und/oder in eine Villa mit viel Platz für Schusswechsel. Der Fall, um den es eigentlich geht, ist nicht gerade ein Mysterium. Die Lösung könnte man wahrscheinlich mit einem Blick auf die Besetzungsliste erhalten. Die fehlende Vielschichtigkeit kommt dem Film aber durchaus zugute.
Das gibt dem Komödien-Part genug Luft zum Atmen. Auch wenn Eddie Murphy nicht mehr die manisch-abgedrehte Power ausstrahlt, versucht er glücklicherweise erst gar nicht, sein früheres Ich zu imitieren. Er spielt den älteren Foley exzentrisch und verschmitzt, aber nicht völlig durchgeknallt.
Eddie Murphy in Topform beschwört das Beverly Hills Cop- Feeling herauf
Und auch Paige findet das passende Level an Wut als Frau, die wenig Zeit für den Blödsinn ihres Vaters hat. Joseph Gordon-Levitts Detective Abbott, der gleichzeitig Janes Ex ist, ist eigentlich nur dazu da, narrative Lücken zu stopfen und Erklärungen zu liefern. Er ist jedoch eine sehr angenehme, entspannte Erscheinung, die auch dann cool bleibt, wenn Murphy über die Stränge schlägt.
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Alles in allem haben alle Mitwirkenden einen soliden Job gemacht und das realisiert, was sich die meisten Fans von einem verspäteten Beverly Hills Cop-Sequel wünschen. Es ist kein Actionfilm, der die Raffinesse oder den nötigen Einfallsreichtum besitzt, um es mit einem aktuellen Blockbuster-Franchise aufzunehmen. Es entsteht das Gefühl, man muss erst eine VHS Hülle aufklappen, um sich den Film anzusehen.
Fazit: Beverly Hills Cop: Axel F. ist erfreulich altmodisch und unkompliziert. Eddie Murphy ist in „Beverly Hills Cop 4“ endlich wieder in Bestform, und seine Darbietung beschwört streckenweise das klassische Beverly-Hills-Cop-Gefühl herauf.
Film Bewertung 6.5 / 10