Inhalt: Kaum offiziell Partner bei der ZPD, werden die beiden von Häuptling Bogo (Idris Elba) direkt in ein ungewöhnliches Szenario geschickt: eine Cop-Pärchen-Therapie namens „Partners in Crisis“. Als wäre das nicht schon absurd genug, taucht plötzlich ein neuer Fall auf, der die Nerven der beiden auf eine harte Probe stellt. Eine Schlange namens Gary (Oscar®-Gewinner Ke Huy Quan) sorgt in ganz Zootropolis für Chaos und bringt Hopps und Wilde auf eine wilde Spurensuche quer durch die pulsierende Tierstadt.
Eine verspätete Rückkehr in die Tiermetropole
Es überrascht vielleicht, dass Disney neun Jahre gebraucht hat, um die Fortsetzung eines milliardenschweren Überraschungserfolgs zu produzieren. Doch der neue Film zeigt, dass das Problem nicht bei den Figuren, dem Humor oder beim Kern der Franchise lag. Vielmehr scheint die Geschichte selbst die größere Herausforderung gewesen zu sein. Zootropolis ist nach wie vor ein faszinierendes Ökosystem, das bei genauerer Betrachtung sogar Fragen zu sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Machbarkeit aufwirft.
Wie kann eine auf Arbeitsteilung basierende Gesellschaft sowohl Elefanten als auch Mäuse ernähren, ohne strukturelle Ungleichheit zu schaffen? Warum sind Reptilien seit einem Jahrhundert aus der Stadt verbannt? Diese Fragen dienen jedoch eher dem konzeptionellen Hintergrund. Was zählt, ist die visuelle Welt. Die Stadt bleibt ein Ort voller Kreativität. Wassergebundene Transportsysteme, clevere Popkultur-Parodien und detailreiche, charmante und gut durchdachte Tierdesigns bilden eine lebendige Umgebung, die von Szene zu Szene neue Ideen liefert.
Die Handlung dreht sich erneut um die unerfahrenen Polizeibeamten Judy Hopps (Ginnifer Goodwin) und Nick Wilde (Jason Bateman), den ehemaligen Trickbetrüger im Fuchsgewand. Die beiden haben den Verdacht, dass ein längst verbanntes Reptil nach Zootropolis zurückgekehrt ist. Diese Spur führt zu Gary De’Snake (Ke Huy Quan), dessen Anschuldigungen die Stadt in ihren Grundfesten erschüttern könnten. Die Ermittlungen führen zu verworrenen Verschwörungen und zahlreichen Ortswechseln, was dem Film einen dynamischen Rhythmus verleiht.

Neue Figuren glänzen, alte Figuren verlieren etwas an Tiefe
Parallel zur Haupthandlung konzentriert sich der Film auf die Beziehung zwischen Judy und Nick. Ihr Perfektionismus prallt auf seinen Zynismus. Diese Dynamik bietet viel erzählerisches Potenzial, das jedoch nicht voll ausgeschöpft wird. Die Figuren durchlaufen weniger innere Entwicklung als erhofft, und einige Szenen wirken eher wie erzählerische Füllmasse als wie eine echte Entwicklung ihrer Partnerschaft. Insbesondere eine Paartherapie-Sequenz sorgt für Lacher, wird aber später in einem überladenen Austausch psychologischer Fachausdrücke wieder aufgegriffen, der für das jüngere Zielpublikum wahrscheinlich verwirrend sein könnte. Die Regisseure Byron Howard und Jared Bush scheinen von ihrer Stadt mehr begeistert zu sein als von ihren beiden Hauptfiguren.
Das Ergebnis ist ein Film, der in fast jeder Einstellung visuelle Spielereien, pfiffige Kulissen und humorvolle Elemente zu bieten hat, dabei jedoch gelegentlich den Fokus auf seine beiden Helden verliert. Andererseits sind einige der neuen Charaktere sehr überzeugend. Ke Huy Quans Gary De’Snake ist charmant, verschmitzt und überraschend facettenreich. Andy Samberg spielt Pawbert Lynxley, einen reichen, verwöhnten Kater mit einer Vorliebe für Übertreibungen, der sich nahtlos in das Nebenfiguren-Arsenal einreiht. Und obwohl Judy und Nick nicht immer im Mittelpunkt stehen, haben sie Momente, die an die gefühlvolle Herzlichkeit des ersten Films erinnern. Da entfaltet der Film wieder jene Mischung aus Herz, Humor und Energie, die das Original so erfolgreich gemacht hat.
Fazit: Zoomania 2 ist ein visuell atemberaubendes, detailreiches und durch und durch unterhaltsames Abenteuer, das die Faszination seiner Stadt mit voller Stärke zurück auf die Leinwand bringt. Es ist eine lebendige Welt, der Humor ist stimmig und die neuen Charaktere bereichern das Ensemble deutlich. Auch wenn der Film manchmal seine beiden Hauptfiguren aus den Augen verliert und sich gelegentlich in Nebenhandlungen verstrickt, überzeugen doch die Energie, Kreativität und das flotte Erzähltempo. Ein großartiges Erlebnis und ein würdiges Wiedersehen mit einer der aufregendsten Städte des Animationskinos.
Film Bewertung 8 / 10





