Inhalt: Nachdem Manta (Yahya Abdul-Mateen II) eine uralte Waffe entdeckt und Atlantis vernichten will, bittet Aquaman (Jason Momoa) seinen inhaftierten Halbbruder Orm (Patrick Wilson) um Hilfe.
Film Kritik
Das war’s dann also. Nach 10 Jahren, 15 Filmen, zwei mal „Martha“ und einem „Snyder Cut“ ist das große DCEU-Experiment zu Ende. Doch wer auf ein übergreifendes Finale gehofft hat, das all die verstreuten Handlungsstränge zu einem feierlichen Abschied verbindet, der hat auf das falsche Seepferdchen gesetzt.
Genau wie sein Vorgänger, der 1,1 Milliarden Dollar einspielte und mit Abstand der erfolgreichste Ableger des DCEU ist, lässt Aquaman: The Lost Kingdom die übergeordnete Mythologie völlig außer Acht und legt den Fokus für die letzte Runde ausschließlich auf Momoas muskulösen Meeresbewohner.
Seit der letzten gemeinsamen Schwimmstunde hat Arthur Curry Mera (Amber Heard, meist still) geheiratet, ein Aquababy bekommen ( süß, spricht mit Goldfischen), wurde zum König von Atlantis gekrönt und hat festgestellt, dass Regieren mehr mit kompromissloser Bürokratie zu tun hat als auf Stachelrochen durch die Gegend zu reiten.
Der Film macht am meisten Spaß, wenn er seine Albernheiten auslebt
Mittlerweile hat der von Abdul-Mateen gespielte David Kane (alias Manta – immer noch albern) nichts von seinem Rachefeldzug aufgegeben und entdeckt unter dem arktischen Eis („Gott sei Dank für die globale Erwärmung!“) ein Versteck mit uralten Waffen. Dazu gehören ein U-Boot und ein magischer Dreizack, der den Geist eines untoten Kriegsherrn aus Atlantis (ein gelangweilt wirkender Pilou Asbæk) enthält.
Angepisst und besessen startet Manta einen überraschend erfolgreichen Angriff auf die Hauptstadt von Atlantis. Das zwingt den König, seinen größenwahnsinnigen Halbbruder Orm (Patrick Wilson, futtert jetzt Kakerlaken) aus dem Fischknast zu befreien, um ihm bei der Bekämpfung der Bedrohung zu helfen. Kaum haben die beiden den Dreizack nach einer Gruppenumarmung mit Königin Atlanna (Nicole Kidman) begraben, geht es auch schon los und der Film kommt endlich in Fahrt.
Von Anfang an als Buddy-Komödie konzipiert, gibt Momoa hier seine liebenswerte Rüpel-Routine zum Besten, während Wilson sein Unverständnis zum Ausdruck bringt. Das Geplänkel des ungleichen Unterwasser-Duos sorgt für die amüsantesten Momente des Films, der vor allem dann am interessantesten ist, wenn er seine Albernheit auslebt.
Dummerweise wird davon einfach nicht genug geliefert. Die Fortsetzung von Drehbuchautor David Leslie Johnson-McGoldrick ist eine konfuse Mischung aus Öko-Märchen (Manta versucht, die globale Erwärmung zu beschleunigen, indem er atlantischen Supertreibstoff verbrennt) und halbherziger Rache-Saga.
Das Ganze ist mit Dialogen angereichert, die so bleiern sind, dass sie wie ein 12.000 Kilo schwerer Schiffsanker untergehen („Ich wollte dich eigentlich als Letztes töten, aber danke, dass du vorbeigekommen bist“, betont der glupschäugige Antagonist).
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Wo der erste Film seinen ungeniert dämlichen Grundton mit einer farbenfrohen Sinnesattacke kombinierte, bei der Regisseur James Wan so viele unterschiedliche Ideen auf die Leinwand warf, dass man von der ganzen Dreistigkeit geradezu weggefegt wurde, erscheint der Nachfolger deutlich zurückhaltender und verliert dabei viel von seinem ursprünglichem Charme.
Bauchlandung statt virtuoser Salto
Selbstverständlich taucht der trommelnde Krake wieder auf, der nun zum echten Verbündeten befördert wurde (TOPO – Tactical Operations And Pursuit Octopus). Außerdem dürfen wir miterleben, wie Nicole Kidman auf einem Roboterhai reitet,. Allerdings fühlt sich der Rest (riesige Heuschrecken auf einem Kontinent, der an Skull-Island erinnert, und Zombie-Fischmenschen in einer versunkenen Stadt) ermüdend abgenutzt an.
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Selbst die gelegentlichen Horrorelemente, die Wan hier und da einsetzt, gehen einfach nicht weit genug, um wirklich zu überzeugen. Da hilft es auch nicht, dass in einem zutiefst zynischen Versuch, etwas vom Avatar-Ruhm abzugreifen, die ganze Veranstaltung in einem völlig unnötigen und schwachen 3D präsentiert wird. Dazu endet der Film, wie so viele seiner Vorgänger, in einem gnadenlosen und nervtötenden CGI-Gewitter, welches mehr Kopfschmerzen als Begeisterung hervorruft.
Fazit: Auch wenn Momoa eine überzeugende Figur abgibt und ein paar spaßige Scherze liefert, bleibt ein enttäuschender Abschluss, bei dem das DCEU eher mit einem Bauchklatscher als mit einem astreinen Vorwärtssalto, kopfüber in die Glückseligkeit springt und damit zu Ende geht.
Film Bewertung: 5 / 10