TAROT - FILMPLAKAT

Inhalt: Beim Lesen von Tarotkarten gibt es eine unantastbare Regel: Benutze niemals die Karten von jemand anderem. Als eine Gruppe von Freunden genau mit diesem Gebot leichtsinnig bricht und sich mithilfe von verfluchten Karten ihre Zukunft vorhersagt, entfesseln sie unbewusst eine unaussprechliche böse Macht, die im Tarot eingesperrt war.

© Sony Pictures

Film Kritik

Im Allgemeinen ist es nicht ratsam, sich in die gespenstischen und unheimlichen Keller von gemieteten Villen zu begeben. Es ist auch nicht empfehlenswert, mit handgemalten, ominösen Tarotkarten zu hantieren, die in einem solchen Keller gefunden werden. Doch genau das machen unsere Tarot-Freunde.

Der Debütfilm der Regisseure Spenser Cohen und Anna Halberg, basierend auf dem Jugendroman „Horrorscope“ von 1992, präsentiert sich als ein konventioneller Film, der mit Figuren aufwartet, die kaum der Erwähnung eines Namens würdig sind (oder überhaupt einen besitzen). Stattdessen werden sie aufgrund der Persönlichkeitsmerkmale vorgestellt, die ihnen durch Horoskope zugeschrieben werden.

Film Kritik „Imaginary“

Sie überzeugen die lokale Astrologin Haley (Harriet Slater, im Stil einer jungen Emma Stone), die Tarotkarten zu legen. Bald darauf erwacht die dunkle Macht und beginnt, sie zu töten – und zwar auf die Art, wie es die Karten vorausgesagt haben. Das, was Tarot von den (Un-)Tiefen der digitalen Horror-Ramschkiste unterscheidet, sind die kreativ inszenierten Morde.

Der Film bewegt sich auf dem schmalen Grat zwischen albern und grausam, vor allem, wenn wir aus der Perspektive einer Figur sehen, wie sie z.B. von einem übernatürlichen Magier zersägt wird.

TAROT TÖDLICHE PROPHEZEIUNG
Adain Bradley “Grant” und Avantika Vandanapu “Paige” in TAROT

Kreative Tötungsszenen beleben den sonst seelenlosen Horrorfilm.

Das gilt auch für jede Szene, in der Jacob Batalon (Spider-Man) zu sehen ist. Er ist ein glaubwürdiger Charakter, der mit seiner unbeschwerten Art sogar Zahnwurzel Behandlungen angenehm erscheinen lässt.

Leider setzen Halberg und Cohen zu stark auf schrille, digital erzeugte Schreckmomente, wodurch der „Wow“-Effekt ihrer Set-Pieces verloren geht. Fast alles in „Tarot“ ist vorhersehbar, von den erzwungenen Witzen innerhalb der Gruppe bis hin zu den schmerzhaft vorhersehbaren Wendungen.

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Es ist dem Film hoch anzurechnen, dass er keine unnötige Zeit verschwendet oder krampfhaft versucht, ein „großes, wichtiges Thema“ zu behandeln. Tarot ist darauf aus, ein paar mittelprächtigen Horroreskapaden anzubieten. Dank dieser bescheidenen Mission erfüllt er – gerade noch – die Anforderungen an einen unterhaltsamen, einfallsreichen Horrorfilm.

Fazit: Tarot ist ein seelenloser Horrorspaß, der sich einen Teufel um Charaktere und Handlung schert. Der einzige Zweck des Films besteht darin, uns vor allem eines zu bieten: kreative Morde.

Film Bewertung 4 / 10