Anzeige

Der Super Mario Bros. Film - Film Plakat

Inhalt: Die Brüder Mario (Chris Pratt) und Luigi (Charlie Day) betreiben ein Klempner-Geschäft in New York. Nachdem sie durch ein Portal aus grünen Rohren fallen, geraten sie in das Pilzkönigreich, in dem Prinzessin Peach (Anya Taylor-Joy) dem bösen Bowser (Jack Black) die Stirn bietet. Kann Mario seinen Bruder finden, das Königreich retten und wieder nach Brooklyn zurückkehren?

Toad (mit der Original Stimme von Keegan-Michael Key) in Der Super Mario Bros. Film,
Toad (mit der Original Stimme von Keegan-Michael Key) in Der Super Mario Bros. Film, von Nintendo and Illumination. © Universal Pictures – All Rights Reserved 2022

Film Kritik:

Als der italienische Klempner Mario das letzte Mal in einem Film auftrat, floppte er so sehr, dass Nintendo 30 Jahre wartete, bevor sie ihr Maskottchen erneut auf die Leinwand brachten. Die mittlerweile zum Kultklassiker avancierte Realverfilmung von 1993 mit Bob Hoskins in der Hauptrolle war sowohl eine seltsam realistische Umsetzung des Spiels (Mario repariert kaputte Geschirrspüler und macht sich Sorgen um die Miete).

Gleichzeitig war sie verblüffend skurril (sie spielt teilweise in einer Dino-Steampunk-Paralleldimension) und hatte mit der Vorlage nur noch am Rande etwas zu tun. Demgegenüber ist die neue, flotte animierte Version durch und durch originalgetreu – bis auf einen kleinen Fehler. Denn das ist genau das, was man von einem Super Mario Bros.-Film eigentlich erwarten kann. Es ist eine Art Greatest Hits aus dem Spiel: Es gibt die Regenbogenpiste aus Mario Kart, das unheimliche Haus aus Luigi’s Mansion, das Level New Donk City aus Super Mario Odyssey, die Monde aus Super Mario Galaxy und noch mehr obskure Easter Eggs ( man achte auf den GameCube-Startton).

Shazam! The Fury Of Gods ist umfangreicher, verrückter und fast noch lustiger als der erste Teil

Auch die Hintergrundgeschichte greift Mechanismen und Begriffe aus dem Spiel auf: Es gibt Power-Ups, blaue Muscheln und eine Nebenmission. Der Soundtrack von Brian Tyler lässt keine Gelegenheit aus, um einige der herrlich unverwechselbaren Musikmotive von Koji Kondo zu verwenden. Alles ist darauf ausgelegt, die Bedürfnisse der nostalgischen Nintendo-Nerds zu stillen.

Aber letztendlich hat man nur das Gefühl, dass es sich lediglich um eine sehr intensive, abendfüllende Videospiel-Zwischensequenz handelt – also den Teil, den man sieht, während man auf das eigentliche Spiel wartet.

Mario (Stimme im Original von Chris Pratt) in Der Super Mario Bros. Film,
Mario (Stimme im Original von Chris Pratt) in Der Super Mario Bros. Film, von Nintendo and Illumination. © Universal Pictures – All Rights Reserved

Die Mario-Familie als Ganzes ist übrigens das schlimmste italienische Klischee, das es jenseits einer Barilla-Werbung gibt

Zwar deutet eine Trainingssequenz auf das sich wiederholende Trial-and-Error-Verfahren des Originals an, doch scheint man hier zu vergessen, dass der Spaß an den Spielen in erster Linie darin bestand, dass man ein großartig gestaltetes, süchtig machendes Gameplay hatte. Ohne das bleiben nur die Charaktere übrig, die so mager sind wie eine 8-Bit-Grafikdatei und, mit der möglichen Ausnahme von Jack Black (der seinem Bowser (s)eine Tenacious-D-Energie verleiht), völlig fehlbesetzt sind.

Es gibt zwar einen netten Versuch, das Ganze zu erklären, doch in einer Welt, in der jeder genau weiß, wie Mario sich anhört – und der Film selbst erinnert uns sogar in einem Cameo-Auftritt des langjährigen Mario-Sprechers Charles Martinet daran – klingt Chris Pratts Mario einfach nicht wie Mario. Die Mario-Familie als Ganzes ist übrigens das schlimmste italienische Klischee, das es jenseits einer Barilla-Werbung gibt.

Wie viele „Mamma Mia!“ sind nötig, um ein Verbrechen zu begehen? Der Film ist von Illumination, einem Studio, das nie ganz die Wertschätzung von Konkurrenten wie Pixar oder Sony erlangt hat, aber mit seinen Minions- und Sing-Franchises sicherlich verstanden hat, wie man Millionen von familienfreundlichen Dollars verdienen kann.

(L-R) Mario (Chris Pratt) und Luigi (Charlie Day) in Der Super Mario Bros. Film
(L-R) Mario (Chris Pratt) und Luigi (Charlie Day) in Der Super Mario Bros. Film von Nintendo and Illumination. © Universal Pictures – All Rights Reserved

Die unzähligen Abenteuer, die knalligen Farben, die größtenteils unlustigen Gags und die platten Sentimentalitäten („Solange wir zusammen sind, kann uns nichts etwas anhaben!“) wirken wie aus dem Gesangsbuch eines Sommer-Ferien Camps.

Close schafft es, sich trotz einer erschütternden Geschichte seinem Publikum anzunähern

Doch das Studio bringt Erfahrung und viel Talent mit; das Niveau der Animationen, die knackig gerendert und kunstvoll inszeniert sind, ist unverkennbar hochwertig. Zweifellos wird der Film an den Kinokassen viele Goldtaler einspielen. Dennoch ist die Version von Bob Hoskins weitaus fantasievoller.

Fazit: Der Film ist wunderschön animiert und entspricht genau dem, was man sich von einer solchen Verfilmung erhofft – aber er kommt trotzdem nicht an das Spielerlebnis der eigentlichen Spiele heran. Film Bewertung 6 / 10

Anzeige