Inhalt: Nach einer tragischen Familiengeschichte entdeckt die zwölfjährige Bea (Cailey Fleming), dass sie die Gabe besitzt, imaginäre Freunde zu sehen. Unterstützt von ihrem Nachbarn Cal (Ryan Reynolds), begibt sie sich auf die Mission, die imaginären Freunde, kurz IFs, mit ihren einstigen Besitzern zu vereinen.
Film Kritik
Das Konzept von John Krasinskis IF enthält alle Zutaten für ein lustiges, emotionales Familienabenteuer im guten alten Amblin-Stil. Es ist eine liebenswerte Geschichte über die Rückbesinnung auf unser „inneres Kind“ und die Magie unserer Vorstellungskraft. Mit dem Konzept von IFs (kurz für „imaginäre Freunde“) wird eine Vielzahl farbenfroher Charaktere zum Leben erweckt.
Man muss den Einfallsreichtum einfach genießen, wenn Cal z.B. (Ryan Reynolds) aus einem Gemälde klettert, bevor er auf der Bühne mit allen IFs zu Tina Turners „Better Be Good To Me“ abfeiert. Das sorgt für ein magisches Seherlebnis, trotz der manchmal recht zusammenhanglosen Handlung.
Krasinski trägt sein Herz am rechten Fleck und lässt auch abseits von A Quiet Place seine Regie-Muskeln spielen, um so seine filmische Vielseitigkeit unter Beweis zu stellen. Im Großen und Ganzen funktioniert der Wechsel vom Horror zur Kinderfantasy.
Der überladenen Geschichte fehlt es an einer stimmigen Grundidee
Die kindergerechte Vielfalt von IF ist stark von allen Disney/Pixar-Filmen beeinflusst. Das gilt insbesondere für Toy Story, Die Monster AG und Oben (Michael Giacchinos berühmte Titelmusik aus „Oben“, „Married Life“, ist im Vorspann zu hören).
Darin lernen wir Bea (Cailey Fleming aus The Walking Dead) kennen, deren Fähigkeit, die „IFs“ zu sehen, sie nach dem tragischen Tod ihrer Mutter auf eine emotionale Reise zur Neuentdeckung ihrer Lebensfreude führt. Das Stichwort für viel Charme und liebevolle Verrücktheiten.
Und doch ist es ein klassisches Beispiel für zu viel des Guten. Trotz all der Niedlichkeit und der hochkarätigen Gastauftritte kann sich die überladene Geschichte nie auf eine einzige stimmige Grundidee einigen.
Dank Reynolds und Fleming bleibt es eine kurzweilige und emotionale Geschichte
Egal, ob es sich dabei um einen Vermittlungsdienst für IFs und neue Kinder handelt oder um die Zusammenführung zwischen IFs und ihren alten Schöpfern. Es bleiben viel zu viele Fragen offen, um wirklich zu begeistern, und zu viele Witze verpuffen, bevor sie ihr volles Potenzial ausgeschöpft haben.
Und doch bringt Krasinski genug Ernsthaftigkeit mit, um das Schiff zu stabilisieren. Zusammen mit den berührenden Darstellungen von Reynolds und Fleming schafft er eine lebendige Atmosphäre. Dank des bewegenden Endes und der einfühlsamen Filmmusik von Giacchino sollte man in jedem Fall ein Taschentuch bereit halten..
Fazit: „IF“ alles andere als perfekt. Doch sobald die Geschichte erst einmal Fahrt aufgenommen hat, gelingt es Reynolds und Fleming, die emotionsgeladene Geschichte kurzweilig zu gestalten.
Film Bewertung 6 / 10