TWISTERS - PLAKAT

Inhalt: Edgar-Jones spielt die Rolle von Kate Cooper, einer ehemaligen Sturmjägerin, die während ihrer Collegezeit einen verheerenden Tornado miterlebt hat und nun in New York City sicher auf dem Computerbildschirm die Abläufe von Stürmen studiert. Ihr Freund Javi überredet sie schließlich dazu, im offenen Gelände ein neuartiges Ortungssystem zu testen.

Dort trifft sie auf Tyler Owens (Powell), einen charmanten, aber auch rücksichtslosen Social-Media-Superstar, der seine im wahrsten Sinne des Wortes stürmischen Abenteuer mit seiner wilden Crew gerne postet – je gefährlicher, desto besser. Während sich die Sturmsaison intensiviert, kommt es zu erschreckenden Phänomenen, die es so noch nie gegeben hat.

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Film Kritik

Der rasante Tornado-Thriller Twister von Jan de Bont (1996) war für viele Menschen ein absolutes Kinospektakel. Ein atemberaubendes Feuerwerk, bei dem man den Wind förmlich in den Haaren spüren konnte. Gleichzeitig machte der Film mit seinen durchgeknallten, fanatischen Meteorologen das Wetter erst richtig cool.

Fast 30 Jahre später begibt sich Twisters (wie Aliens, eine Fortsetzung im Plural) auf eine ähnliche Mission und folgt dabei weitgehend den Reifenspuren seines Vorgängers, allerdings mit ein paar frischen Elementen. Das Wetter ist immer noch ein Faktor, aber die globale Erwärmung hat eine Reihe aggressiver Tornados ausgelöst, die in Oklahoma verheerende Schäden anrichten.

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Der Auftakt des Films zeigt einen solchen Tornado in all seiner Pracht und Gewalt. Mit der Intensität und Spannung eines Horrorfilms bietet er dem Zuschauer einen packenden Auftakt, der die Lebensplanung der wissbegierigen Freunde Kate (Daisy Edgar-Jones) und Javi (Anthony Ramos) gehörig auf den Kopf stellt.

Mit Javis hochmoderner Ausrüstung und seinem hochqualifizierten Team kehrt Kate in das „Sturmzentrum“ zurück. Sie möchte einen „Tornado zerstören“ und anderen helfen, denen sie bisher nicht helfen konnte. Doch diesmal sind die beiden nicht allein. Angeführt von „Wissenschafts-Cowboy“ Tyler (Glen Powell) führt ein Konvoi von Social-Media-Tornado-Jägern gefährliche Stunts durch, um „Likes“ und „Abonnenten“ zu gewinnen.

Twisters
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Glen Powell besitzt eine geballte Ladung Großspurigkeit und Können

Die Regie führt Lee Isaac Chung, bekannt durch seinen Einwandererfilm Minari. Daher war Twisters. als möglicher Nachfolger, nicht unbedingt der erwartete Film. Doch sobald Twisters tiefer in die Landschaften und in seine Gemeinden eintaucht, fühlt sich diese Kombi wie selbstverständlich an. Es ist fast so, als ob wir in Oklahoma leben würden. Man kann in einer Szene, die während eines Rodeos spielt, das Leder und den Dünger förmlich riechen.

Minari – der ebenfalls in Oklahoma gedreht wurde – war eine ambitionierte Geschichte über den amerikanischen Traum. Twisters versetzt seine Protagonisten in genau dieses idealisierte Amerika, und erweitert ihre Beweggründe um mehr als nur Geld, Risikobereitschaft oder Aufmerksamkeit.

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Es ist eine tolle, wenn auch etwas überfrachtete Darstellerriege, welche die Konfliktparteien verkörpert. Powell ist der Dreh- und Angelpunkt und besitzt eine geballte Ladung Großspurigkeit und Können, die er von Top Gun: Mavericks Hangman übernommen hat.

Und dann gibt es da noch die sich langsam entwickelnde, angenehme Chemie zwischen ihm und Daisy Edgar-Jones, wenn Tylers Charme als Junge von Nebenan durch seine Leinwand-gerechte Fassade dringt.

Tyler (Glen Powell) in Twisters
Tyler (Glen Powell) in Twisters Foto von Melinda Sue Gordon © Warner Bros. Pictures

Ein Kinoereignis der alten Schule

In den falschen Händen könnte Kates ausgeprägtes Gespür für Stürme, das sie seit ihrer Kindheit besitzt, als kitschig empfunden werden. Aber dank der schnörkellosen Performance der Schauspielerin hat die Angelegenheit mehr Substanz. Und während sich die junge Schauspielerin intuitiv durch die beeindruckenden Szenen bewegt, merkt man ihr kaum an, dass sie gleichzeitig die PTBS ihrer Figur unter Kontrolle hält.

Die breit gefächerte Nebenrollenbesetzung wird auf unterschiedliche Art und Weise eingesetzt. Ramos‘ zwiegespaltener Javi, der für einen fragwürdigen Arbeitgeber tätig ist, hat nicht so viel zu tun, zeigt aber trotzdem eine ansprechende Erscheinung. Außerdem verleiht Nope-Durchstarter Brandon Perea Tylers rechter Hand, Boone, eine sympathische Lebhaftigkeit.

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Auch der „Love Lies Bleeding“-Star Katy O’Brian bietet kaum mehr an, als einen Cowboy-Hut zu tragen. Und obwohl es amüsant ist, dem kommenden Superman David Corenswet dabei zuzusehen, wie er den Alibi-Querulanten spielt, bleibt seine Figur letztlich überflüssig. Zwar lässt der Film einige Charaktere zu kurz kommen, doch dafür bietet er mehr als genug geballte Action.

Es klingt vielleicht seltsam, einen Tornado aufzurüsten, aber die Fortsetzung zeigt visuelle Spielereien, die von furchterregend bis unverschämt lustig reichen. Steven Spielberg ist als ausführender Produzent vertreten, und man wird an Jurassic Park erinnert, wenn sich menschliche Dramen im stürmischen Regen und inmitten des unbarmherzigen zerstörerischen Tornado-Zylinders abspielen.

Twisters
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Twisters trägt sein großes Sommerkino-Herz offen vor sich her

Das Ganze wurde auf Film gedreht, so dass die dunkelgraue Farbpalette der Stürme durch satte Grün- und sonnige Abschnitte ausbalanciert wird. Aber nur so lange, wie es die Wetterverhältnisse zulassen. Um es kurz zu machen: Twisters trägt sein großes Sommerkino-Herz quasi offen vor sich her.

Die Filmmusik ist ausdrucksstark, das Staraufgebot manchmal regelrecht überfordernd. Und, um das klarzustellen: Powell, der in einem weißen T-Shirt durch den Regen läuft, dient absolut keinem erzählerischen Zweck. Die Tatsache, dass Powell wieder mit Joseph Kosinski (Maverick) zusammenarbeitet (der hier das Drehbuch geschrieben hat), scheint kein Zufall zu sein.

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Cruise mag zwar nicht dabei sein, aber Twisters knallt uns so ziemlich alles an adrenalingeladenen filmischen Mitteln um die Ohren, was man so zu bieten hat. So treiben unsere Helden beispielsweise Menschenmassen in einen Kinosaal, um dort Schutz zu suchen. Daher wäre es ratsam, sich ihnen anzuschließen.

Fazit: If you feel it, chase it! Dank des Charmes von Daisy Edgar-Jones und Glen Powell ist Twisters sowohl ein Beweis für eine neue Generation aufstrebender Hollywood-Stars als auch ein sehr unterhaltsames Kinoereignis der alten Schule.

Film Bewertung: 7 / 10