Inhalt: In dieser Neuverfilmung des legendären gleichnamigen Romans steht eine gigantische Invasion bevor. Die renommierte Schauspielerin Eva Longoria wird zusammen mit dem Rapper und Schauspieler Ice Cube sowie Michael O’Neill und Iman Benson in einem Abenteuer zu sehen sein, in dem es um Technologie, Überwachung und Privatsphäre geht.
Ein Alien-Angriff, gefiltert durch USB-Kabel und Überwachungs-Kameras
Man könnte fast meinen, das Schicksal der Menschheit hinge im Jahr 2025 davon ab, wie schnell Ice Cube copy-pasten kann. In dieser Neuinterpretation von H.G. Wells‘ The War Of The Worlds geht es weniger um intergalaktischen Schrecken, als vielmehr um Überwachung, Datenschutz – und einen Vater, der nicht loslassen kann. Klingt nach High Concept? Ist es. Leider ohne die nötige Tiefe oder filmische Finesse.
Regie-Debütant Rich Lee – bislang als Musikvideo-Regisseur u. a. für Eminem bekannt – verlegt die klassische Alien-Invasion auf die Bildschirme der Jetztzeit: Facebook, CNN, Satellitenfeeds, Kühlschrankkameras. Ice Cube spielt Will Radford, einen mürrischen Homeland-Security-Analysten, der mehr Zeit damit verbringt, seine Kinder auszuspionieren als die anrollende Alien-Katastrophe zu analysieren. Und ja: Eine Kamera im Kühlschrank seiner Tochter gehört zum Arsenal. Der Rest: Hologramm-Konferenzen mit dem Präsidenten, Firewalls, explodierende Drohnen – während draußen dreibeinige Stative aus Meteoriten aufsteigen und eine unsichtbare Bedrohung alles Leben hinwegfegt.
Wenn der Desktop zur Frontlinie wird
Die Idee, den Angriff durch moderne Medien zu erzählen, ist nicht neu – aber mit etwas Stil durchaus reizvoll. Doch wo Orson Welles 1938 mit einem simplen Radioprogramm nationale Panik auslöste, verliert sich Krieg Der Welten (2025) in seiner ziellosen Inszenierung. Die Kameraarbeit ist fahrig, die Spezialeffekte billig und selbst die wenigen gelungenen visuellen Ideen – etwa das ikonische rote Unkraut oder die Interpretation des Killervirus – verpuffen in wirrem Schnitt und klischeehaftem Dialog.
Ice Cube spielt Ice Cube. Was in Komödien funktioniert, wird hier zum Problem. Sein Charakter ist emotional unterkühlt, egal ob Meteoriten vom Himmel regnen oder seine Tochter ihm ins Gesicht schreit. Dass es dem Film nicht um das Schicksal der Welt, sondern um familiäre Loslösungsprozesse geht, wäre ja legitim – würde es nicht auf so platte Art umgesetzt. Der Kern der Geschichte: Erst wenn Aliens die Menschheit auslöschen wollen, begreift Will, dass seine Kinder ihr eigenes Leben führen müssen. Ein schönes Thema, das allerdings in einer chaotisch strukturierten Handlung versickert.

Wenn Amazon den Tag rettet – wirklich?
Ironischer Höhepunkt: Am Ende kommt ein Amazon-Service zur Rettung der Menschheit ins Spiel. Ob das als Satire gemeint ist, bleibt offen – es fühlt sich eher wie Branding an. Damit ist der Film nicht nur stilistisch überfrachtet, sondern auch dramaturgisch entgleist. Es fehlt an Substanz, an Spannung – und vor allem an Ernsthaftigkeit, die ein Projekt dieser Größenordnung verdient hätte.
Was als modernes Sci-Fi-Experiment mit medienkritischem Anspruch hätte funktionieren können, scheitert an schwacher Regie, dünner Dramaturgie und einem völlig deplatzierten Humorverständnis. Ice Cube wirkt seltsam desinteressiert, die Bedrohung bleibt abstrakt, und die visuelle Umsetzung fällt weit hinter Genre-Standards zurück. Was bleibt, ist ein Film, der mehr an ein überlanges YouTube-Mashup erinnert als an ernstzunehmende Science-Fiction.
Fazit: Ambitionierte Prämisse, aber katastrophale Umsetzung: Krieg Der Welten (2025) ist ein Paradebeispiel dafür, wie man eine gute Idee mit Clickbait-Ästhetik und halbgaren Gags an die Wand fährt.
Film Bewertung 2 / 10