Inhalt: In seiner Verzweiflung, seine Mutter zu retten und den Namen seines Vaters reinzuwaschen, reist Barry Allen (Ezra Miller) – auch bekannt als der Super-Speedster The Flash – in der Zeit zurück. Dabei löst er eine Verkettung von Ereignissen aus, die dazu führt, dass er mit einem jüngeren alternativen Ich und einem völlig anderen Batman konfrontiert wird, während er gleichzeitig versucht, das Multiversum zu retten.
Film Kritik
Es hat für The Flash so lange gedauert, bis er seinen eigenen Film bekommen hat, dass sich die Hierarchie der Macht im DC-Universum mehrmals geändert hat. Und jetzt, wo der Film endlich anläuft, müssen wir den springenden Punkt ansprechen: Ja, Barry Allen beherrscht die Speed Force.
Allerdings gab es noch einen anderen Aspekt: das Verhalten des Hauptdarstellers Ezra Miller abseits des Bildschirms, das den Film oft zu überschatten drohte. Was die schwierige Frage nach der Abgrenzung von Kunst und Künstler angeht, kann man geteilter Meinung sein, doch rein von der Leistung her gesehen, ist Miller in diesem Fall hervorragend.
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In Justice League, vor allem in der Version von Joss Whedon, hatte er die Tendenz, sich unablässig in die Rolle des Witzbolds zu zwängen. Hier profitiert Miller von der Entscheidung, nicht nur einen, sondern zwei Barry Allens einzusetzen, was es dem jüngeren, unbekümmerten Barry ermöglicht, die Rolle des Spaßvogels zu übernehmen, während der „Alpha-Barry“ Gelegenheit hat, zu üben und zu reifen und sein albernes jüngeres Ich mit verächtlichem Blick anzuglotzen.
Man verbringt einen Großteil des Films mit dem dynamischen Duo, und es macht Spaß, die beiden zusammen zu sehen, während Beta-Barry lernt, mit der Speed Force umzugehen, sich „vibrierend“ durch Wände zu bewegen und nackt durch die Gegend zu laufen.
Keaton findet sich im Bat-Suit wieder und bildet einen angenehm schrulligen Kontrast zu den beiden Barrys
Es wurde viel über die Rückkehr von Michael Keaton als Batman geschrieben, doch Andy Muschietti – der sich nach den beiden Kapiteln von Es und Mama vom Horror zurückzog – stellt sicher, dass es ein Flash-Film bleibt. Die rasanten ersten 20 Minuten dienen als Mini-Sequel zu Justice League und bringen Barry und Ben Afflecks Batman wieder zusammen, bevor Barry, der immer noch unter dem Verlust seiner ermordeten Mutter leidet, durch die Zeit zurück rauscht.
Wie Batfleck warnt, ist das Heilmittel natürlich noch schlimmer als die Ursache des Leidens, so dass Barry in der Vergangenheit strandet und feststellen muss, dass die Dinge nicht mehr so sind, wie sie einmal waren. Unter anderem mutiert Affleck zu Keaton, und es wird ausgiebig über Multiversen geredet – unterstützt durch eine hilfreiche Veranschaulichung anhand einer Portion Spaghetti.
Mehr als 30 Jahre sind seit „Batman Returns“ vergangen, und obwohl man dazu neigt, Keaton zu einem flüchtigen Nostalgieschub zu verdammen (Danny Elfmans Batman-Theme läuft in Dauerschleife), so passt er doch wieder bestens in den Fledermausanzug und schafft einen angenehm schrulligen Kontrast zu den beiden Barrys. Leider gilt das nicht für den dritten Superhelden im Bunde, den man viel zu spät einführt, um noch etwas zu bewegen.
The Flash verzichtet auf den klassischen Hauptgegner
Auffällig ist, dass es eigentlich keinen Antagonisten gibt. Zwar taucht der von Michael Shannon gespielte General Zod auf, aber Muschietti lässt ihn auf Distanz, denn er weiß, dass sein Held, der von Schuldgefühlen geplagt wird, alle Konflikte in sich vereint, die man braucht.
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Selbstverständlich handelt es sich hier um einen Blockbuster, und am Ende gibt es jede Menge CGI-Gemetzel. Erfrischender weise liegt der Schwerpunkt hier auf Barry, einem Jungen, der seit der Ermordung seiner Mutter ständig weggelaufen ist und nun endlich begreift, dass es vielleicht an der Zeit ist, damit aufzuhören.
Fazit: Es ist einer der letzten Filme des uns bekannten und sogenannten DCEU, aber auch einer der Besten: eine humorvolle und warmherzig erzählte Buddy-Action-Comedy, die es verdient, nicht nur als eine weitere „Flash“ Verfilmung angesehen zu werden..
Film Bewertung: 8 / 10