Inhalt: Willkommen in Kettle Springs. Quinn (Katie Douglas) ist gerade mit ihrem Vater (Aaron Abrams) in die beschauliche Kleinstadt gezogen und hofft auf einen Neuanfang. Doch stattdessen finden sie eine zerrüttete Gemeinde vor, die sich nach dem Brand der Baypen Corn Syrup Factory in einer schwierigen Phase befindet. Während die Bewohner untereinander streiten und die Spannungen zunehmen, taucht eine finstere, grinsende Gestalt aus den Maisfeldern auf, um Kettle Springs von seiner Last zu befreien. Es ist Clown Frendo, das Maskottchen der Stadt, der es auf die verdorbene Jugend abgesehen hat …ein mörderischer Albtraum beginnt.
Horror trifft Herzschlag im Maisfeld
Maisfelder lösen seit jeher ein Gefühl des Unbehagens aus. Die trockenen, scharfen Halme ragen in den Himmel, während zwischen den engen Stängeln jederzeit ein Monster lauern könnte. Wenn dann auch noch Clowns ins Spiel kommen – diese Figuren mit übertriebenen Gesichtszügen und unnatürlich großen Füßen – entsteht ein Cocktail des Schreckens, der perfekt für einen modernen Teenie-Slasher geeignet ist. Genau diesen Weg beschreitet der neue Horrorfilm von Regisseur Eli Craig (Tucker & Dale Vs. Evil), der seine Vorliebe für Genre-Verbeugung mit satirischem Witz und blutigem Ernst vereint.
Die Geschichte beginnt mit Quinn, gespielt von Katie Douglas, einem Großstadtmädchen, das sich gezwungen sieht, in einer wirtschaftlich angeschlagenen Kleinstadt neu anzufangen. Dort hat ein verheerendes Feuer die Maissirup Fabrik – einst das wirtschaftliche Herz des Ortes – in Schutt und Asche gelegt. Quinn freundet sich mit einer Gruppe Jugendlicher an, die aus Langeweile YouTube-Videos produzieren. In diesen stellen sie das ehemalige Maskottchen der Fabrik, einen Clown namens Frendo, als Serienmörder dar. Doch was als makabre Parodie beginnt, entwickelt sich bald zu einem tödlichen Albtraum: Immer mehr Menschen sterben, und die Grenzen zwischen Spaß und Realität beginnen zu verschwimmen. Ist Frendo wirklich zurück – und mordet er tatsächlich?
So weit, so einfach, und es wäre ein Spoiler, viel mehr über die Handlung zu sagen. Eli Craig nutzt bekannte Horror-Elemente wie in Scream, Kinder des Zorns oder Hot Fuzz, um sie gekonnt zu verfremden. Dabei balanciert der Film souverän zwischen übernatürlicher Bedrohung und irdischer Paranoia. In der Stadt, in der jeder ein dunkles Geheimnis zu haben scheint, stellt sich schnell die Frage: Wer hat die Maissirup Fabrik wirklich niedergebrannt? Und was steckt hinter den brutalen Morden?

Ganz im Stil klassischer Slasher-Ikonen
Die Kritik an der Technologieabhängigkeit der Generation Z wird ebenso thematisiert wie die groteske Faszination für virale Videos. Craig verzichtet auf überflüssige Szenen und fokussiert sich auf das Wesentliche: eine klare Eskalation, regelmäßige Morde und ein stetig steigendes Tempo. Der Killer – ganz im Stil klassischer Slasher-Ikonen – nutzt keine ikonischen Waffen, sondern tötet mit dem, was gerade verfügbar ist. Dabei bleibt es stets brutal und kreativ.
Visuell überzeugt der Film mit stimmungsvoller Kameraarbeit und intensiver Atmosphäre. Die Maisfelder wirken klaustrophobisch und bedrohlich, während die Clown-Ästhetik für eine unangenehme Dissonanz sorgt. Auch wenn manche Nebenfiguren blass bleiben, einiges sich in Klischees verliert und der dritte Akt in Sachen Logik einige Lücken aufweist, überzeugt der Film durch seine praktischen Effekte, die kompromisslose Inszenierung und seinen ironischen Unterton. Gerade die letzten Enthüllungen und der massive Splatter-Anteil im Finale machen deutlich, dass hier nicht der Realismus, sondern der genreverliebte Wahnsinn im Vordergrund steht.
Trotz seiner Schwächen ist Clown In A Cornfield ein stellenweise überraschender Slasher-Film, der seine Wurzeln kennt und sie versucht mit moderner Handschrift weiterzuentwickeln. Mit bissigem Humor, klarer Struktur und atmosphärischer Inszenierung gelingt Eli Craig damit ein solides Werk, das sich zwischen Parodie und ernstem Horror bewegt.
Fazit: Clown In A Cornfield bietet einen pointierten Generationskommentar, Anspielungen auf Horrorklassiker und ein bissiges Drehbuch. Es ist ein Slasher-Film mit viel Blut, Meta-Kommentar und einem Killer-Clown, den man nicht im Mondschein begegnen möchte.
Film Bewertung 6 / 10