Inhalt: Fiona (Wilma Lidèn) ist Managerin im Freizeitpark Liseberg und hat die Aufgabe, sich um eine Gruppe Freunde aus Kindheitstagen zu kümmern, die einen exklusiven Park-Aufenthalt zu Halloween gewonnen haben – eine ganze Nacht lang, vollkommen allein.
Ausgelassen genießt die Truppe unter der Aufsicht von Fiona das Event in vollen Zügen, mit rauen Mengen Zuckerwatte und Popcorn sowie adrenalingeladenen Achterbahnenfahrten in völliger Dunkelheit und dem über allem Schwebenden Grusel der Halloween-Nacht. Doch der Spaß findet ein jähes Ende, als den Jugendlichen klar wird, dass sie auf dem Gelände scheinbar doch nicht ganz alleine sind.
Simon Sandquist kennt sich, dank Filmen wie „The Invisible“ oder „Laura, Lost“, eigentlich mit Horrorfilmen aus. Mit dem Vergnügungspark Liseberg als Setting hätte „Halloween Park“ ein spektakulärer Teenie-Slasher werden können. Der Film lässt die Angst allerdings links liegen.
„Halloween Park“ beginnt recht klassisch. Noch bevor die eigentliche Handlung startet, sehen wir, wie ein Mädchen auf einer Party umkommt. Was das für den restlichen Film bedeutet, ist klar: Jemand wird Rache an den Schuldigen üben. Die Schuldigen sind in diesem Fall eine Gruppe Teenager, die ein paar Jahre später einen exklusiven Aufenthalt im Freizeitpark Liseberg gewonnen haben. Durch den Abend führen soll sie eine ehemalige Freundin der Gruppe namens Fiona (Wilma Lidèn).
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Die Gruppe besteht aus den klassischen Rollen: Da wäre der Testosteron-geladene William (Ludvig Deltin) mit seiner hübschen Freundin Tora (Embla Ingelman-Sundberg), die zickige Jenny (Amanda Lindh), die mit dem sympathischen Dante (Omar Rudberg) zusammen ist und natürlich das dritte, beziehungsweise in diesem Fall fünfte Rad am Wagen Sebbe (Emil Algepeus), der klassischerweise als erster ermordet wird.
Die jungen Schauspieler machen ihre Arbeit an sich auch ordentlich, doch ausgerechnet die vermeintliche Protagonistin Fiona überzeugt mit ihrer Performance nicht. Richtige Angst versprüht ihr Gesicht den gesamten Film über nie. Besonders ärgerlich: Wer schonmal mehr als einen Horrorfilm gesehen hat, errät sofort, wer der Killer ist, der im Freizeitpark sein Unwesen treibt. Auch der kleine Twist am Ende ist keine sonderlich große Überraschung.
Viel überraschender ist da die Tatsache, dass der Film in keiner Sekunde gruselig wirkt. Selbst die Musik versprüht nicht einen Hauch von Horror – da helfen auch die passablen Splatter-Momente nicht.
Maximal etwas für Horrorfilm-Neulinge
Die Kulisse ist das Highlight in „Halloween Park“. Immer wieder liefert Simon Sandquist schöne Bilder. Sei es das Riesenrad oder das Karussell – hier bietet der schwedische Regisseur tolle Szenen. Umso ärgerlicher, dass weder die Handlung, noch das Schauspiel der Charaktere überzeugen kann.
Das Design des Killers hätte ebenfalls Potenzial gehabt, an ikonische Figuren wie Michael Myers oder Jason Voorhees, heranzukommen. Ein gruseliges Puppengesicht mit schwarzen, leeren Augen – ein Overall darf da selbstverständlich nicht fehlen. Doch zu schnell wird der Killer demaskiert und die Vermutung wird Gewissheit. Spannung geht anders.
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Geschmälert wird der Spaß am Film zu allem Überfluss noch durch klassische Horrorfilm-Fehler. Der Killer nähert sich seinem Opfer und macht erstmal nichts. Seine Beute verstaucht sich den Knöchel, doch verfolgt er lieber die Anderen. Hier scheint ja jemand nicht allzu sehr auf Rache aus zu sein. Teilweise wirkt der Film fast schon unfreiwillig komödiantisch, was insbesondere im finalen Showdown zwischen den letzten Überlebenden und dem Killer deutlich wird.
Fazit: Ein Freizeitpark als Setting gibt viel her. Die 08/15-Handlung hätte, so stumpfsinnig sie auch ist, durchaus Spaß bereiten können. Wenn ein Horrorfilm jedoch keine Angst einflößen kann und das Rätsel um den Killer offensichtlich ist, dann gibt es nur Saures statt Süßes.
Film Bewertung: 4 / 10