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Susi und Strolch Poster beim Spaghetti essen

Erscheinungsdatum: 12. November 2019 (Ersterscheinung)

Regisseur: Charlie Bean

Musik komponiert von: Joseph Trapanese

Produzent: Brigham Taylor

Story:

Hundedame Susi (Stimme in OV: Tessa Thompson), stammt aus einer wohlhabenden Familie und ist der Mittelpunkt im Leben ihres Frauchens. Das ändert sich, als das Paar ein Baby bekommt. Auf Susi wird immer weniger Rücksicht genommen. Susi trifft auf einen Hund, der sehr gut weiß, wie man alleine zurechtkommt: Straßenköter Strolch (Justin Theroux). Als sie sich in den Strassen der Stadt verirrt, ist sie auf die Hilfe von Strolch angewiesen, um nach Hause zurückzufinden. Unterwegs bemerkt sie, dass unter seiner rauen Schale ein angenehm weicher Kern steckt.


Susi und Strolch beim Spaghetti essen.
Strolch kann auch Romantik. ©Disney Deutschland

Film Kritik:

von Ilija Glavas

Süß und Seltsam

Die animierte Vorlage aus 1995 genießt hohes ansehen im Disney Fan Universum. Umso mehr die Gefahr, dass man nach der Live Action Pleite von „König der Löwen“ – auch hier baden gehen könnte. Das ist in einigen Bereichen zum Glück ausgeblieben. Dafür sorgen die echten Hunde, die allesamt passend ausgesucht wurden. Sein größtes Problem hat der Film in der Folge dann damit, dass die durch CGi sprechenden und handelnden Tiere noch unnatürlicher Wirken, als in der gesamt animierten Form. Diese Mischform sorgt für befremdliche Momente, funktioniert allerdings besser als die fotorealistische Umsetzung im angesprochenen „König der Löwen“.

Die Kulisse des Films wurde nicht aktualisiert, aber einige der kulturell unsensibleren Elemente schon. Als Beispiel sei das  „Lied der Siamkatze“ genannt. Lange Zeit eines der berühmtesten Lieder aus „Lady and the Tramp“ – so der Originaltitel. Und auch dasjenige, das am meisten Kritik wegen Rassenstereotypen ertragen musste ( Originalfilm ist von 1955 ) – wurde es daher gegen eine neue jazzige Musiknummer ausgetauscht. Dazu von einem anderen Zwillingskatzenpaar vorgetragen, die eindeutig keine Siamkatzen sind.


Susi und ihr Frauchen
Susi ist der Stolz der Familie – bis das Baby kommt. ©Disney Deutschland

Moderner Anstrich und tolle Hunde Charaktere reichen nicht

Es gibt noch weitere kleinere Änderungen, die hauptsächlich dazu dienen, der neuen Susi und neuem Strolch, ein bisschen mehr 2019-Anstrich zu verpassen. Ansonsten handelt es sich um Susi und Strolch, wie man sie kennt, nur mit echten Darstellern und echten Hunden – wobei die Hunde manchmal gegen CGI-Doubles ausgetauscht werden. Und mit CGI aufgepäppelt sind, damit sich ihre Münder beim sprechen bewegen.

Zu den anderen Hunde – Charakteren gehören ein Pekinese, der verdächtig nach Janelle Monae klingt, ein weiser alter Bluthund mit den satten Basstönen von Sam Elliott und ein fast schmerzhaft süßer Bulldog, der von Benedict Wong gesungen wird. Justin Theroux zeigt viel Persönlichkeit als stolzer, einsamer Tramp, aber Thea Thompson ( Valkyre bei Thor ) ist als Lady fad und wird so nicht in Erinnerung bleiben.

Es ist nicht die unbedingte Suche nach viel „Chemie“ zwischen diesen Stimmen, aber ein bisschen mehr Begeisterung, wäre schön gewesen. So ist der Film nur eine durchschnittliche Unterhaltung und wirkt seltsam ob der CGI und sprechender Tiere.

Fazit: 

Paradoxerweise erscheinen die Tiere umso weniger real, je mehr man versucht, sie in Live Action Filmen menschlicher zu gestalten. Zumindest sind es Hunde, die objektiv betrachtet niedlicher sind und denen es mehr Spaß macht beim Laufen zuzusehen als Tieren aus dem Dschungel. Auch wenn der „ooooh“ Faktor vorhanden ist, kann das nicht der Maßstab sein für das ambitionierte Mäuse Haus und ist damit, für Fans des Klassikers, ein zweischneidiges Schwert und bietet ein solides Werk – ohne Meister Ambitionen.

Wertung: 6 / 10


©Disney Deutschland

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