SMILE 2 – SIEHST DU ES AUCH?

Inhalt: Kurz vor dem Beginn ihrer nächsten Welttournee sieht sich der international gefeierte Popstar Skye Riley (Naomi Scott) mit immer unerklärlicheren Ereignissen konfrontiert. Überwältigt von den grausamen Vorfällen und dem Druck des Ruhms, muss sich Skye ihrer düsteren Vergangenheit stellen. Bereit, bis an ihre Grenzen zu gehen, versucht sie die Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen, bevor es völlig aus den Fugen gerät …

©️ Paramount Pictures Germany

Wenn „Smile“ (2022) irgendjemandem ein Grinsen ins Gesicht zauberte, dann dem Regiedebütanten Parker Finn, der mit seinem schlichten, aber wirkungsvollen Horror über eine bösartige, grinsende Entität über 217 Millionen Dollar an den Kinokassen einspielte. Daher ist es nicht verwunderlich, dass er nun die Gelegenheit bekommen hat, eine umfangreichere, aufwändigere Fortsetzung zu inszenieren, die sechs Tage nach dem Original ansetzt und die Geschichte des grinsenden Schreckens weiter erzählt.

Normalerweise würde eine mit genügend Budget versehene Horror-Fortsetzung die ursprüngliche Prämisse immer weiter ausbauen, die im Original nur angedeutete Mythologie noch stärker ergründen und mit neuen Ideen aufwarten, um die Dinge aufzumischen. Finn verfolgt jedoch einen anderen Ansatz.

Der Autor und Regisseur hat nämlich überhaupt keine Lust, seine grinsende Monstrosität zu entmystifizieren, sondern entscheidet sich für eine Fortsetzung der Erfolgsformel seines ersten Films, wenn auch durch eine andere Brille betrachtet.

Naomi Scott in Smile 2 - Siehst Du es auch?
Naomi Scott in Smile 2 – Siehst Du es auch? Courtesy Paramount Pictures – © 2024 PARAMOUNT PICTURES

Verstörender, blutiger und besser

Nach einem atemlos effektiven Prolog, der die beiden Filme miteinander verbindet, verschwendet der Film nur wenig Zeit damit, sein Monster-Budget auf der Leinwand auszubreiten. „Smile 2“ setzt nur sechs Tage nach den Ereignissen des ersten Films an und verfolgt dabei eine neue Protagonistin: die Pop-Sensation Skye Riley, gespielt von Naomi Scott.

Riley, die nach einem tragischen Autounfall mit körperlichen und seelischen Narben zu kämpfen hat, wird von einem unheimlichen Wesen verfolgt, das sich hinter grinsenden Gesichtern versteckt. Was den Horror in diesem Film besonders macht, ist nicht nur das übernatürliche Böse, sondern auch die Belastung, die der Ruhm auf Rileys psychische Gesundheit ausübt.

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Finn verwendet die Metapher des falschen Lächelns, um die oberflächliche Welt der modernen Popkultur-Prominenz zu hinterfragen. Während der erste Teil von „Smile“ subtil mit dem Thema Trauma und psychischer Gesundheit umging, ist die Fortsetzung lauter und pompöser. Der Regisseur setzt dabei erneut auf schleichendes Unbehagen.

Die Horror-Elemente sind in diesem Film noch grausamer, die von verstörenden Körperhorror-Momenten (von Knochenbrüchen bis hin zu ausgekugelten Kinnladen) betont werden – begleitet von einem beunruhigenden Sound-Design bis hin zu surrealen Halluzinationen, die die Spannung stetig aufbauen.

Dylan Gelula and Naomi Scott in Smile 2
Dylan Gelula and Naomi Scott in Smile 2 (2024) © Paramount Pictures Germany

Naomi Scotts starke Leistung

Was „Smile 2“ abgesehen von seiner verstörend guten Inszenierung am Leben erhält, ist die bemerkenswerte Leistung von Naomi Scott. Ihre Verkörperung von Skye, einer Frau, die zwischen ihrem öffentlichen Image und ihren inneren Dämonen hin- und hergerissen ist, verleiht dem Film Tiefe. Scott gelingt es, die Zerbrechlichkeit und Stärke ihrer Figur authentisch zu vermitteln und den Zuschauer emotional mitzureißen.

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Das Endergebnis ist ein typischer Fall von „größer ist manchmal doch besser“. Der Film bietet eine unerwartet starke Fortsetzung, die Fans des ersten Teils mit noch mehr Schockmomenten und gruseliger Atmosphäre begeistern wird. Der Versuch, das Konzept des Originals auf eine breitere Bühne zu bringen, schwächt dabei keinesfalls die Intensität der Story.

Fazit: „Smile 2“ ist ein gruseliger, unberechenbarer und verstörend unterhaltsamer Horrorfilm, der sich durch seine sozialkritischen Untertöne und Naomi Scotts großartige Leistung auszeichnet – und seinen Vorgänger damit sogar noch übertrifft.

Film Bewertung 8 / 10