Kinderfilm/Komödie | Laufzeit: ca. 96 min | Regie: Joel Crawford | Mit Nicolas Cage, Ryan Reynolds, Emma Stone, Leslie Mann und Peter Dinklage |
Story: Noch immer ist Grug (Nicolas Cage in der OV) auf der Suche nach einem sicheren Zuhause für seine Familie von Steinzeitmenschen.
Als sie zufällig in das Dschungel-Haus der Bettermans, alte Freunde von Guy (Ryan Reynolds), stolpern, denken die Croods, sie hätten es geschafft. Doch das Paradies der Bettermans hat einige Geheimnisse
Film Kritik
von Ilija Glavas
Eine witzige und ansehnliche Fortsetzung
Acht Jahre nach dem Originalfilm – eine Ewigkeit in Kinderjahren – kehren die Croods für ein zweites Abenteuer zurück. Die ursprünglich für eine Veröffentlichung im Jahr 2017 vorgesehene Fortsetzung wurde verworfen, dann aber inmitten eines Studio-Hokuspokus, der zu trocken ist, um ihn im Detail zu beschreiben, wieder aufleben lassen.
In dieser Zeit hat ein Großteil des Publikums von 2013 das Erwachsenenalter erreicht und die Erinnerung an den ersten Film ist verblasst. Glücklicherweise macht es nichts, wenn man sich nicht mehr an den ersten Film erinnert oder ihn gar nicht gesehen hat. Denn dieser fröhlich-verrückte Nachfolger ist tatsächlich deutlich weiter entwickelt als sein Vorgänger. Er ist ansehnlicher, selbstbewusster und viel witziger.
Als wir sie das letzte Mal sahen, lernten die Croods, eine Familie von Höhlenmenschen, die in evolutionär turbulenten Zeiten leben, dass Fortschritt nicht immer gefürchtet werden muss. In diesem Abenteuer lehren sie die zivilisierten Menschen, dass es manchmal gut ist, seine wilde Seite zu zeigen.
Janin Ullmann, Uwe Ochsenknecht und Chris Tall – sind als deutsche Synchronstimmen zu hören
Die Croods werden von Grug (Nicolas Cage in der OV) angeführt, einem Neandertaler, sowohl genetisch als auch emotional. Seine Tochter Eep (Emma Stone im Original) hat sich, sehr zum Missfallen ihres Vaters, in den etwas fortschrittlicheren Menschen Guy (Ryan Reynolds im Original) verliebt. Diesmal stellt Guy seinen neuen Schwiegereltern das vor, was für ihn einer Familie am nächsten kommt.
Die Bettermans, Hope (Leslie Mann) und Phil (Peter Dinklage), leben in einem atemberaubend üppigen Paradies, das von einer riesigen Mauer umgeben ist. Sie haben unendlich viel zu essen und flotte moderne Erfindungen, wie Treppen, Fenster und Bäder. Sie sind das genaue Gegenteil der Croods und finden, dass Guy viel besser zu ihrer Tochter (Kelly Marie Tran) passen würde.
Der größte Teil des Spaßes findet außerhalb der Handlung statt
Mit ihrem Hippie-Charme und ihrem luxuriösen Lebensstil nehmen die Bettermans augenzwinkernd die New-Age-und Minimalisten aufs Korn, die gerne Erdverbundenheit predigen, aber zügellose Konsumenten sind. Die Haupthandlung des Films ist eine einfache „Streit unter zukünftigen Schwiegereltern“-Komödie, die viele der Wege einschlägt, die man erwarten würde. Es ist schade, dass dadurch einige interessantere Nebenhandlungen verdrängt werden.
Die beiden „Rivalinnen“ um Guys Zuneigung weigern sich, zu handlungslosen Feindinnen gemacht zu werden und lernen sich stattdessen lieber als Möchtegern-Freundinnen kennen. Das ganze Potenzial, das darin steckt, bleibt leider weitgehend auf eine einzige Sequenz beschränkt. Der größte Teil des Spaßes an dieser Geschichte findet jedoch außerhalb der Handlung statt.
Rund um die durchwachsene Story gibt es viele schräge Spielereien, die den Film sehr skurril und sehr unterhaltsam machen. Wie im Original wird das Land von sinnlos zusammengewürfelten Tieren bevölkert: Spinnenwölfe, vierbeinige Haie, Hühnerrobben. Die Fortsetzung baut wirklich auf dieser grundlegenden Verrücktheit auf. Es gibt Affen, deren Sprache auf Schlägen basiert. Der engste Freund von Guy ist ein Faultier, das er als Gürtel trägt.
Und es gibt eine empathische Perücke. Regisseur Joel Crawford, der zum ersten Mal Regie führt, hat einen sehr albernen Instinkt, und das ist ein Kompliment. Es gibt keine große Ambition in der Erzählung, aber es gibt eine unerschütterliche Verpflichtung, das Publikum zum Lachen zu bringen, auch wenn die Witze manchmal sehr wenig Sinn ergeben.
Fazit: Der erste Film war so mittelprächtig, dass die meisten ihn wohl schon vergessen haben. Die Fortsetzung hinterlässt einen nachhaltigeren Eindruck, mit lebendigen Animationen und einem abgedrehten Sinn für Humor. Die Botschaft des Films lautet: Es spricht viel dafür, die Dinge einfach zu halten. Und es ist einfach den Film, mit all seinem abgefahrenen Nonsens, genießen zu können.
Wertung: 7 / 10