Inhalt: Die Marketing-Expertin Kelly Jones (Scarlett Johansson) wird angeheuert, um das öffentliche Image der NASA vor dem Start von Apollo 11 auf Vordermann zu bringen.
Film Kritik
Falls jemand den Eindruck hatte, dass die Mondlandung von Apollo 11 bereits filmisch ausgereizt war: Falsch gedacht. Die leichtfüßige Weltraumkomödie von Greg Berlanti bietet zumindest eine neue Sicht der Dinge. Hier wird das Marketing-Genie Kelly Jones (Scarlett Johansson) vor ihrem Job in New York abgezogen und damit beauftragt, der finanzschwachen NASA im Vorfeld der schicksalhaften Mission den dringend benötigten PR-Schub zu verpassen.
Allerdings wird diese vielversprechende Prämisse durch eine vertrackte Handlung vergeudet. Dadurch wirkt der Film komplizierter als er eigentlich ist. Irgendwo in To The Moon steckt allerdings eine amüsante Arbeitsplatz-Romanze. Denn Kellys eigenwillige Herangehensweise an die PR- Angelegenheiten prallt auf den eher pragmatisch denkenden Raketen-Startdirektor Cole Davis (Channing Tatum).
Film Kritik „Beverly Hills Cop: Axel F.“
Sein Ärger wächst, als Kelly Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins für Omega-Uhren-Sponsoring und Müsli-Werbung einspannt. Aber nicht einmal Cole kann sich dem Marketing-Zauber entziehen. Und die Chemie zwischen den beiden ist hier durchaus spürbar.
Auch zahlreiche Klischee-Schwenks in den sternenklaren Himmel können den Reiz der Weltraum-Romanze nicht zerstören. So weit – so lustig. Doch jetzt kommt das große ABER: Seltsamer Weise zerfällt der Film in zwei unglücklich verlaufende Hälften. Und inmitten dieses tonalen Durcheinanders zwischen Drama, Komödie und Satire verlieren die beiden Hauptfiguren ihre Bindung zueinander.
Schablonenhafte Romanze und zwei Hauptdarsteller, die im tonalen Durcheinander die Bindung zueinander verlieren
Der erste Abschnitt ist zwar eine Flotte Rom-Com Schablone, aber kommt dennoch leicht und locker daher. Dann folgt ein schwächerer zweiter Part, in dem Kelly beauftragt wird, heimlich eine gefakte Mondlandung zu inszenieren. Selbstverständlich nur als Absicherung und für den Fall, dass die echte Mission scheitert. Sie sträubt sich, erklärt sich aber aus der Not heraus schließlich doch bereit. Dabei werden einige vage Hinweise auf Kellys zwielichtige Vergangenheit gestreut.
Das sorgt zusätzlich, zum eh schon vorhandenen Nebenplot, für die unnötige Filmlänge von knapp 132 Minuten. Doch indem Rose Gilroys unnötig gestrecktes Drehbuch den Zuschauer über die Details im Unklaren lässt, verliert Kellys Drahtseilakt an echter Brisanz, nachdem sie durch ihren mysteriösen Auftraggeber (Woody Harrelson) in Angst versetzt wird.
Wenn es etwas gibt, das so überflüssig ist wie die x-te Nachstellung der Mondlandung, dann sind es wohl Filme über eine fingierte Mondlandung in einer romantisch-lockeren Komödie. Es scheint, als ob die Szene schon so oft auf der Leinwand zu sehen war, dass es keinen Sinn gemacht hat das Rad neu zu erfinden.
To The Moon sabotiert sich selbst
Andererseits haben Filme wie „First Man“ gezeigt, dass es durchaus machbar ist, einem altbekannten Geschehen wie Apollo 11 Atmosphäre und Faszination zu verleihen. Dabei ist auch nicht von Vorteil, dass der Film trotz seiner Farbpalette so trist aussieht. Angesichts des stolzen Preises von 100 Millionen Dollar ist To The Moon mit einer wenig ansprechenden Kameraarbeit ausgestattet. Es gelingt einfach nicht, das Maximum aus der vielversprechenden, farbenfrohen Kulisse herauszuholen.
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Dank der hochkarätigen Besetzung, des ansprechenden 60er-Jahre-Settings und der rasanten Inszenierung hat Berlantis Film alle Voraussetzungen für eine gelungene Retro-Romantikkomödie. To The Moon greift auch nach den Sternen, schafft es aber leider nicht, deren Höhen zu erreichen, was das Endergebnis leider etwas trübt.
Fazit: Die Komödie von Greg Berlanti greift schwungvoll die Geschichte um die Mondlandung von Apollo 11 auf. Aber sie kann mit ihrer verworrenen Verschwörungsgeschichte und dem Sub Plot um Harrelson, nicht an den Charme von Johanssons und Tatums Arbeitsplatz-Romanze mithalten.
Film Bewertung 6 / 10