Inhalt: Basierend auf der Erzählung von Alexander Dumas fordern Athos (Vincent Cassel), Aramis (Romain Duris) und Porthos (Pio Marmaï) den jungen D’Artagnan (François Civil) zu einem Duell heraus, wobei sie sich gegen die bösartige Milady de Winter (Eva Green) und ein Komplott gegen den König (Louis Garrel) und die Königin (Vicky Krieps) von Frankreich verbünden müssen.
Film Kritik:
Es ist nicht leicht, aus „Die drei Musketiere“ etwas Neues zu zaubern. Der Roman von Alexandre Dumas aus dem Jahr 1844 wurde schon unzählige Male adaptiert, angefangen von Stummfilmen über sowjetische Musicals bis hin zum Animationsfilm von Walt Disney.
Die letzte große Blockbuster-Verfilmung stammt aus dem Jahr 2011: ein erbärmliches Hochglanz-Makeover von Paul W.S. Anderson (in 3D, versteht sich). In der neuen Version unter der Regie von Martin Bourboulon, der gerade erst eine Gustave-Eiffel-Fantasy-Romanze mit Emma Mackey in der Hauptrolle gedreht hat, gibt es nichts davon.
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Es handelt sich um eine grimmige Hau-Drauf-Verfilmung, die allerdings mit einer Prise Schmunzeln und Charme daherkommt. Der gewaltige Roman wurde in zwei Teile angelegt, wobei sich der erste Film auf die Einführung unseres eigenwilligen Helden D’Artagnan am Hof von Ludwig XIII. von Frankreich konzentriert, der hofft, sich den Musketieren des Königs anschließen zu können.
Durch praktische Effekte und den Dreh an Originalschauplätzen, erinnert der Film irgendwie an ein früheres Filmzeitalter
Er wird überzeugend von François Civil gespielt, dem Star der beliebten französischen Netflix-Komödie Call My Agent! deren Vertreter man sich hinter der Kamera rauchend vorstellen kann. Tatsächlich hat „Die drei Musketiere: D’Artagnan“ etwas Unheimliches an sich. Er fügt sich vom Umfang her in das moderne Blockbuster-Kino ein, erinnert aber durch sein Festhalten an praktischen Effekten und den Dreh an Originalschauplätzen irgendwie an ein früheres Filmzeitalter. Vielleicht, weil er so unverfälscht französisch ist.
Neben Civil’s D’Artagnan sind die drei Musketiere Vincent Cassel als Athos, Pio Marmaï als bisexueller Porthos und Romain Duris als Aramis zu sehen, der wieder mit Martin Bourboulon zusammenarbeitet, nachdem er in „Eiffel in Love“ die Hauptrolle übernahm. Sie werden von der Crème de la Crème der französischen Schauspielerszene begleitet, nicht zuletzt von Louis Garrel als Louis und Eva Green als schillernde, Pfeife rauchende Milady.
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Und dann ist da noch Vicky Krieps als Königin Anne, die eine weitere Sprache zu ihrer rasant anwachsenden Liste beisteuert und einen wunderbar subtilen Gegenpart zum Draufgängertum unseres galanten Quartetts bildet. Nach einem fulminanten Cliffhanger ist der Appetit auf Teil zwei im Dezember geweckt.
Fazit: Dumas‘ Romanklassiker erhält endlich eine epische Verfilmung, die seinem Umfang gerecht wird und von seinen äußerst reizvollen Darstellern in köstlichem Französisch vorgetragen wird. Schnallt euch an, denn ihr werdet kräftig in die Mangel genommen werden.
Film Bewertung 7 / 10