FRANKENSTEIN KLAPPE

Nach jahrelanger Planung wird Guillermo del Toros lang ersehnte Adaption von Mary Shelleys „Frankenstein“ endlich Realität. Der gefeierte Regisseur bringt seine düstere, visuell beeindruckende Vision auf Netflix – und das noch dieses Jahr!

Siebzehn Jahre nachdem erstmals darüber berichtet wurde, dass Guillermo del Toro daran interessiert sei, seine eigene Version von Mary Wollstonecraft Shelleys bahnbrechendem Sci-Fi-Roman Frankenstein; OR: The Modern Prometheus auf die Leinwand zu bringen, ist das Projekt endlich in der Mache. Der mexikanische Meister des Gothic-Horrors bringt seine düstere Vision auf die Bildschirme, und noch in diesem Jahr wird der Film auf Netflix erscheinen.

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Nach einer großen Präsentation, bei der der Streaming-Anbieter sein umfangreiches Filmprogramm für 2025 enthüllte, gibt es nun erste offizielle Einblicke. Netflix veröffentlichte heute die ersten Bilder von Guillermo del Toros „Frankenstein“ und präsentierte dabei Oscar Isaac als Victor Frankenstein inmitten der düsteren, historischen Atmosphäre, die das Werk umgibt. Auf einem weiteren Bild ist ein opulentes Labor im Steampunk-Stil zu sehen, in dem eine verdächtig große Gestalt steht – möglicherweise die Kreatur, gespielt von Jacob Elordi.

OSCAR ISAAC IN FRANKENSTEIN (2025)
OSCAR ISAAC IN FRANKENSTEIN (2025) Foto von Ken Woroner © Netflix

Ein Herzensprojekt mit jahrzehntelanger Geschichte

Als del Toro 2018 den BAFTA für die beste Regie für The Shape Of Water gewann, nutzte er die Gelegenheit, um Mary Shelley persönlich für die Inspiration zu danken, die sie ihm während seiner gesamten Karriere gegeben hatte. Nun scheint es, als sei er bereit, diese Inspiration in großem Stil zurückzuzahlen. Mit einer hochkarätigen Besetzung, zu der neben Oscar Isaac und Jacob Elordi auch Mia Goth, Christoph Waltz, Felix Kammerer, Lars Mikkelsen, David Bradley, Christian Convery und Ralph Ineson gehören, versammelt er ein Ensemble, das seine düstere und tiefgründige Vision zum Leben erwecken wird.

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Del Toro, der sich in seiner Karriere immer wieder damit beschäftigt hat, die Menschlichkeit im äußerlich Monströsen und die Monstrosität im vermeintlich Menschlichen zu erkunden, ist prädestiniert dafür, eine ebenso furchteinflößende wie bewegende Adaption dieses zeitlosen Stoffes zu erschaffen. Kaum ein Regisseur versteht es so gut wie er, Geschichten zu erzählen, die gleichermaßen zum Weinen bringen wie zum Zittern vor Angst.

Mit Frankenstein könnte sich del Toro endgültig als der Filmemacher etablieren, der es schafft, das literarische Erbe großer Klassiker mit seiner einzigartigen filmischen Handschrift zu verbinden. Die Geschichte von Victor Frankenstein und seiner Kreatur fügt sich zudem perfekt in sein bisheriges Werk ein. Betrachtet man die Vater-Sohn-Rahmenhandlung, die sich bereits in Guillermo del Toros Pinocchio und, in gewisser Weise, in Nightmare Alley zeigt, dann könnte Frankenstein als Abschluss einer inoffiziellen Trilogie betrachtet werden, die sich mit Schöpfung, Verantwortung und dem Scheitern väterlicher Figuren auseinandersetzt.

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Es ist, als würde del Toro mit dieser Adaption sein ganz eigenes Triptychon über das schwierige Verhältnis zwischen Schöpfer und Geschöpf vollenden – eine düstere Reflexion über Macht, Kontrolle und die Folgen, wenn Menschen die Grenzen der Natur überschreiten.

OSCAR ISAAC IN FRANKENSTEIN (2025)
OSCAR ISAAC IN FRANKENSTEIN Foto von Ken Woroner (2025)© Netflix

Gotische Eleganz und eisige Landschaften

Gedreht wurde der Film zwischen Schottland und Kanada, was der Produktion eine besondere, düstere Atmosphäre verleiht. Die gotische Architektur Edinburghs könnte als perfekter Hintergrund für Frankensteins Heimat dienen, während die frostigen Landschaften Torontos eine beklemmende Kulisse für die verzweifelte Suche des Monsters nach Identität und Zugehörigkeit bilden. Die visuelle Opulenz, für die del Toro bekannt ist, wird sich auch hier in jeder Szene widerspiegeln, denn kaum ein Regisseur hat ein so feines Gespür für Atmosphäre, Detailverliebtheit und die Verbindung zwischen Horror und Schönheit.

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Frankenstein wird nicht die einzige große Adaption in diesem Jahr sein, die sich mit Shelleys Mythos auseinandersetzt. Auch Maggie Gyllenhaal bringt mit The Bride eine Neuinterpretation von Die Braut von Frankenstein auf die Leinwand. Doch während Gyllenhaals Version voraussichtlich einen feministischen Blick auf die Thematik wirft, dürfte del Toros Film sich noch tiefer in die Abgründe der menschlichen Seele vorwagen. Seine Version von Frankenstein könnte ein verstörendes, visuell beeindruckendes und emotional mitreißendes Werk werden, das sich nahtlos in seine bisherigen Meisterwerke einfügt.

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Die große Frage bleibt, ob del Toros Darstellung des verrückten Wissenschaftlers und seines geschaffenen Wesens Liebe oder Furcht auslösen wird. Sicher ist, dass das Kino auf diesen Film gewartet hat. Frankenstein wird im November 2025 auf Netflix erscheinen – und wenn del Toros bisherige Werke ein Hinweis darauf sind, dann steht uns ein intensives, düsteres und gleichzeitig zutiefst berührendes Filmerlebnis bevor.

Quelle: Netflix