Inhalt: Jamie Lee Curtis und Lindsay Lohan schlüpfen in FREAKIER FRIDAY erneut in ihre Rollen als Tess und Anna Coleman. Die Geschichte setzt Jahre nach deren Identitätskrise ein – Anna hat jetzt eine eigene Tochter und eine baldige Stieftochter. Als wäre diese künftige Herausforderung einer Patchwork-Familie nicht schon stressig genug, müssen Tess und Anna feststellen, dass auch die unwahrscheinlichsten Dinge zweimal passieren können.
Generationentausch mit Retro-Charme
Zwei Jahrzehnte nach dem Erfolg von Freaky Friday (2003) kehrt das chaotisch-liebenswerte Körpertauschkonzept zurück – diesmal mit gleich vier Beteiligten. Freakier Friday schlägt eine nostalgische Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart, getragen von der bewährten Chemie zwischen Lindsay Lohan und Jamie Lee Curtis, die erneut in ihre Rollen als Mutter-Tochter-Duo schlüpfen. Der Film zielt dabei gleichermaßen auf Fans des Originals wie auf eine neue Teenie-Generation, verliert sich dabei aber manchmal im Spagat zwischen Fan-Service und Neuanfang.
Die Geschichte beginnt mit einer neuen Protagonistin: Harper (Julia Butters), die coole, surfende Tochter der mittlerweile alleinerziehenden Anna (Lindsay Lohan), stellt die Teenie-Riege dar. Anna ist erwachsen geworden – beruflich erfolgreich, privat verliebt. Ihre Beziehung zu dem charmanten Gastronomen Eric (Manny Jacinto) bringt nicht nur eine Verlobung, sondern auch dessen modebewusste Tochter Lily (Sophia Hammons) mit sich. Als die Patchwork-Familie bei einem Junggesellinnenabschied auf eine exzentrische Hellseherin trifft, nimmt das Unheil seinen Lauf: Ein neuer Körpertausch wirbelt die Beziehungen durcheinander – diesmal nicht nur zwischen Mutter und Tochter, sondern gleich über drei Generationen hinweg.
Der daraus resultierende Vierertausch ist über konstruiert, bietet aber viel Raum für Situationskomik, Missverständnisse und nostalgische Verweise auf den Originalfilm. Besonders gelungen: die Dynamik zwischen Harper und ihrer Großmutter Tess (Jamie Lee Curtis), die in ihrer Rolle als coole Therapeutin weiterhin mit mütterlicher Autorität und pinker Sonnenbrille für Chaos sorgt.
Zwischen Chaos und Charme
Freakier Friday will vieles gleichzeitig: Die Fans von damals abholen, die neue Zielgruppe nicht überfordern und dabei auch noch eine emotionale Coming-of-Age-Geschichte erzählen. Das gelingt nur bedingt. Der Film schlängelt sich von Schauplatz zu Schauplatz, oft mit rasanten Schnitten und einer überbordenden musikalischen Untermalung, ohne dass die Geschichte wirklich zur Ruhe kommt. Das Drehbuch will jede Figur bedienen, lässt aber manchen Charakter emotional unterentwickelt zurück.
Und doch gibt es magische Momente: Lindsay Lohan zeigt erneut ihre komödiantische Klasse, insbesondere in Szenen, in denen sie Slapstick-artig durch Teenagerprobleme stolpert. Jamie Lee Curtis bleibt das emotionale Zentrum, ihre Darstellung als überforderte Großmutter im Körper einer pubertierenden Enkelin gehört zu den Highlights. Die jüngeren Darstellerinnen Butters und Hammons beweisen ebenfalls Timing und Präsenz – besonders in den Körpertausch-Szenen, wo Erwachsene auf Teenies treffen und vice versa.

Mode, Musik, Montagen – und ein bisschen Magie
Wo der Plot wackelt, punktet der Film mit Ästhetik: Die obligatorische Outfit-Montage, das visuelle Spiel mit Mode und Identität sowie der Einsatz peppiger Originalsongs machen Spaß. Die schrillen, aber stimmigen Kostüme spiegeln die überspitzte Situationskomik wider. Ein weiterer Pluspunkt: die Rückkehr von Chad Michael Murray als ehemaliger Schwarm Jake, der in einem humorvoll-nostalgischen Cameo für eine der lustigsten Szenen des Films sorgt.
Freakier Friday ist inhaltlich nicht immer im Gleichgewicht, aber emotional ein Volltreffer. Die altbewährte Chemie zwischen Lohan und Curtis trägt den Film über dramaturgische Stolpersteine hinweg. Der Film ist laut, bunt und etwas überladen – aber nie lieblos. Er setzt auf bewährte Tropen, nostalgische Rückgriffe und den freien Fall ins Chaos, ohne seine Figuren lächerlich zu machen.
Fazit: Ein zuckersüßer Nostalgietrip mit Slapstick-Humor, getragen von zwei Hauptdarstellerinnen, die auch 20 Jahre später noch brillieren – wenn auch mit angezogener Handbremse.
Film Bewertung: 6 / 10 Punkten