JURASSIC PARK: DIE WIDERGEBURT

Inhalt: Mit einer hochkarätigen Besetzung, angeführt von Scarlett Johansson, Jonathan Bailey und Mahershala Ali, entfaltet sich ein Abenteuer, das die Jurassic World-Reihe in eine neue, aufregende Richtung führt.

©️ Universal Pictures Germany

Dinos in der Krise: Neuer Anstrich statt Neuanfang

Jurassic World: Die Wiedergeburt, der mittlerweile siebte Teil der ikonischen „Jurassic Park“-Filmreihe, wagt unter Regisseur Gareth Edwards („Rogue One“) zwar einen Neustart, bietet aber letztlich eine wenig innovative, dafür solide Unterhaltung mit gewohnten Elementen. Der Film beginnt symbolträchtig: Eine New Yorker Werbetafel mit Dinosauriern wird überstrichen – eine direkte Metapher für das sinkende öffentliche Interesse an den prähistorischen Tieren, zugleich aber auch ein passendes Bild für die Filmreihe selbst, die sich zuletzt kaum weiterentwickelte.

Regisseur Gareth Edwards und Drehbuchautor David Koepp (Autor des originalen „Jurassic Park“-Films) bemühen sich zwar, frische Impulse zu setzen, doch trotz neuer Figuren, Schauplätze und Dino-Arten fühlt sich das Ergebnis vertraut und wenig originell an. Edwards und Koepp greifen tief in die Nostalgiekiste und präsentieren alles, was Fans seit dem ersten Film lieben: atemberaubende Landschaften, nervenaufreibende Dino-Verfolgungsjagden, ethische Diskussionen über Wissenschaft und Natur sowie den obligatorischen niedlichen, Happy-Meal tauglichen Dino für die jüngeren Zuschauer.

Doch trotz all dieser klassischen Zutaten fehlt es dem Film an entscheidenden Momenten, die wirklich überraschen oder nachhaltig begeistern. Spektakuläre oder gar ikonische Szenen, die im Gedächtnis bleiben, sucht man hier leider vergeblich.

Mahershala Ali in Jurassic World Rebirth (2025)
Mahershala Ali in Jurassic World Rebirth (2025) – Foto von Jasin Boland/Universal Pictures – © Universal Studios. All Rights Reserved.

Handlung mit Stärken und Schwächen

Die Geschichte beginnt vielversprechend mit einem spannenden Prolog, der 17 Jahre in der Vergangenheit spielt und düstere Experimente zur Hybridisierung von Dinosauriern zeigt. In der Gegenwart engagiert der skrupellose Pharma-Boss Martin Krebs (Rupert Friend) ein Expertenteam um Söldnerin Zora Bennett (Scarlett Johansson), ihren Partner Duncan Kincaid (Mahershala Ali) und den nervösen Paläontologen Henry Loomis (Jonathan Bailey), um DNA-Proben von drei gigantischen Dinos zu sichern: dem Unterwasser-Mosasaurus, dem gewaltigen Titanosaurus und dem fliegenden Quetzalcoatlus.

Daraus will Pharma Boss Krebs ein Heilmittel für Herzkrankheiten entwickeln – eine Idee, die zwar ambitioniert klingt, letztlich aber nur den Vorwand liefert, die Charaktere in unterschiedliche Action-Setpieces zu schicken. Parallel gerät die Familie Delgado, bestehend aus Vater Reuben (Manuel Garcia-Rulfo), Tochter Teresa (Luna Blaise), deren Freund Xavier (David Iacano) und Nesthäkchen Bella (Audrina Miranda), auf einem Segeltörn unfreiwillig zwischen die Fronten. Es kommt zu familiären Spannungen – Vater Reuben mag den Freund von Tochter Teresa nicht; der kleinen Bella geht die Lakritze aus -, die aber alle beiseite geschoben werden, als sie später von einem riesigen T-Rex in einer spannenden Szene, die aus Crichtons Originalroman stammt, flussabwärts gejagt wird.

Auch die Jagd nach den Dinosauriern bietet einige gelungene Momente: Die Episode mit dem Mosasaurus erinnert angenehm an die Spannung aus Spielbergs „Der weiße Hai“, während die Begegnung mit den riesigen Titanosauriern zumindest ein wenig von der ursprünglichen Magie der Reihe einfängt. Weniger gelungen fällt dagegen die Szene rund um das Quetzalcoatlus-Ei aus, die deutlich nach Studio-Set aussieht und damit an Atmosphäre verliert.

L - R: Luna Blaise und ein T-Rex in JURASSIC WORLD DIE WIEDERGEBURT
L – R: Luna Blaise und ein T-Rex in JURASSIC WORLD DIE WIEDERGEBURT © Universal Studios. All Rights Reserved.

Charaktere ohne Bindung zum Publikum

Ein Pluspunkt des Films ist die dynamische Regie von Edwards, der visuell einiges zu bieten hat. Der ungewöhnliche Einsatz von Popmusik (mit Songs von Primal Scream und Ben E. King) ist ein nettes Detail, das frischen Wind in den ansonsten vorhersehbaren Ablauf bringt. Die Charaktere bleiben nicht nur oberflächlich, sondern sind dem Publikum auch erschreckend „gleichgültig“.

Das gilt insbesondere für die Protagonisten Johansson und Bailey, die eindimensional sind, um echtes Interesse zu wecken. Die jüngste Tochter ist das einzige sympathische Mitglied der Delgado-Familie – alle anderen sind gelinde gesagt nervig – vor allem der dauerbekiffte Schwiegersohn in Spe. Lediglich Mahershala Ali verleiht seiner Rolle eine gewisse Ernsthaftigkeit, die über das ansonsten ebenso flache Drehbuch hinausgeht.

Fazit: „Jurassic World: Die Wiedergeburt“ ist keineswegs ein grottenschlechter Film. Er bietet zwar Popcorn-Kino, einige schöne Bilder und solide Action. Aber es fehlt das Neue und Überraschende, um den Film wirklich hervorzuheben. Das Franchise braucht dringend frische Impulse und Ideen, um relevant zu bleiben. Für den Augenblick ist der Film jedoch gut genug, um einen Kinobesuch zu rechtfertigen – auch wenn man ihn bald wieder vergessen hat, da er sich nicht für seine Figuren interessiert.

Film Bewertung 5 / 10