Erscheinungsdatum: 15. Januar 2021 auf Netflix
Regie: Mikael Hafström
Story:
Wir schreiben das Jahr 2036. Nach einer Befehlsverweigerung und dem daraus resultierenden Tod zweier Marines wird der Drohnenpilot Lieutenant Thomas Harp (Damson Idris) in ein tödliches Kriegsgebiet in Osteuropa versetzt, damit er den Kampf aus erster Hand erleben kann.
Zusammen mit dem Androiden Offizier Captain Leo (Anthony Mackie) machen die beiden Jagd auf den russischen Terroristen Victor Koval (Pilou Asbaek).
Film Kritik:
von Ilija Glavas
„Ein Action – Sci-Fi Cocktail, der mittelmäßig gerührt und schlecht serviert wird“
Wenn es um Actionfilme geht, kann man die Qualität von Netflix vielleicht als schwankend bezeichnen. Filme wie „Ava“ und „6 Underground“ vergeudeten exzellente Darsteller und große Budgets, aber im letzten Jahr deutete „The Old Guard“ an, dass der Streaming-Dienst begonnen hat, sich in die richtige Richtung zu bewegen.
Unter der Regie von Mikael Hafström ist „Outside The Wire“ eher ein mittelmäßiger Versuch, dessen Lichtblicke die chaotische und konstruierte Erzählung nicht überdecken können. Für einen Film mit Elementen von „Training Day“, dem „Terminator-Franchise“ und sogar „Gemini Man“, fühlt er sich zu oft zu generisch an.
Die Darsteller retten, was zu retten ist
Vieles von dem, was an Netflix‘ neuestem Film fesselnd ist, lässt sich auf die überzeugenden Hauptdarsteller zurückführen. Dass der brillante, aber kühle Drohnenpilot Harp seine Perspektive ändern würde, wenn er die Schrecken des Krieges aus nächster Nähe erlebt, ist klar. Aber der aufstrebende Star Damson Idris bringt Glaubwürdigkeit in seine vorhersehbare Reise.
Anthony Mackie ist am unterhaltsamsten, wenn Leo – Harps neuer, androider Partner – witzeln darf. Und selbst wenn Rowan Athale und Rob Yescombes Drehbuch sich in unnötiger Exposition verliert, hält uns die wechselnde Dynamik zwischen Harp und Leo – jeder misstraut dem anderen – auf Trab.
Anderen Charakteren ergeht es nicht so gut. Der stets verlässliche Michael Kelly ist als zynischer US-Colonel unterfordert, und Emily Beechams Widerstandskämpferin Sofiya wird durch eine unbeständige Charakterisierung behindert.
Die Action, die keinen Action-Film entstehen lässt
Als Paradebeispiel dient die Schlüsselstelle, in der sie eine Figur verschont, die sie töten sollte, um der Geschichte zu dienen, die sich als besonders fragwürdig erweist. Es gibt einige Lippenbekenntnisse zu Kollateralschäden und dem Allgemeinwohl, aber das ist nichts, was nicht schon in Filmen wie „Eye In The Sky“ oder „Good Kill“ besser gemacht wurde.
Was die Action angeht, dauert es eine Weile, bis Mackies Androide wirklich loslegt, und wenn er es tut, ist es eine eher durchwachsene Sache. Es gibt wenig von der Kreativität von Leigh Whannell`s Upgrade– oder sogar der Innovation von Tyler Rake: Extraction`s 12-minütigem One-Shot-Take.
Fazit: Eine Sequenz am Ende, in der Leo zur Ein-Mann-Armee wird, ist ein Höhepunkt, aber andere Action-Einlagen – wie der Film selbst – sind zu öde und uninspiriert. Trotz starker Hauptdarsteller und einiger interessanter Themen kommt der Film selten über einen brauchbaren, mittelmäßigen Action-Thriller hinaus.
Wertung: 5 / 10
„OUTSIDE THE WIRE“ – Netflix Trailer: