Inhalt: Der Schakal (Eddie Redmayne) ist ein äußerst schwer zu fassender Ausnahmekiller. Der Einzelgänger verdient seinen Lebensunterhalt damit, gegen Bezahlung höchster Summen tödliche Aufträge auszuführen. Doch nach seinem letzten Mord trifft er auf eine ebenbürtige Gegnerin: eine hartnäckige britische Geheimdienst-Agentin des MI6 (Lashana Lynch). Sie spürt den Schakal auf, verfolgt ihn in einer atemlosen Katz-und-Maus-Jagd quer durch Europa und hinterlässt dabei eine Spur der Verwüstung.
Ein Antiheld zwischen Kälte und Menschlichkeit
Fred Zinnemanns Adaption von The Day Of The Jackal bleibt ein unvergesslicher Klassiker, aber Serien Autor Ronan Bennett, bekannt für Top Boy, bringt eine neue Dimension in diese Version des ikonischen Thrillers. Diese moderne Adaption taucht tiefer in die Psyche des kaltblütigen Auftragskillers ein und gibt dem Zuschauer Einblicke in seinen inneren Zwiespalt und seine Motivationen.
Eddie Redmayne verkörpert den Schakal in einer unvergleichlichen Mischung aus Ruhe und Präzision. Die Einführung seiner Figur ist gleichzeitig verstörend und faszinierend: Ein Mord, akribisch und methodisch ausgeführt, zeigt die herausragende handwerkliche Fertigkeit des Killers und erinnert an die beklemmende Atmosphäre in David Finchers The Killer. Dabei verzichtet Bennett auf offensichtliche psychologische Erklärungen, sondern lässt Redmaynes Charakter für sich sprechen, was die Spannung enorm steigert.
Redmayne, dessen Rollenvielfalt von Stephen Hawking bis zu exzentrischen Zauberern reicht, zeigt hier eine faszinierend düstere Seite. Der Schakal wirkt in seiner Mission emotionslos und fokussiert, doch in seinem Privatleben begegnet er seiner Familie mit Zuneigung und Fürsorge.
Von der 70er-Jahre-Paranoia bis zur modernen Hightech-Welt
Diese Dualität, die durch die differenzierte Darstellung Redmaynes greifbar wird, macht die Figur umso komplexer und interessanter. Bennetts Inszenierung sorgt dafür, dass man als Zuschauer stets in einer moralischen Grauzone bleibt, die bis zur letzten Episode ein Umsichgreifens Unbehagen auslöst.
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Unterstützt wird dieser psychologische Tiefgang durch Lashana Lynch als MI6-Agentin Bianca Pullman, die als Gegenspielerin des Schakals ebenso faszinierend ist. Ihre Charakterdarstellung, die zwischen gnadenloser Härte und inneren Konflikten schwankt, verleiht dem Katz-und-Maus-Spiel zusätzliche Spannung. Der Regisseur setzt bei seiner Neuinterpretation auf moderne Themen wie Technologie und Spätkapitalismus, was der Geschichte einen zeitgemäßen Anstrich verleiht.
Khalid Abdalla als sportlich-drahtiger Tech-Unternehmer dient als modernes Äquivalent zu historischen Feindbildern, was den Plot noch unvorhersehbarer macht. Der klassische Paranoia-Tonfall eines 70er-Jahre-Thrillers bleibt dabei erhalten und verbindet die analogen Wurzeln des Originals gekonnt mit der digitalen Komplexität der heutigen Zeit.
Eine Thriller-Serie, die im Gedächtnis bleibt
Obwohl die Serie auf fast zehn Stunden ausgelegt ist, verliert sie dank cleverer Plot-Entwicklungen und spektakulärer Szenen nie an Spannung. Verfolgungsjagden durch die Straßen Kroatiens, eine gefährliche Begegnung bei einem Konzert in Estland und eine dramatische Flucht auf Pferden sorgen dafür, dass das Tempo stets hoch bleibt.
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Bennett gelingt das Kunststück, die Serie als intensive Charakterstudie und gleichzeitigen Action-Thriller zu gestalten, was sie zu einem der spannendsten Serien-Events macht.
Fazit: Redmayne brilliert als diabolischer Antiheld und schafft eine Atmosphäre, die beim Zuschauer Unbehagen, aber auch Faszination auslöst – und das mit einer Kälte und Präzision, die The Day Of The Jackal zur Pflicht für alle Thriller-Fans macht. Und Staffel 2 ist bereits bestätigt worden.
Serien Bewertung 7 / 10