DIE UNFASSBAREN 3

Inhalt: Im Zentrum von Die Unfassbaren 3 steht der Kampf gegen die mächtige Vanderberg Corporation. Angeführt von einer eiskalten Chefin, gespielt von Rosamund Pike (Gone Girl), planen die Reiter einen Coup, der alles Bisherige in den Schatten stellen soll. Unterstützt werden Jesse Eisenberg, Woody Harrelson, Isla Fisher und Dave Franco diesmal von drei jungen Talenten: Ariana Greenblatt (Barbie), Justice Smith (Jurassic World: Ein neues Zeitalter) und Dominic Sessa (The Holdovers).

© Leonine Studios

Alte Illusionen, neue Generation

Fast zehn Jahre nach dem letzten Auftritt der „VIER REITER“ kehrt die Magier Bande zurück, diesmal mit noch mehr Tricks, noch mehr CGI und einer neuen Generation von Illusionisten. Doch wie schon das Motto des Films verrät: „Alles, was verschwindet, taucht wieder auf.“ Und so sehen wir Jesse Eisenberg als J. Daniel Atlas, Woody Harrelson mit gewohnt schelmischem Blick als Hypnotiseur Merritt McKinney, Isla Fisher als Entfesselungskünstlerin Henley Reeves und Dave Franco als gewandten Taschenspieler Jack Wilder erneut im Rampenlicht.

Neu im Team: drei frische Gesichter aus der Generation Z, gespielt von Justice Smith, Ariana Greenblatt und Dominic Sessa (The Holdovers). Sie bringen jugendlichen Schwung in eine Reihe, die schon lange nach einem Neustart schrie. Gegenspielerin ist diesmal Rosamund Pike als exzentrische Milliardenerbin Veronika Vanderberg, eine Figur, die irgendwo zwischen Bond-Bösewichtin und Mode-Ikone angesiedelt ist, komplett mit überzeichnetem Akzent und herrlicher Selbstironie.

Schon die früheren Filme verlangten vom Publikum, die Grenzen der Logik großzügig zu dehnen. Magie, die Banken ausraubt und Hightech-Systeme überlistet, war schon damals mehr Illusion als Plot. Doch Now You See Me 3 treibt diese Unwahrscheinlichkeit auf die Spitze. Die Effekte sind spektakulär, gleichzeitig auch steril. Wo früher Handwerk und Showeffekt im Vordergrund standen, dominieren nun digitale Wunder, die eher an Videospielphysik als an Bühnenzauber erinnern. Die Illusionen sind so digital überzeichnet, dass sie vollkommen schwerelos wirken: Magie, einst physisch und handwerklich, verkommt hier zur reinen CGI-Show.

DIE UNFASSBAREN 3
Foto von Katalin Vermes/© 2025 Lionsgate

Magie trifft auf Übertreibung

Zwischendurch versucht man, historische Anekdoten einzubauen, etwa über den Magier Jasper Maskelyne, der angeblich im Zweiten Weltkrieg zur Täuschung der Nazis beitrug. Eine These, die längst in weiten Teilen der Darstellung widerlegt wurde. Leider bleibt auch das aufgesetzt und wirkt, als hätte jemand Wikipedia nach Plot Ideen durchsucht, um noch etwas Bedeutung zu konstruieren. Das Drehbuch ist gespickt mit holprigen Dialogen und Witzen, die selten zünden, was nicht einmal Woody Harrelson retten kann.

Und doch gibt es Momente, in denen Teil 3 Spaß macht. Eine verrückte „Zaubervilla“ liefert ein visuell beeindruckendes Set-Piece, inklusive M.C.-Escher-Treppen, rotierenden Korridoren à la Inception und optischen Täuschungen Es sind diese Passagen, in denen Regie und Ausstattung aufblitzen lassen, was aus der Reihe hätte werden können: ein verspieltes Stück Kino über Illusion, Wahrnehmung und Manipulation. Zudem spielt der Film charmant mit Zitaten: Der Film leiht sich Motive aus Mission: Impossible und sogar Ricky Bobby- König der Rennfahrer, ohne dabei je eine eigene Tonalität zu finden.

Die Mischung aus Action, Witz und Selbstironie, die die ersten beiden Teile noch funktionierte, bleibt ein wilder Mix, der zumindest für Momente unterhält. Schlussendlich überwiegt das Gefühl, dass die Reihe hier ihren Austin Powers in GoldständerMoment erreicht. Der Spaß ist noch da, aber die Magie sucht man vergeblich. Der Film ist laut, farbenfroh, überdreht und dennoch seltsam seelenlos. Doch alles deutet auf einen „weiteren Ausritt“ der Zaubertruppe hinaus, da einige Fragen unbeantwortet bleiben.

Fazit: Ein Film wie ein Zaubertrick, bei dem man zu früh erkennt, wie er funktioniert. Die Unfassbaren 3 liefert Nostalgie und Showeffekte, aber kaum Magie. Das Ensemble funktioniert, Rosamund Pike bringt Schwung in die Trickkiste, doch der Rest verliert sich in digitalen Effekten statt in Ideen. Der Funke springt nicht mehr über und die Vorstellung verpufft wie eine aufgeblähte Seifenblase, bevor sie überhaupt begonnen hat.

Film Bewertung 5 / 10