FROM THE WORLD OF JOHN WICK: BALLERINA

Inhalt: Es ist ein Fest für die Fans des John Wick-Universums! In FROM THE WORLD OF JOHN WICK: BALLERINA schwört Ana de Armas alias Eve Macarro Vergeltung für den Mord an ihrer Familie. Der Film, der während der Ereignisse von „John Wick: Kapitel 3“ spielt, folgt der jungen Rächerin, die bei den berüchtigten Ruska-Roma ihre Ausbildung in der Kunst des Tötens beginnt.

© Leonine Studios

Eine neue Heldin im Wick-Universum

Mit Ballerina erhält das weltweit gefeierte John Wick-Franchise seine erste weibliche Hauptfigur – und Ana de Armas nutzt die Gelegenheit, um mit einer kompromisslosen Performance zu glänzen. Die Schauspielerin, die schon 2021 in „Keine Zeit zu Sterben“ als CIA-Agentin Paloma auf sich aufmerksam machte, tritt hier vollends aus dem Schatten ihrer Nebenrollen.

Das Spin-off spielt zwischen „John Wick: Kapitel 3“ und „Kapitel 4“ – und ist ein wilder, stilistisch sicherer Tanz durch Kugelhagel und Rache. Im Mittelpunkt steht Eve Macarro (Ana de Armas), die als Kind Teil der kriminellen Ruska Roma wurde – einer Organisation, die ihre Schützlinge sowohl in klassischem Ballett als auch im Töten ausbildet. Nachdem ihr Vater ermordet wird, schwört Eve blutige Rache. Sie verlässt den Pfad der Gehorsamkeit, um ihre eigenen Regeln zu schreiben – was sie direkt in das Fadenkreuz gefährlicher Gegner führt.

Ihr Weg führt sie durch das New York Continental (inklusive eines würdevollen Cameos von Lance Reddick) bis in ein österreichisches Killer-Dorf. An ihrer Seite und gegen sie stehen dabei unter anderem Anjelica Huston als strenge Direktorin, Norman Reedus, Catalina Sandino Moreno und Gabriel Byrne als philosophischer Antagonist.

Ana De Armas in Ballerina
© Leonine Studios

Action-Choreografie mit Stil und Substanz

Regisseur Len Wiseman (Underworld) bringt frischen Wind ins Franchise, ohne die ikonische DNA zu verlieren. Statt sturer Regelwerke setzt Ballerina auf verspielte Improvisation: Waffen-Sommeliers, Katana-Schlachten, Flammenwerfer, Eis Kufen – die Action ist so kreativ wie brutal. Besonders bemerkenswert: Ana de Armas führt viele ihrer Stunts selbst aus, was die Kämpfe authentischer und intensiver wirken lässt. Auch die klassische Wick-Choreografie ist intakt – jeder Kampf fühlt sich tödlich präzise und wunderschön choreografiert an.

Dabei fällt auf: Eve kämpft nicht wie ein Abziehbild von John Wick, sondern mit eigenem Stil, Einfallsreichtum und gnadenloser Eleganz. Die Story selbst wirkt stellenweise gehetzt. Eine überzogene Nebenhandlung mit Eve und der rätselhaften Lena (Catalina Sandino Moreno) ist besonders unterentwickelt. Ähnlich verhält es sich mit Norman Reedus‘ mysteriösem Daniel Pine, der nicht genug Leinwandzeit bekommt, um über die Rolle eines besorgten Vaters hinaus wirklich zu wirken.

BALLERINA
© Leonine Studios

Eine starke neue Stimme im Actionkino

Ein paar ruhigere, emotionalere Momente hätten hier gutgetan, aber Ballerina hat es zu eilig, zu den Handgreiflichkeiten zu kommen. Dennoch greifen die zentralen Themen wie Schicksal, Rache und Freie Wahl. Wie Gabriel Byrne in einer Schlüsselszene sagt: Eine Kugel ist weder gut noch böse. Was ein Mensch damit anstellt, verrät seinen Charakter.“ Diese Philosophie zieht sich konsequent durch den Film.

Mit jedem Schuss, jedem geworfenen Messer und jeder geworfenen Granate verstehen wir ein wenig mehr, warum Eve den Weg gewählt hat, den sie eingeschlagen hat, und warum sie – obwohl ihr mehrere Auswege offen stehen – auf diesem Weg bleiben will. Hoffen wir, dass sie noch eine Weile im Wick-Universum bleibt.

Fazit: Ballerina mag erzählerisch nicht ganz auf dem Niveau der besten Wick-Teile spielen, aber die Action, Atmosphäre und Hauptdarstellerin machen das locker wett. Ana de Armas liefert eine beeindruckende Performance ab, die sowohl physisch als auch emotional überzeugt. Das Spin-off ist nicht nur eine spannende Ergänzung zum Franchise – es könnte auch der Beginn einer neuen Action-Reihe sein.

Film Bewertung 7.5 / 10