Inhalt: Das Leben von Lydia, die noch immer von Beetlejuice heimgesucht wird, gerät völlig aus den Fugen, als ihre rebellische Teenager-Tochter Astrid das rätselhafte Modell der Stadt auf dem Dachboden entdeckt und das Tor zur Welt der Toten unbeabsichtigt geöffnet wird. Sowohl im Diesseits als auch im Jenseits braut sich alsbald Unheil zusammen.
Der Originalfilm „Beetlejuice“ aus dem Jahr 1988 ist zwar kein Meisterwerk, aber er hat sich als Kultklassiker etabliert. Der Film ist vor allem dank Michael Keatons außergewöhnlicher Darstellung des schrulligen Lottergeistes und Winona Ryders Verkörperung der Teenager-Gothic-Ikone Lydia Deetz in Erinnerung geblieben. Nicht zu vergessen: Es war der Film, der Tim Burton endgültig als unverkennbaren Regisseur etablierte.
Mit „Beetlejuice Beetlejuice“ kehrt Burton zu seinen Wurzeln zurück und versucht, die Magie des Originals wiederzubeleben. Schon die erste Szene – eine spukhafte Titelsequenz untermalt von Danny Elfmans Filmmusik – weckt nostalgische Gefühle. Die Kamera schwenkt wieder über die verschlafene Stadt Winter River, Connecticut, und es wird schnell klar, dass Burton seine schräge Handschrift beibehalten hat.
Nostalgische Rückkehr mit einer neuen Geschichte
Im Mittelpunkt steht nach wie vor Lydia (Winona Ryder), die jetzt als „Medium“ in einer paranormalen Reality-TV-Show namens „Ghost House“ auftritt und mit dem schleimigen TV-Produzenten Rory (Justin Theroux) zusammen ist. Doch der schwarz-weiß gestreifte Lottergeist, bekannt als Beetlejuice, sucht sie in ihren Träumen heim, und schon bald verspürt sie ein ausgeprägtes Déjà-vu-Gefühl.
Zu einem gewissen Grad bekommt man das als Zuschauer auch zu spüren – es gibt nostalgisch anmutende Sätze von Michael Keaton, wenn auch nicht ganz so dreiste Wiederholungen wie die, die man ihn in The Flash sagen ließ. Während die Handlung neue Charaktere und Handlungsstränge einführt, kämpft das Drehbuch jedoch damit, alles stimmig zu verbinden.
Neue Figuren, die Potenzial haben, aber unterfordert bleiben
Es wird deutlich, dass der Film versucht, sich von der alten Geschichte zu lösen und etwas Frisches zu schaffen – doch dabei verfängt er sich manchmal in seinen eigenen Ideen. Da ist die Teenager-Tochter Astrid (Jenna Ortega, Erbin von Ryders Gothic-Queen-Krone). Da ist Jeremy (Arthur Conti), der nette Junge von Nebenan, auf den sie in Winter River trifft.
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Da ist Delores (Monica Bellucci), die Ex von Betelgeuse aus dem Jenseits, die eine brillante Einführung in Form von einzelnen Gliedmaßen genießt, aber ansonsten nicht sonderlich in Erscheinung tritt. Dann ist da noch Willem Dafoe als Wolf Jackson, ein ehemaliger Schauspieler, der in seiner Filmrolle auch einen Polizisten im Jenseits spielt und dabei die gängigen Detektivklischees aufs Korn nimmt.
Michael Keaton als Highlight des Films
Zum Glück besitzt „Beetlejuice Beetlejuice“ eine Geheimwaffe: Michael Keaton. In seinem ikonischen gestreiften Anzug mit den schattierten Augen, einer Mischung aus Panda-Gesicht in Gefängniskleidung, sieht er kaum gealtert aus und bringt mehr Energie denn je in seine Rolle ein.
Seine Späße werten den Film beträchtlich auf, vor allem in den Momenten, wenn man sich darauf besinnt, dass es sich um einen Tim-Burton-Film handelt und er somit die Freiheit genießt, unkonventionell und „“Burtonesque„“ zu sein. Es gibt geniale B-Movie-Momente: von Stop-Motion-Animationssequenzen über Schrumpfköpfe bis hin zu bizarren Geburtsszenen. Diese völlig abgedrehten Elemente sind es, die den Film zu einem echten Beetlejuice-Erlebnis machen.
Fazit: „Beetlejuice Beetlejuice“ ist ein chaotischer, aber unterhaltsamer Film, der vor allem durch Michael Keatons Leistung beeindruckt und eine überzeugende Rückkehr in Burtons kreative Welt bietet. Ein Must-See voller Nostalgie, Skurrilität und einer guten Portion Humor, der genau das einhält, was das Wort „Burtonesque“ verspricht.
Film Bewertung 7 / 10