Inhalt: Der „Jigsaw Killer“ John Kramer (Tobin Bell) ist krebskrank und wird sterben. Er schöpft Hoffnung aus einer radikalen neuen Behandlungsmethode, die sein Leben retten könnte. Als er jedoch herausfindet, dass es sich dabei um einen Schwindel handelt, macht er sich auf, um an Dr. Cecilia Pederson (Synnøve Macody Lund) und ihren Mitarbeitern Rache zu nehmen.
Film Kritik
In einem Saw-Film ist der Tod nicht das Schlimmste, was einem passieren kann. Man kann ja auch sterben und trotzdem immer wieder zurückkehren, so wie Tobin Bells Super-Sadist in diesem Teil. Obwohl er in Saw III stirbt, kehrt er in seinem zehnten Film, einem Prequel, das sich zwischen SAW und SAW II einreiht, mit noch schrecklicheren Fallen zurück. Und auch wenn der Horror so ermüdend ist wie seine armen, krebsgeschwächten Knochen, sollte er für Fans noch ekelhaft genug sein.
Kurz nach den Ereignissen des ersten Films befindet sich der psychopathische Moralapostel John „Jigsaw“ Kramer (Tobin Bell) in den verbleibenden Monaten seines Daseins, als er von einer hoffnungsvollen neuen Behandlungsmethode in Mexiko erfährt. Nach einer äußerst oberflächlichen Recherche durch einen Mann, der für seine akribische Vorbereitung und Opfer-Auswahl bekannt ist, begibt er sich in die abgelegene Gegend und trifft dort auf ein sehr freundliches und offenbar professionelles medizinisches Team, das ihm erklärt, sie könnten seinen Tumor erfolgreich bekämpfen.
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Als er feststellt, dass er betrogen wurde, macht er sich daran, alle Verantwortlichen dafür zu bestrafen. Und zwar auf grausame Weise. Es folgt die übliche Kombination aus Selbst-OPs und Sadismus in einer Reihe von grotesken Fallen. Es gibt lediglich Andeutungen in Bezug auf die laufenden Debatten innerhalb der Filmreihe hinsichtlich der Überlebenschancen der Fallen und der Widersprüche zwischen Jigsaws eigener Moral und der seiner Gefolgsleute.
SAW X platziert sich als Sequel zwischen SAW und SAW II
Abgesehen von der Tatsache, dass Bell ausnahmsweise einmal selbst das Geschehen dominiert, fühlt sich hier jedoch wenig erfrischend oder überraschend an. Er ist ein überzeugenderer Bösewicht als die meisten seiner späteren Vertreter, der mit einem wahnsinnigen moralischen Kern ausgestattet ist. Außerdem wird er von der großartigen Synnøve Macody Lunds (Cecilia), als unerschütterlich selbstsichere Chefärztin der Scheinklinik, leidenschaftlich bekämpft.
Doch angesichts des absurden Pechs, das die Betrüger bei der Wahl dieses Patienten als Opfer hatten, kann man sich ein gelegentliches Grinsen nicht verkneifen. Allerdings werden seine Grundprinzipien zu keinem Zeitpunkt auf die Probe gestellt oder hinterfragt, und mit einer ganzen Abfolge verschiedener Schlusspointen stellt man ihn fast als Helden dar, der rechtschaffen für den kleinen Mann eintritt.
Das vermittelt den Eindruck, dass es den Filmemachern unter der Leitung des dreimaligen „Säge“-Regisseurs Kevin Greutert gelungen ist, sich ihre eigene Rezeptur zu verabreichen. Vielleicht wurde es ihnen durch eine schreckliche Vorrichtung eingeflößt, so dass wir wahrscheinlich gar nicht darüber urteilen dürfen.
Fazit: Es gibt viel Blut und Gore-Elemente zu sehen, aber der Schwerpunkt auf Kramers menschliche und verletzliche Seite steht im Widerspruch zu seinem furchtbaren Urteilsvermögen. Die Filmreihe, die als Horrorthriller begann, betritt nunmehr genüsslich das Torture-Porn-Gebiet, aber man sollte dabei Monster auch einfach Monster sein lassen.
Film Bewertung 6 / 10