Inhalt: Im Zentrum des Films stehen Millie und Tim, ein langjähriges Paar, das sich aus dem Trubel New Yorks auf das Land zurückzieht. Doch das vermeintliche Idyll wird zum Albtraum: Nach einer Nacht in einer geheimnisvollen Höhle beginnen sie sich körperlich und geistig zu verändern – eine beängstigende Transformation, die ihre Liebe auf eine erschreckend reale Probe stellt.
Alison Brie und Dave Franco kleben aneinander – wortwörtlich
Was als Beziehungsdrama beginnt, endet in einem albtraumhaften Rausch aus Körperhorror und grotesker Abhängigkeit: In Together, dem neuen Film von Regie-Newcomer Shanks, spielen Dave Franco und Alison Brie das Paar Tim und Millie, das von der Stadt aufs Land zieht – in der Hoffnung auf einen Neuanfang. Doch was folgt, ist alles andere als ein ruhiger Neustart.
Tim, ein gescheiterter Musiker, hadert mit dem Umzug, während Millie sich auf ihren neuen Job an einer abgelegenen Schule freut. Die Beziehung steckt in einer Krise: Millies gescheiterter Heiratsantrag, Tims Rockstar-Träume und ihr eingeschlafenes Liebesleben sorgen für wachsende Spannungen – bis ein gemeinsamer Wanderausflug die Katastrophe buchstäblich aus dem Erdboden schießt.
Nachdem er in eine geheimnisvolle unterirdische Höhle mit einem Schleim-schimmernden Wasserloch gefallen ist, nimmt die Geschichte eine surreale Wendung. Tim nimmt einen Schluck des Wassers – und plötzlich sind die beiden körperlich magnetisch miteinander verbunden: Distanz verursacht Schmerz, Nähe wird zum Zwang. Während ihre Körper ein Eigenleben entwickeln, versinken sie in einem zunehmend grotesken Alptraum, der emotionale Co-Abhängigkeit als physisches und psychologisches Phänomen zeigt.
Eine Grube, ein Schluck Wasser – und nichts ist mehr wie zuvor
Was folgt, ist ein irrwitziger Balanceakt zwischen Ekel, Spannung und schwarzem Humor. Der Film erinnert visuell und atmosphärisch an Werke wie Skinamarink oder I Saw the TV Glow, entwickelt aber konsequent einen eigenen, schockierend verspielten Stil, der Shanks als Regietalent hervorhebt. Together lebt vom starken Zusammenspiel seiner Hauptdarsteller: Dave Franco brilliert als verzweifelter Antiheld, der seine körperliche Autonomie verliert, während Alison Brie in ihrer bisher wohl mutigsten Rolle zur blutigen Anführerin einer zunehmend bizarren Eskalation wird.
Die emotionale Dynamik zwischen ihnen ist glaubwürdig und tragikomisch – gerade weil sie auch privat ein Paar sind. Das Drehbuch von Shanks trifft erstaunlich treffsicher den Ton zwischen Ekel, Ironie und echter Tragik. Es erklärt gerade genug, ohne zu viel Exposition aufzuzwingen – und liefert dabei eine kluge, wenn auch verstörende Allegorie auf toxische Beziehungen.
Fazit: Together ist ein kreativer Beitrag zum Horror-Genre, der Michael Shanks als Horror-Regisseur ins Rampenlicht rückt. Sowohl erzählerisch als auch visuell. Ein Film, der Körperhorror und Beziehungsdrama auf überraschend stimmige Weise verbindet und dabei blutig, schwarzhumorig und erschreckend ehrlich ist. Ideal für Kinobesucher, die das Absurde lieben und Spaß am gepflegten Horror haben.
Film Bewertung 7 / 10
