SUPERGIRL - WOMAN OF TOMMORROW

Der erste offizielle Trailer zu Supergirl: Woman of Tomorrow markiert einen entscheidenden Moment für das neu gestartete DC-Universum. Der Film positioniert Kara Zor-El als härtere Version der ikonischen Heldin und schlägt atmosphärisch eher die Richtung eines Weltraum-Westerns ein als klassische Superheldenpfade. Der Trailer deutet einen tonal klar abgegrenzten Kurs an: rauer, emotional und moralisch komplexer.

Als zweiter großer Kinobaustein des neuen DCU knüpft „Supergirl: Woman of Tomorrow“ thematisch an den Reboot um Superman an. Im Zentrum steht eine Protagonistin, die den Untergang Kryptons bewusst miterlebt hat und dadurch emotional stark gezeichnet ist. Der Trailer arbeitet diesen Gegensatz konsequent heraus: majestätische Weltraumpanoramen treffen auf intime, beinahe klaustrophobische Momente. Der visuelle und narrative Ansatz wirkt näher an einem düsteren Science-Fiction-Roadmovie als an farbenfroher Kostüm-Action.

Der Trailer skizziert Kara als Figur, die weniger von Hoffnung als von Wut, Trauer und einem tiefen Gerechtigkeitsempfinden angetrieben wird. An ihrer Seite steht das Mädchen Ruthye, (Eve Ridley) deren Heimatwelt vernichtet wurde und die Supergirl mit unerschütterlicher Entschlossenheit auf einen Rachepfad drängt. Entstehen soll damit eine Art kosmischer Rache-Roadtrip: zwei ungleiche Reisende auf einer Mission, die moralisch spürbar im Graubereich operiert.

SUPERGIRL - WOMAN OF TOMMORROW
Bild: Warner Bros. Pictures – © Courtesy of Warner Bros. Pictures

Visueller Stil: Weltraum-Western trifft auf wuchtige Superhelden-Action

Optisch setzt der Trailer auf starke Kontraste: karge Ödnis, grell schmutzige Planeten-Städte und westernhafte Bildkompositionen mit weiten Horizonten und langen Schatten. Die Action verzichtet auf makellose Unbesiegbarkeit und zeigt eine Heldin, die sichtbar einsteckt. Milly Alcock prägt im Trailer eine bewusst ungeschliffene, kraftvoll kantige Version von Supergirl. Skepsis, Sarkasmus und innere Reibung dominieren die Darstellung. Statt ikonischer Unantastbarkeit sieht man eine junge Frau, die scheitert, kämpft und sich ihren Platz erst erarbeiten muss.

Die Beziehung zu Ruthye deutet einen Charakterbogen an, der stark auf Selbstakzeptanz und verantwortungsvoller Macht Ausübung basiert. Ruthye erscheint keineswegs als klassisches Sidekick-Kind. Ihre Entschlossenheit, ihren Peiniger zur Strecke zu bringen, und ihr klarer moralischer Kompass treiben die Handlung sichtbar voran. Die Dynamik zwischen ihr und Kara bildet den emotionalen Kern des Films: Rache als Ausweg für ein Kind, Gewissenskonflikt als Prüfung für eine Heldin

Lobo: Anarchie, Humor und eine Brücke in die Weite des neuen DCU

Der Trailer zeichnet Krem (Matthias Schoenaerts) als fanatischen Söldner, dessen Gewalt eine ideologische Basis besitzt. Seine kalkulierte Brutalität bildet eine finstere Spiegelung Karas eigener Zerrissenheit. Krem wird damit nicht nur zum Endgegner, sondern zum Sinnbild dafür, was Kara selbst werden könnte, würde sie ihrem Schmerz nachgeben. Der angekündigte Auftritt des intergalaktischen Kopfgeldjägers Lobo (Jason Momoa) setzt ein klares Ausrufezeichen und steigert die Erwartungen. Er soll anarchische Energie und einen überzeichneten Humor in die Handlung einbringen, die deutlich macht, dass das neue DCU galaktische Größe beansprucht. Gleichzeitig deutet sein Erscheinen auf künftige Crossovers und größere erzählerische Welten hin.

Unter der Regie von Craig Gillespie – bekannt für seine Arbeit mit moralisch ambivalenten Figuren – scheint der Film eine Mischung aus kompromissloser Gewalt, psychologischer Zeichnung und schwarzem Humor anzustreben. Ana Nogueiras Drehbuch orientiert sich an der hochgelobten Comicvorlage, wirkt aber im Trailer auf einen klareren, filmischen Spannungsbogen fokussiert. Der Kosmos dient dabei als Bühne für eine zutiefst persönliche Geschichte über Trauma, Verantwortung und die Frage, was eine Heldin ausmacht.