WUTHERING HEIGHTS - STURMHÖHE

Wenn es jedes Mal einen Cent gäbe, wenn Jacob Elordi als gequälte Seele in einem gotisch-romantischen Drama auftaucht, hätten wir inzwischen zwei und das ist bemerkenswert genug. Nach seiner Rolle in Guillermo del Toros Frankenstein schlüpft der australische Schauspieler nun in die nächste tragische Ikone der Weltliteratur: Heathcliff. An seiner Seite spielt Margot Robbie die impulsive Cathy in Emerald Fennells radikaler Neuinterpretation von Wuthering Heights.

Sturm, Sehnsucht und eine Prise Wahnsinn

Mit Wuthering Heights wagt sich Emerald Fennell (Saltburn, Promising Young Woman) an Emily Brontës Jahrhundertroman – und verwandelt die viktorianische Tragödie in ein ästhetisches Fieberbild aus Verlangen, Verlust und Wahnsinn. Der Trailer, unterlegt mit einer elektrisierenden Hymne von Pop-Ikone Charli XCX, lässt keine Zweifel: Dieses Werk wird weniger klassische Literaturverfilmung als leidenschaftliches Kinoerlebnis.

Elordi, dessen intensiver Blick bereits Del Toros Monster eine menschliche Tiefe verlieh, verkörpert Heathcliff mit animalischer Verletzlichkeit. Zwischen verstohlenen Berührungen, stummen Blickduellen und düsteren Vorzeichen lodert eine obsessive Beziehung auf, die von Linus Sandgren (Saltburn, La La Land) in Bildern von schneidend-schöner Melancholie eingefangen wird. Nebel, Wind und Weite – das sind nicht nur Kulissen, sondern emotionale Zustände.

© Warner Bros. DE

Ein Pop-Gothic für das 21. Jahrhundert

Die Presseankündigung verspricht eine „epische Geschichte von Lust, Liebe und Wahnsinn“. Doch Fennells Vision geht weiter: Wuthering Heights wird zum Porträt einer Liebe, die an gesellschaftlichen Grenzen, Klassen, aber vor allem an sich selbst zerbricht. Mit Hong Chau, Shazad Latif, Ewan Mitchell und Nachwuchstalent Owen Cooper versammelt sich ein Ensemble, das Dramatik mit Zeitgeist verbindet.

Die Kombination aus Brontës finsterer Romantik, Fennells tabubrechender Handschrift und Charli XCX’ hypermodernem Soundtrack deutet auf ein Werk hin, das Altes und Neues auf eindrucksvolle Weise verschmilzt. Wenn Elordi im Wind steht, Robbie trotzig zurückblickt und die Musik aufbrandet, wirkt es, als würde Wuthering Heights die eigene Filmgeschichte neu erfinden wollen.

Kinostart zum Valentinstag

Ob Emerald Fennell damit eine moderne Klassik erschafft oder uns endgültig in den Wahnsinn treibt, bleibt abzuwarten. Sicher ist: Dieses Epos wird Gesprächsthema sein. Wuthering Heights startet am Valentinstag kommenden Jahres in den Kinos – pünktlich zum Fest der Liebe, das hier so stürmisch, widersprüchlich und zerstörerisch erscheint wie selten zuvor.