Inhalt: Mike (Josh Hutcherson) sucht händeringend einen neuen Job, um das Sorgerecht für seine kleine Schwester Abby (Piper Rubio) behalten zu können, und nimmt daher die Nachtschicht als Wachmann in einem alten Themen-Restaurant an. Zu seinem Pech haben die dortigen animatronischen Attraktionen eine mörderische Ader, und sie sind immer auf der Suche nach neuen Opfern.
Film Kritik
Es ist schon bemerkenswert, dass nach dem inoffiziellen und sehr blutigen Film „Willy’s Wonderland“, der vor zwei Jahren in Anlehnung an das Spiel „Five Nights At Freddy’s“ gedreht wurde, nun eine offizielle Adaption folgt, die eine ganz andere Richtung einschlägt.
Unter der Leitung von Regisseurin Emma Tammi und dem Schöpfer des Spiels, Scott Cawthon – der hier auch als Co-Autor und Produzent fungiert – entstand eine Filmadaption, die sich eher um das Drama und den Mythos rund um die Spiele dreht als um das Zerstückeln und Töten durch Animatronic-Roboter. Das ist nicht zwangsläufig eine schlechte Idee, sorgt aber für eine erstaunlich unaufgeregte Videospielverfilmung.
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Wäre die zurückhaltende, charakterbezogene Herangehensweise nicht schon angesichts der früheren Drehbuchautoren des Projekts, darunter Gil Kenan (Monster House) und Chris Columbus (Gremlins), deutlich geworden, dann wäre sie spätestens durch die Anwesenheit von Josh Hutcherson eindeutig bewiesen.
Das ist ein Schauspieler, den man anruft, wenn man eine traurige Hauptfigur braucht, die einem auch in völlig absurden oder sogar schier unmöglichen Situationen noch das Herz brechen kann: siehe „Brücke nach Terabithia“ oder „Die Tribute von Panem“.
Das Drehbuch schlägt keine eindeutige Richtung ein
So verkörpert Hutcherson Mike, der Schwierigkeiten hat, einen Job zu behalten, um seine Schwester Abby (Piper Rubio) versorgen zu können, während er sich mit der Entführung seines jüngeren Bruders auseinandersetzt, die Jahre zurück liegt.
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Nur widerwillig nimmt er in einem alten Restaurant einen Posten als Nachtwächter an, in dem gigantische animatronische Figuren in dunklen Ecken stehen und den einen oder anderen Besucher ermorden. Nur die örtliche Polizeibeamtin Vanessa (Elizabeth Lail) empfiehlt ihm, sich vor diesem Ort in Acht zu nehmen, ohne die Gründe zu verraten.
Auffallend ist, dass Mike die Monster die meiste Zeit über links liegen lässt und sich ihre Bedrohung nicht wirklich bewusst ist. Er ist in Wirklichkeit damit beschäftigt, in seinen Träumen Hinweise auf das Verschwinden seines Bruders zu finden, und obwohl die riesigen Kreaturen ihm eine Heidenangst einjagen, sind sie nicht sein Hauptproblem.
Ungleichgewicht zwischen Held und Monster
Genauso scheint sich Tammi mehr auf die psychologischen Fragen zu stürzen, was diesen Robotern Leben einhaucht und warum sie möglicherweise töten, anstatt sich, mit Ausnahme weniger kurzer Momente, mit einem Splatterfilm zu beschäftigen.
Das wäre nicht unbedingt ein Problem, wenn nicht Mike bis zum Ende des Films im Wesentlichen zum Zuschauer degradiert wird. Möglicherweise hängt das mit dem Titel zusammen – denn wenn er sich von Anfang an zu Tode erschreckt hätte, warum sollte er dann noch vier weitere Nächte dranhängen?
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Doch dadurch entsteht ein Ungleichgewicht zwischen Held und Monster, das dem Streifen einen Großteil seiner Spannung kostet. Es gibt Jumpscares, die einen bei der Stange halten, und Hutcherson liefert solide Arbeit ab, doch das Ganze fühlt sich eher an wie ein „One Night Stand“.
Fazit: Mehr Geistergeschichte als ein Splatter-Fest, eher seltsam als beängstigend. Der Film hat zwar viel zu erzählen, ist aber angesichts der Killerroboter ziemlich zahnlos.
Film Bewertung 4 / 10