Der mandalorianische Krieger, Din Djarin (Pedro Pascal) hat einen Eid geschworen, seinen kleinen Begleiter „The Child“– ein mysteriöses, machtvolles Wesen, mit seinesgleichen wieder zu vereinen. Seine Lösung: er fragt seine mandalorianischen Landsleute nach dem Weg.
Es wird jedoch schwierig sein, den geheimnisvollsten Krieger – Clan der Galaxie zu finden. Und so findet sich der Mandalorianer auf einem Wüstenplaneten wieder ( natürlich ein bekannter Planet ) und geht ein unbequemes Bündnis mit dem dortigen „Sheriff“ (Timothy Olyphant) ein.
Relativ kurz nach dem Erfolg der ersten Staffel, die spät auf Disney+ debütierte, kommt die zweite Staffel von „Der Mandalorianer„, auch bekannt als „Die weiteren Abenteuer des Mando„. Denn, seien wir ehrlich, niemand, aber auch niemand nennt ihn Din Djarin. Und Baby Yoda, wird „The Child“ genannt, egal wie sehr Disneys Marketingabteilung das auch forciert.
Die erste Staffel war wohl der größte Erfolg der Nach-Lucas-Star Wars-Ära, denn die Mitschöpfer Jon Favreau und Dave Filoni brachten uns eine Auffrischung der Western-Idee, die die ganze Sache von Anfang an inspirierte, die rau und düster war, sich aber immer noch frisch anfühlte.
Und, was vielleicht noch wichtiger ist, es ist erkennbar Star Wars, während es sich auch von einigen Dingen der Saga entfernte. Erst beim letzten Schuss der ersten Staffel, machte sich ein Lichtschwert überhaupt die Mühe aufzutauchen, wenn auch mit einem Twist.
Auch wenn einem jede einzelne der acht Folgen nicht gefällt, selbst wenn man das Gefühl hat, dass es von Zeit zu Zeit mit seinen eigenen Klischees spielt, oder man das Gefühl hat, auf Treibsand zu treten, gab man uns den stoischen Ehrenmann, großartig dargestellt von Pedro Pascal, an den man sich klammern konnten, wie an eine Art Jack Reacher der Galaxie.
Und wenn das nicht gereicht hat, konnte sich niemand dem herzerwärmenden Charme, des immerwährenden Baby Yoda entziehen, der stärker als jeder Traktor-Laserstrahl ist und alle bisherigen Stärken und Schwächen des Mandalorianers mit sich bringt.
Zum Glück überwiegen diese Phasen, denn Mando befindet sich auf einem uns vertrauten Wüstenplaneten und ist gezwungen, eine bis dato unwahrscheinliche Verbindung einzugehen, um einen größeren ( im wahrsten Sinne des Wortes ) Feind zur Strecke zu bringen.
Wenn es so etwas wie eine „Der Mandalorianer“ Formel gibt, dann ist sie hier sehr deutlich zu erkennen. Aber, was entscheidend ist, wenn das „Monster-der-Woche“ so gut gemacht wird, ist es schwer, darauf herumzureiten ( Der Gag kommt besser, nachdem man die Folge gesehen hat, versprochen) . Und es macht viel Spaß, Favreau dabei zuzusehen, wie er sich immer stärker den Western – Einflüssen der Show beugt.
Dies ist eine Episode, in der unser Held in die Stadt rast, wenn auch auf dem langsamsten Raser, den man je gesehen hat, während verunsicherte Einheimische ihm mit Misstrauen begegnen. Es gibt dann auch prompt einen Zwischenfall in einem Saloon. Mehr Weltraum – Western geht kaum.
Und, wie der Titel der Episode, „Der Marshall“, vielleicht vermuten lässt, ein Marshall, der sich sehen lassen kann, gespielt von Timothy Olyphant, der in die Abteilung für Gesetzeshüter, seit seiner Serie „Justified“, immer noch reinpasst.
Mando mit jemandem so lakonischen und charmanten wie Olyphant zusammenzubringen, bringt sogar etwas aus dem wortkargen Helden heraus. Irgendwann kommt er gefährlich nahe an das, was man nach reiflicher Überlegung für einen Witz halten könnte.
Es ist ein Staffelauftakt, der uns im Wesentlichen die Gewissheit geben soll, dass sich die Serie, trotz des verstärkten genaueren Hinschauens – durch ihr gestiegenen Anspruch, welches sich im Kaliber des Special Guest Stars in dieser Episode zeigt – in diesem Bereich nicht viel ändern wird.
Favreau widersteht sogar dem Drang, das kleine grüne Wesen, in dieser Folge in den Vordergrund zu stellen, obwohl dieser die erste Nahaufnahme der Staffel bekommt und man darauf wartet, dass er eingreift, während Pedro Pascal und sein Team von bewaffneten Hilfssheriffs den Hauptpart des Geschehens übernehmen.
Glücklicherweise macht es auch eine Menge Spaß, obwohl es diejenigen geben wird, die sich danach sehnen, mit der größeren Hintergrund Geschichte fortzufahren und die Geheimnisse zu lösen, die hier im Spiel sind z.B. wer ist Baby „The Child “ Yoda?
Gibt es noch andere Jedi als Luke Skywalker, die in dieser Zeitperiode herumschwirren? So kann hier durchaus das Gefühl entstehen, dass dies eine dieser berühmten Auftakt Episoden ist, die unsere Temperatur hochfahren soll, weil es hier nicht viel gibt, was wir nicht schon gesehen haben und einfach als Platzhalter dient, bis die eigentliche Geschichte beginnt.
Nun, es gibt mehr als genug Hinweise in diesem 54-minütigen Opener, die darauf hindeuten, dass unser Wunsch bald in Erfüllung geht. Der Beginn der zweiten Staffel ist genau wie die Erste, mit der uns Jon Favreau mit einer bekannten Geschichte zurück in die Welt von Star Wars und Mando entführt. Die erste Staffel stand ganz im Zeichen dieser unwahrscheinlichen Vater-Sohn-Beziehung, in der man sich nur selten von Mando löste, um uns einen weiteren Blickwinkel zu geben.
Und die erste Episode der zweiten Staffel – wie so viele der vorherigen Episoden von Favreau geschrieben, aber auch zum ersten Mal in der Serie von ihm inszeniert, fühlt sich wie eine Absichtserklärung an, indem sie genau dasselbe tut und uns fest an unser Team des einsamen Wolfes und seines Jungen bindet. Erwartet keine Zwischenschnitte zu Carl Weathers‘ Greef Karga, Gina Caranos Cara Dune oder Giancarlo Esposito’s Moff Gideon, von dem wir glauben, dass er der Big Bad Wolf der Staffel sein könnte. Erwartet auch keine Hinweise, außer den kleinen Einschüben, auf eine umfangreichere Erzählung.
Das mag sich in den kommenden Wochen und Episoden ändern, aber im Moment ist dies eine Ein-Mann-Show. Wenn man den Rhythmus und die Farben der ersten Staffel der Live-Action-Star Wars Serie geliebt hat, dann befindet man sich jetzt im Porg-Himmel. und macht definitiv Lust auf mehr Abenteuer dieses Weltraum Western.
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