Historischer Kern oder erfundene Sage?
Ob Wilhelm Tell wirklich gelebt hat, ist bis heute umstritten. Erstmals schriftlich erwähnt wurde die Legende im Weissen Buch von Sarnen aus dem Jahr 1470, fast 200 Jahre nach den angeblichen Ereignissen. Historiker vermuten, dass die Figur des Tell verschiedene mündlich überlieferte Freiheitsgeschichten in sich vereint.
Über den Apfelschuss – eine der berühmtesten Szenen der Weltliteratur
Für Regisseur Nick Hamm war die Apfelschussszene in WILHELM TELL die größte Herausforderung des Films. Sie verkörpert das moralische Zentrum des Films: ein Akt purer Willkür und Macht, bei dem ein Vater gezwungen wird, öffentlich auf sein eigenes Kind zu schießen – „das pure Böse“, wie Hamm sagt. Obwohl jeder die Apfelschussszene kennt und weiß, dass Wilhelm Tell den Schuss meistert, liegt für ihn genau darin der Reiz: „Es ist wie bei der Titanic – alle wissen, wie es ausgeht, aber sie sehen trotzdem zu.“ Die Spannung entstehe nicht durch das Ob, sondern durch das Wie. Gerade diese Erwartungshaltung mache den Moment so fesselnd.
Die Habsburger waren ursprünglich Schweizer
Die Habsburger, eines der berühmtesten Herrschergeschlechter Europas, stammen ursprünglich aus dem Schweizer Kanton Aargau, wo sie im 11. Jahrhundert ihre Stammburg errichteten. Ihr Aufstieg zur europäischen Großmacht begann mit Rudolf I., der 1273 zum König des Heiligen Römischen Reiches gewählt wurde. In dieser spannenden Epoche spielt WILHELM TELL. Die Habsburger stiegen aus der Schweiz nach Wien auf und schufen von dort aus ein Weltreich, das die Geschichte Europas bis ins 20. Jahrhundert prägte.
Schiller hat die Schweiz nie besucht
Friedrich Schiller schrieb sein Drama Wilhelm Tell (1804), ohne je in der Schweiz gewesen zu sein. Er stützte sich auf Reiseberichte, historische Chroniken und die populäre Erzählung — was dem Erfolg keinen Abbruch tat: Schillers Drama machte die Tell-Legende weltweit bekannt.
Tell tauchte sogar in der NS-Propaganda auf – und wurde danach lange kritisch betrachtet
Im Dritten Reich wurde Schillers Wilhelm Tell von den Nazis als deutschnationaler Freiheitsheld vereinnahmt — was nach 1945 dazu führte, dass die Geschichte in vielen deutschsprachigen Ländern erst einmal aus dem Schulkanon verschwand. Erst in den 1970er-Jahren wurde Tell wieder verstärkt als Symbol für demokratische Freiheitsideale interpretiert.
Zum Inhalt:
Die Schweiz im frühen 14. Jahrhundert: Während das Heilige Römische Reich von inneren Machtkämpfen erschüttert wird, will der Habsburger König Albrecht (Ben Kingsley) seine Macht weiter ausdehnen. Doch in den Dörfern und Tälern der Schweiz entfacht seine Willkürherrschaft den Widerstand des Volks. Als der Jäger und ehemalige Kreuzritter Wilhelm Tell (Claes Bang) einem fliehenden Bauern Schutz gewährt, gerät er unweigerlich in den Kampf um die Freiheit seines Landes. Aber erst als Albrechts brutaler Statthalter Gessler (Connor Swindells) ihn öffentlich demütigt und seine Familie direkt bedroht, trifft Tell eine unumkehrbare Entscheidung: Er wird nicht nur zum Widerstandskämpfer – sondern zum Anführer einer Rebellion, die Geschichte schreiben wird.
Mit WILHELM TELL inszeniert BAFTA-Preisträger Nick Hamm („The Journey“) die weltberühmte Geschichte des Schweizer Nationalhelden als mitreißendes, modernes Historienepos voller Action, politischer Spannung und emotionaler Kraft. Inspiriert von Friedrich Schillers berühmtem Drama, bringt der Film die ikonische Geschichte eines Mannes auf die Leinwand, der für Freiheit, Gerechtigkeit und seine Familie kämpft – und dabei unsterblich wird.
In der Hauptrolle brilliert Claes Bang (Goldene Palme für „The Square“, „Dracula“) als Wilhelm Tell, an seiner Seite ein internationaler Star-Cast: Oscar-Preisträger Ben Kingsley („Gandhi“, „Schindlers Liste“), Connor Swindells („Barbie“, „Sex Education“) sowie Golshifteh Farahani („Paterson“), Ellie Bamber („Nocturnal Animals“), Rafe Spall („Jurassic World“), Emily Beecham („Little Joe“), Amar Chadha-Patel („Willow“) und der Oscar-nominierte Jonathan Pryce („The Two Popes“).