Wenn man einen spektakulären Horrorstreifen dreht, ist die ideale Reaktion, die man von einem Publikum im ausverkauften Kinosaal erwartet, ein markerschütternder Aufschrei. Dabei geht es vor allem um den Aufbau, die Entfaltung des Grauens und das darauf folgende nervöse Auflachen – die Bestätigung dafür, wie gut der Grusel gelungen ist.
Für Rob Savage, dem Regisseur von „Host“ und „DASHCAM“, war das genau die Reaktion, die er bei der Vorführung seines ersten großen Hollywood-Films, „The Boogeyman“, bekam. Die Resonanz auf seine Stephen-King-Adaption war bei der ersten Testvorführung vor Publikum sogar so groß, dass er einige Anpassungen vornehmen musste. Wie sich herausstellte, erwies sich sein Schrecken, wenn überhaupt, als zu effektiv. „Wenn man die Kreatur zum ersten Mal sah, haben die Zuschauer so laut geschrien und dann sofort angefangen, mit ihren Nachbarn zu reden und zu schnattern, dass sie die nächsten Textzeilen komplett verpasst haben„, lacht er. „Also mussten wir die Szene um schneiden und 45 Sekunden einbauen, damit sie keine wichtigen Informationen verpassen“. Das ist doch mal flexibel.
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Wie der Titel schon andeutet, geht es bei The Boogeyman vor allem um große, publikumswirksame Schocker. „Ich bin ein großer Fan von Jump-Scare„, sagt er. „Das ist der erfreulichste Teil, wenn man sieht, dass das Publikum den Köder schluckt, und dann spürt man, dass der Funke überspringt.“ Auch wenn es eine Abkehr von der uneingeschränkten Handlungsfreiheit bei Host und DASHCAM ist, scheint Savage einen problemlosen Übergang zu den Studios vollzogen zu haben. „Ich war besorgt, dass man mir eine Horrorgeschichte voller Kompromisse aufbürden würde, aber jedes Bild dieses Films ist genau das, was ich mir vorgestellt habe„, schwärmt er.
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Außerdem hat The Boogeyman die einzige Person überzeugt, die Savage wirklich beeindrucken wollte: Stephen King höchstpersönlich. „Wir haben sein Kino gemietet und den Film dort in Maine für ihn vorgestellt„, erzählt der Regisseur. „Ich bin nicht hingegangen, weil ich Angst hatte, dass er ein zweites Shining drehen und den Film absolut hassen würde.“ Aber anscheinend ist er bei zahlreichen Gelegenheiten aufgesprungen und hat dann jedem, der an dem Film gearbeitet hat, eine ganz wunderbare Nachricht geschickt.
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Und am nächsten Morgen bekomme ich eine E-Mail, in der steht: „Von Stephen King„. Und er hat geschrieben: „Robert, ich denke auch am nächsten Morgen noch über Deinen Film nach.“ Der König hat gesprochen – der Boogeyman kann kommen.