Erscheinungsdatum: 22. Oktober 2020 (Deutschland)
Regisseur: Ric Roman Waugh | Drehbuch: Chris Sparling
Story: Während ein Komet auf Kollisionskurs mit der Erde ist, bricht ein globales Chaos aus. Die Zeit läuft davon, doch eine Familie kämpft verbittert ums Überleben. John Garrity ( Gerard Butler ) setzt alles daran, um seine Frau Allison ( Morena Baccarin ) und seinen Sohn Nathan in Sicherheit zu bringen.
Auf dem Weg zu einem potenziellen Zufluchtsort macht die Familie Erfahrungen mit den besten und den schlechtesten Eigenschaften der Menschheit.
Film Kritik:
von Ilija Glavas
Kein Hau – Drauf Butler Film
Greenland ist ein roher, spannungsgeladener Katastrophenfilm, der sowohl die edlen als auch die dunklen Seiten der menschlichen Natur zeigt, wo doch jeder weiß, dass das Ende der Welt nahe ist.
Mit spektakulärer Optik und einer emotionalen Erzählung, die von den erschütternden Erlebnissen einer Familie umrahmt wird, sollte dieser Film auf jeden Fall auf der großen Leinwand genossen werden.
Als Wissenschaftler entdecken, dass ein riesiger Komet auf die Erde zurast und dass unser Planet in nur 48 Stunden zerstört wird, unternimnt der Durchschnittsbürger John Garrity (Gerard Butler) alles in seiner Macht Stehende, um seine Frau und seinen Sohn in die Sicherheit der unterirdischen Bunker Grönlands zu bringen.
Realismus statt Superhelden Rettung
Die realistische Darstellung der Höhen und Tiefen der Reaktion der Menschheit auf den sicheren Tod ist der eigentliche Star der Show.
Szenen von Panik, Plünderung und sinnloser Gewalt werden am Rande dargestellt, während wir Garrity und seine Familie auf ihrem Weg zu einem Militärflugplatz verfolgen. Dieser besondere Blickwinkel ist das große Plus der Inszenierung.
Unmögliche Entscheidungen müssen getroffen werden, während sie ums Überleben kämpfen, aber einige Szenen zeigen auch die beste und menschlichste Seite der Bevölkerung.
Baccarin und Butler als realistisches Ehepaar
Butler ist großartig als durchschnittlicher Bürger, der gezwungen ist, Dinge zu tun, die noch vor wenigen Tagen undenkbar gewesen wären. Aber einen Weg finden muss, mit seiner Schuld zu leben und einen sicheren Hafen für seine Familie zu finden.
Morena Baccarin (Deadpool) macht auch als leidenschaftlich liebende Mutter Eindruck, die nichts zwischen sich und ihr Kind kommen lässt. Allerdings kommt die Art und Weise, wie dies ausgeführt wird, manchmal ein wenig abgedroschen rüber.
Von einer Szene, in der einige Fremde, den bevorstehenden Weltuntergang feiern (die Hedonisten), bis hin zu einem Paar, das eine Situation zu ihrem Vorteil ausnutzten möchte (der falsche Samariter), sind die Plot Punkte in Chris Sparling’s Drehbuch viel zu klischeehaft für ein erfahrenes Publikum.
Gut dosierter CGi Einsatz
Waugh inszeniert diese Szenen ebenfalls mit wenig Tiefe und überzieht die Botschaften oft, da die Charaktere ihre Motive mit verweilenden Aufnahmen verdächtiger Blicke ausführen. Dabei ist ganz klar, wer in diesem Film gut oder schlecht ist.
Der visuelle Stil des Films ist nicht zu übertrieben und präsentiert die bevorstehende Apokalypse auf eine gedämpfte, aber äußerst wirkungsvolle Weise. Der vernünftige Einsatz von CGI in kurzen Schüben trägt zur Spannung bei und verhindert, dass der Film eine laute Explosion nach der anderen wird.
Sie lässt den menschlichen Blickwinkel den Film bestimmen, anstatt das Publikum zu zwingen, sich auf den Tod und die Zerstörung zu konzentrieren, während die ersten Brocken des Kometen beginnen, auf der ganzen Welt Verwüstungen anzurichten.
Fazit: Es ist nicht alles Kometen Staub was da glänzt, aber: Greenland ist kein typisches Beispiel für das Katastrophen-Genre, in dem der Protagonist seine fast übermenschlichen Kräfte einsetzt, um die Welt zu retten.
Stattdessen gibt es uns einen geerdeten, düsteren, aber hoffnungsvollen Blick auf die Art und Weise, wie der Einzelne mit dem Ende der Welt umgehen würde, und hinterlässt ein Gefühl der emotionalen Erschöpfung, aber letztendlich verlässt man das Kino mit Zufriedenheit.
Wertung: 7 / 10
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