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Das Erste Omen Filmplakat

Inhalt: Als eine junge Amerikanerin nach Rom geschickt wird, um ein Leben im Dienst der Kirche zu beginnen, begegnet sie einer Dunkelheit, die sie dazu bringt, ihren eigenen Glauben in Frage zu stellen, und deckt eine erschreckende Verschwörung auf, die die Geburt des leibhaftigen Bösen herbeiführen will.

Film Kritik

Es ist doch immer wieder dasselbe: Da wartet man jahrelang auf einen Nonnen-Sploitation-Film, in dem es um eine Schwangerschaft geht, und dann gibt’s gleich drei davon innerhalb eines Monats. Da wäre Immaculate mit Sydney Sweeney, die scheinbar vom lieben Gott geschwängert wurde, Maria Vera Ratti, die in Deliver Us mit Zwillingen schwanger ist (einer ist der Antichrist, einer die christliche Wiedergeburt).

Und nun Das erste Omen, ein Prequel zum Klassiker „Das Omen“ (1976), in dem es um einen kleinen Jungen geht, der der leibhaftige Teufel sein könnte. Man muss den Originalfilm allerdings nicht gesehen haben, um mit diesem Film etwas anfangen zu können.

Wer jedoch mit Donners Film vertraut ist, wird Namen wie Pater Brennan (Ralph Ineson) wiedererkennen. Das liegt daran, dass Brennan auch im Originalfilm von 1976 mitspielt. Regisseurin Arkasha Stevenson (Vessels) und ihre Co-Autoren Tim Smith und Keith Thomas zollen dem Film mit Gregory Peck und Lee Remick Tribut und schaffen es, die Verbindung zum Horrorklassiker herzustellen.

© 20th Century Studios

Ein Prequel, das uns die Originalfilme schmackhaft macht

Egal, ob es sich um die klassischen Charaktere handelt oder um die zahlreichen typischen Horrormotive (hallo, gruselige Kinderzeichnungen!). Wer sich ein wenig mit religiösen Horrorfilmen auskennt, wird sie alle problemlos wiedererkennen.

Kleidung, die bedrohlich an der Wand hängt und eine drohende Gefahr sein könnte. Junge Mädchen die in ihren schlichten Kleidern ein gruseliges Lied singen. Altertümliche Inschriften, die eine bizarre, verhängnisvolle Atmosphäre versprühen? Alles ist vorhanden und angerichtet für ein Prequel, dass einem die Original Filme schmackhaft macht.

Film Kritik „Immaculate“

Und die Besetzung des Klosters, in dem sich der Großteil der Handlung abspielt, ist eine erfreuliche Zusammenstellung filmtypischer Nonnen: die strenge Mutter Oberin Schwester Silva (Sônia Braga), die streng gläubige Schwester Anjelica (Ishtar Currie-Wilson), die beste Freundin Luz (Maria Caballero) und die frischgebackene Nonne Margaret (Nell Tiger Free). Sie hat sogar eine Szene, die an Isabelle Adjanis bizarre Sequenz im Film Possession (1981) erinnert.

Während Free in der Hauptrolle die Rolle der unschuldigen Frau mit skeptischen Blick spielt, deren dunkle Vergangenheit sie zu quälen scheint, hat Bill Nighy einen Auftritt als weltgewandter Kardinal. Wie kein anderer kann er Weisheiten wie „Das Wunder des Lebens kann eine chaotische Angelegenheit sein“ beiläufig von sich geben.

Sonia Braga in Das Erste Omen
© 20th Century Studios

An der handwerklichen Qualität des Films gibt es nichts auszusetzen

Die Zutaten sind alle vorhanden, doch es dauert eine ganze Weile, bis die Handlung endlich über das Stadium der Andeutungen und Vorahnungen hinaus und zur Sache kommt. Generell hat man das Gefühl, dass weniger mehr gewesen wäre. So verlangt der Film hier und da nach einem knackigeren Schnitt. Allzu oft haben wir eine Szene, die genau das ist, was man in diesem Moment erreichen will, und dann wird sie unnötig in die Länge gezogen.

An der handwerklichen Qualität des Films gibt es jedoch nichts zu meckern. Die von der Kamera getragene Stimmung scheint den 70er Jahren entnommen zu sein. Aaron Mortons (Evil Dead) Kamera bietet dem Zuschauer interessante Schwenks und Bewegungen, gibt uns ein Gefühl für die Gegebenheiten und bleibt zuweilen klaustrophobisch nah an den Figuren. Auch das Produktionsdesign hat einen großen Anteil an der Atmosphäre des Films.

Und die fein eingesetzten musikalischen Elemente von Mark Korven (The Black Phone) funktionieren, ohne einen einzigen neuen Jump-Scare anzukündigen (Der 1976 veröffentlichte Horrorfilm Carrie“ hat einen der ersten modernen „Jump-Scares“). Abgesehen von ein paar Tempoproblemen sind die zentralen Versatzstücke (wie z.B. eine Geburtsszene und ein Autounfall) kurz und knackig gehalten, was sich positiv auswirkt.

Das Erste Omen
© 20th Century Studios

Fazit: Für eingefleischte Fans, die schon alles gesehen haben, ist der Film nicht gerade die Horror-Offenbarung. Doch Neulinge in Sachen Nonnen-Ausbeutung und Freunde der Omen-Reihe dürfen sich freuen: Für die einen ist es ein gelungener Einstieg in die Materie, für die anderen ein gelungenes Prequel mit der Anbindung an Richard Donners Klassiker.

Film Bewertung 7.5 / 10

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