Genre: Abenteuer / Thriller | Produktion: USA 2022 | Laufzeit: ca. 93 Minuten | Regie: Baltasar Kormákur | Mit: Idris Elba, Sharlto Copley, Leah Jeffries, Riley Keough, Iyana Halley u.a
Kinostart: 25. August 2022
Inhalt: Der Witwer Dr. Nate Samuels (Idris Elba) und seine beiden Teenager-Töchter machen einen Besuch in der Heimat ihrer Familie in Südafrika. Als der ehemalige Familienfreund und Wildhüter Martin (Sharlto Copley) sie auf eine Safari mitnimmt, geraten sie jedoch bald in einen tödlichen Überlebenskampf gegen einen blutrünstigen Löwen.
Ein Charakter in Beast – Jäger ohne Gnade trägt kurz ein Jurassic Park-T-Shirt. Natürlich beginnt dieser Film über eine Familie auf einer missglückten Safari mit Ooohs und Aaahs, und natürlich wird später gerannt und geschrien. Es ist ein netter Wink mit dem Zaunpfahl an das Publikum, welche Art von Film zu erwarten ist.
Aber wenn überhaupt, dann ähnelt er am meisten dem Spielberg-Film Der weiße Hai. Ersetzt den Hai durch einen rachsüchtigen Löwen, lasst Quint verschwinden und ihr seid nahe dran. Idris Elba verkörpert den gutherzigen, aber seelisch aufgewühlten Chief Brody-Typ. Es ist ein Witwer, der sich um seine beiden emotional distanzierten Kinder im Teenageralter sorgt.
Der Gesang der Flusskrebse ist eine glanzlose und uninspirierte Roman-Adaption
Er hofft, dass eine Reise in die südafrikanische Heimat seiner verstorbenen Frau die Kluft zwischen ihnen überbrücken wird. Sharlto Copley ist der Hooper-eske Wildhüter, der sie auf eine private Tour durch das Reservat mitnimmt.
Altmodisches B-Movie-Creature-Feature mit etwas CGI-Feinschliff
Natürlich läuft nicht alles nach Plan, und als Wilderer ein Löwenrudel angreifen, sinnt ein Männchen auf blutige Rache. Wie in ausführlichen Dialogen sorgfältig erklärt wird, sind die weiblichen Löwen die Jäger- die männlichen Löwen sind nur dazu da, das Rudel zu beschützen.
Es ist eine nette, schlanke Genre-Konstruktion: ein „abtrünniger Löwe“, wie Copleys Figur es ausdrückt, der auf Rache aus ist, und in einer losen Parallele Elbas Vaterfigur, der seine eigene Familie schützen will. Aber, ähnlich wie in Der weiße Hai, geht der auf Katastrophen spezialisierte Baltasar Kormákur (Everest, Adrift) relativ sparsam mit seinem Raubtier um.
Nope ist eine grausame Parodie auf Hollywoods Großspurigkeit
Die Angriffe des Löwen, die eindrucksvoll per CGI gerendert wurden (man denke nur an das Remake des Königs der Löwen, nur mit weniger Gesangseinlagen) finden im Off genauso statt wie auf der Leinwand – ein Phantom, das sich durch das Unterholz schleicht.
Unkomplizierter Spaß mit wenig Überraschungen
Kormákur und der Kameramann Philippe Rousselot verwenden für jede Szene eine Reihe von „Oners“, d. h. anspruchsvolle, durchgehende Aufnahmen, bei denen die Kamera direkt in die Augen aller Beteiligten gerichtet ist, was der Handlung eine schöne Spannung und Theatralik verleiht. Die Handlung verläuft ziemlich genau so, wie man es erwarten würde, mit wenigen Überraschungen und einem finalen Showdown, der gelegentlich ziemlich albern ist.
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Wie im Trailer versprochen, schlägt Idris Elba tatsächlich einem Löwen ins Gesicht, aber was trashige Blockbuster-Unterhaltung angeht, ist dies ein unkomplizierter Spaß, der sich mit 93 Minuten nicht länger als nötig hinzieht. Wie Quint es vielleicht ausgedrückt hätte: „Dieser Löwe… verschlingt dich ganz.“
Fazit: Ein altmodisches B-Movie-Creature-Feature mit etwas CGI-Feinschliff. Beast ist so vorhersehbar wie nur irgendwas, aber es ist ein unterhaltsamer, alberner, solide gemachter Film über einen Mann, der eine große Katze schlägt. Film Bewertung 5 / 10
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