Der mäßig erfolgreiche Künstler Richard, gespielt von Lambert Wilson, hat sich aus finanziellen Gründen von seiner britischen Heimat verabschiedet und lebt nun in Tanger, wo er sich auf eine Ausstellung in Deutschland vorbereitet. Zur gleichen Zeit träumt der junge Marokkaner Malik, dargestellt von Habib Adda, von einem besseren Leben in Europa. Als er mithilfe von Richard illegal nach Deutschland gelangt, glaubt er zunächst, seinem Ziel nähergekommen zu sein.
Doch in Frankfurt wird er ausgerechnet von Mathilda Marquardt, verkörpert von Barbara Sukowa, versteckt – einer konservativen Politikerin, die für ihre fremdenfeindlichen Positionen bekannt ist. Um zwischen Malik und Mathilda zu vermitteln, wird die Juristin Amina El Hazzaz, gespielt von Banafshe Hourmazdi, hinzugezogen, die selbst marokkanische Wurzeln hat, sich aber längst von ihrer Herkunft distanzieren will. Während Mathilda mit ihrer inneren Zerrissenheit kämpft und Richard zunehmend an Malik klammert, gerät der junge Migrant immer tiefer in eine Spirale aus unvorhersehbaren Ereignissen.
Unwissentlich setzt er eine Kette von Entwicklungen in Gang, deren Konsequenzen für alle Beteiligten folgenschwer sein könnten. Mit einer raffinierten Erzählweise entfaltet KLANDESTIN die Geschichte aus vier unterschiedlichen Perspektiven und offenbart Stück für Stück die Geheimnisse, Sehnsüchte und inneren Konflikte seiner Figuren. Regisseurin Angelina Maccarone zeichnet dabei ein facettenreiches Bild von Identität, gesellschaftlichen Widersprüchen und existenziellen Fragen nach Zugehörigkeit.
Festivalerfolge und Auszeichnungen
Das Drama überzeugt nicht nur mit einer fesselnden Handlung, sondern auch mit einem hochkarätigen Ensemble. Barbara Sukowa bringt als Mathilda eine komplexe Mischung aus Härte und innerem Zwiespalt auf die Leinwand, während Lambert Wilson als Richard die Ambivalenz eines Mannes verkörpert, der Malik für sich gewinnen will, aber selbst nicht genau weiß, warum. Banafshe Hourmazdi verleiht ihrer Figur Amina eine subtile Tiefe, die den Konflikt zwischen Herkunft und Zukunft spürbar macht, während Habib Adda als Malik eine ebenso verletzliche wie kämpferische Präsenz zeigt. Unterstützt wird das Hauptensemble durch Katharina Schüttler, die in einer prägnanten Nebenrolle Akzente setzt.
Bei seiner Weltpremiere auf dem FILMFEST MÜNCHEN in der Sektion Neues Deutsches Kino sorgte KLANDESTIN für Aufsehen und wurde beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen als Bester Film ausgezeichnet. Auch beim Hamburg International Queer Film Festival überzeugte er und erhielt die Globola als Bester Spielfilm. Darüber hinaus wurde das Werk beim Hessischen Film- und Kinopreis für den Besten Spielfilm nominiert, während Barbara Sukowa mit dem Ehrenpreis des Ministerpräsidenten geehrt wurde.
