Genre: Komödie / Musical | Produktion: USA 2022 | Laufzeit: ca. 112 Minuten | Regie: Steven Soderbergh Mit: Channing Tatum, Salma Hayek-Pinault, Christie Leigh-Emby u.a
Inhalt: „Magic“ Mike Lane (Tatum) kehrt nach einer längeren Auszeit auf die Bühne zurück. Nachdem ein Geschäftsabschluss krachend gescheitert ist, muss sich der mittellose Mike nun mit Barkeeper-Auftritten in Florida über Wasser halten. Dann macht ihm eine wohlhabende Society-Lady (Hayek Pinault) ein Angebot, das er nicht ablehnen kann.
Der Grundsatz und das Versprechen der Magic-Mike-Reihe war schon immer, dass eine Frau alles haben kann, was sie will. Diese Filme, die die männliche Strip-Industrie in ein unterhaltsames, aber auch nachdenkliches Licht rücken, bieten dem Zuschauer den Kick eines Mädelsabends und stellen gleichzeitig die talentierten Männer in den Mittelpunkt.
Es macht also Sinn, den dritten und letzten Film der Reihe der Live-Performance des Londoner West End-Knüllers „Magic Mike Live“ zu widmen. Leider fühlt sich Magic Mike’s Last Dance eher wie ein zeitgenössisches Tanz-Projekt für die Oberstufe an (angeführt von einer nervtötenden Erzählweise und einem unbeholfenen Tempo) und nicht wie ein wirklich überzeugender Magic Mike Film.
Der Film Magic Mike (2012) stellte Channing Tatums charismatischen Mike sowie seinen Mentor, seine Kumpels und einen jungen Stripper vor, den er unter seine Fittiche nahm. In der großartigen Fortsetzung Magic Mike XXL hatten die Jungs einfach Spaß auf Tour, nachdem sie gezeigt hatten, warum wir sie eigentlich lieben.
Eine missratene Story verschenkt die Auftritte talentierter Männer an plumpe Klischees einer Rom-Com
In Last Dance wird Mike von Max (Salma Hayek Pinault) dazu gebracht, ihren Ex-Mann eifersüchtig zu machen und in seinem geliebten Theater eine Stripshow zu veranstalten – aber diesmal ist Mike ganz auf sich allein gestellt. Der Film dient als großartige Werbung für die Live-Show, denn die fast schon stummen Tänzer, die Mike anheuert, mit ihren flüssigen Bewegungen, sind die „echten“ Tänzer aus London.
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Die Folge ist jedoch, dass dem Film der mitreißende Charme des Vorgängerfilms fehlt. Davor sprudelte es aus der energiegeladenen Dynamik zwischen all diesen Männern: Dreifachbegabte, die singen, tanzen und schauspielern konnten, während es sich bei den erfahrenen Tänzern hier einfach nicht um Filmstars handelt. Eines der Hauptprobleme von Last Dance ist auch, dass irgendwie zu viel geredet wird.
Abgesehen von einem äußerst gewagten und erotischen Eröffnungstanz zwischen Tatum und Hayek und einer angenehmen Jukebox-Hommage an die Live-Show (die eher eine Anspielung auf Tatums Tage als Tänzer in Step Up, als auf seine geliebte Performance als Mike, ist).
Der Film wirkt wie eine britische Romantik-Komödie
Der Film wirkt eher wie eine klassische, britische Romantik-Komödie (inklusive britischer Klischees des pingeligen Butlers und dem London Eye), als ein verführerischer, explosiver Film, der Frauen gibt, was sie wollen.
Zeigen, nicht erklären: über Chauvinismus zu reden ist langweilig, Feministin zu sein und zu tanzen ist es nicht. Die finale Show ist spektakulär und mit furiosen Tanz Szenen gespickt, dass sich die altehrwürdigen Dachbalken des Londoner Theaters biegen. Und, mal ehrlich: ist das nicht wirklich Mikes einzige Aufgabe?
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Fazit: Eine missratene Story verschenkt die Auftritte talentierter Männer an die plumpen Klischees einer Rom-Com. Bringt Mikes Männer zurück – oder veröffentlicht stattdessen einfach eine Live-DVD mit Londons wohl schönstem Live-Tanz-Event.
Film Bewertung: 4,5 / 10
Danke für die Rezension. Die Erzählstimme ist schon im Trailer nervig. Dennoch ist der Film ein Muss 🙂
Viel Spaß 🙂
Dein Kinomeister Team