In SISU kämpfte sich Jorma Tommila mit roher Entschlossenheit durch eine Einheit deutscher Soldaten, um sich sein Gold zurückzuholen. In SISU: Road to Revenge hebt sich die Gewaltspirale auf ein neues Level – jetzt geht es nicht mehr nur um Besitz, sondern um eine tief persönliche Abrechnung. Diesmal steht nicht das Gold, sondern die Ehre und Erinnerung seiner Familie im Zentrum. Der wortkarge Einzelkämpfer kehrt an den Ort des Schreckens zurück: das Haus, in dem einst seine Liebsten brutal ermordet wurden. Was folgt, ist ein erbarmungsloser Rachefeldzug gegen den Mann, der ihm alles genommen hat.
Regisseur Jalmari Helander, der bereits für den Überraschungshit SISU verantwortlich war, legt mit der Fortsetzung eine noch kompromisslosere Vision vor. Wieder treibt er seine Figur durch eine kalte, feindselige Welt, in der jeder Schritt mit Gewalt beantwortet wird – doch diesmal ist das Ziel kein Überleben, sondern Gerechtigkeit. Der Mann, der nicht sterben kann, zerlegt das Haus seiner Vergangenheit, lädt es auf einen Lastwagen und macht sich auf den Weg. Dabei wird das Haus selbst zum Symbol seiner Wut – ein Mahnmal der Erinnerung und der Antrieb für alles, was noch kommt.
Ein Haus auf Rädern, eine offene Rechnung und kein Zurück
Doch die Vergangenheit ruht nicht. Stephen Lang, bekannt aus Don’t Breathe, verkörpert den skrupellosen Kommandanten der Roten Armee, der den Mord an Tommilas Familie zu verantworten hat. Seine Rückkehr läutet eine gnadenlose Verfolgungsjagd ein, bei der jeder Kilometer mehr zerstört als er rettet. In den Nebenrollen glänzen Richard Brake und ein reduziertes, aber effektiv eingesetztes Ensemble, das dem Film die nötige Härte und Präsenz verleiht.
Helanders Inszenierung bleibt brutal, überzeichnet, aber nie beliebig. Die Actionszenen sind kreativ, übertrieben – und trotzdem geerdet in der stoischen Wut ihres Helden. Es kracht, spritzt und knackt an allen Ecken, doch unter der blutigen Oberfläche schlägt ein emotionaler Kern: Dieser Mann kämpft nicht mehr nur gegen Feinde, sondern gegen das Vergessen.
SISU: Road to Revenge führt das Erbe des ersten Teils konsequent weiter – mit mehr Tempo, mehr Zerstörung und einem emotionalen Gewicht, das dem Film zusätzliche Tiefe verleiht. Das Ergebnis ist ein gnadenloser Actionfilm, der sich nicht mit Kompromissen aufhält.
