Genre: Horror / Thriller | Produktion: USA 2022 | Laufzeit: ca. 105 Minuten | Regie: Gerard Johnstone
Mit: Allison Williams, Violet McGraw, Amie Donald, Ronnie Chieng, Brian Jordan Alvarez, Arlo Green, Jen Van Epps, Kira Josephson, Stephane Garneau-Monten u.a
Inhalt: Nach einem tödlichen Autounfall wird die Roboteringenieurin Gemma (Allison Williams) zum Vormund ihrer frisch verwaisten Nichte Cady (Violet McGraw) ernannt. Entmutigt von der Aussicht auf die Elternschaft, nimmt Gemma die Hilfe der jüngsten Erfindung in Anspruch, um Cady durch ihren Kummer zu helfen. Es handelt sich dabei um die Roboterfreundin M3GAN, die vielleicht nicht so freundlich ist, wie sie scheint.
Im Laufe der Jahre haben sich unheimliche Puppen durch die Schatten vieler Gruselgeschichten geschlichen – aber keine war so gut wie M3GAN. Hat Chucky jemals eine Messerattacke unterbrochen, um den Popsong „Titanium“ von Sia zu singen? Hat Billy die Puppe jemals einen Tanz im TikTok-Stil aufgeführt, bevor ein anderes Opfer der Saw-Reihe sein gewaltsames Ende fand?
Der schaurige Star dieser schwarzen Blumhouse-Komödie unterscheidet sich sogar von Annabelle aus The Conjuring, obwohl er der gleichen Fantasie entspringt: Während M3GAN-Produzent und Co-Schöpfer James Wan in seinem vorherigen Werk auf die Kraft dunkler Mächte setzte, wird dieser Film von Black Mirror-artiger Technologie inspiriert.
Das Resultat ist eine herrliche Stunde und fünfundvierzig Minuten voller gruseliger und schwarz-humoriger Unterhaltung. Sicherlich findet sich hier irgendwo eine Frankenstein-Fabel über die Gefahren, die entstehen, wenn man Technologien an die Stelle realer menschlicher Beziehungen treten lässt.
Doch um sie zu finden, muss man sich zunächst einmal die Mühe machen, die Opfer (und gelegentlich die abgerissenen Ohren) zu betrachten. Bei M3GAN dreht sich alles um Spaß – eine Tatsache, die in der amüsanten Eröffnungsszene, die eine Kinder-TV-Werbung nachahmt, verblüffend deutlich wird.
Eine unvergleichliche Spielzeuggeschichte
Vielleicht hätten wir das kommen sehen sollen – denn das Drehbuch des Films wurde von Akela Cooper geschrieben, deren Kult-Hit Malignant aus dem Jahr 2021 ein besonders gruseliger Horrorfilm geworden ist. M3GAN erreicht nicht ganz die Innovationskraft oder den Rhythmus von Malignant.
Regisseur Gerard Johnstone (bekannt für Housebound von 2014) hat sich stattdessen für ein gemächliches Tempo entschieden, bei dem die Spannung geduldig aufgebaut wird. Doch wenn M3GAN erst einmal richtig in Fahrt ist, gibt es – wie bei der frechen KI-Antagonistin im Mittelpunkt des mörderischen Films – kein Halten mehr. Ist das Ganze noch plausibel? Nicht unbedingt.
Film Kritik: „Malignant“ ist ein bunter Strauß an Ideen, die nicht immer überzeugen können
Sollte der Menschheit der zivilisationsverändernde Durchbruch bei der KI gelingen, der echtes Computerempfinden ermöglicht, dann wird dies wahrscheinlich nicht im Keller einer Einzelperson geschehen, die für ihren Lebensunterhalt Furbies verhökert. Aber ist es dennoch ansprechend? Es ist zwar unblutig, aber punktet optisch mit starken Schauspielerinnen und mit seinem Subtext zu Themen, wie z.B. Kindererziehung.
Fazit: Mit starken Darbietungen von McGraw und Get Out-Star Williams und einer beeindruckenden Technologie, die den verheerenden Industrie (Killer-) Roboter des Films zum Leben erweckt, mag M3GAN zwar albern sein, aber er ist eine unterhaltsame „Spielzeuggeschichte“.
Film Bewertung: 6.5 / 10
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