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Shadow and Bone Charakter Poster

Staffel 1 der Fanatasy Serie | Ab 23. April 2021 auf Netflix | Acht Episoden

Darsteller: Jessie Mei Li, (Archie Renaux, Ben Barnes

Story: Das Königreich Ravka ist in Ost und West geteilt – in der Mitte liegt die Schattenfalte, eine magische, einhüllende Dunkelheit voller Bestien. Auf einer Reise in die Falte deutet die verwaiste Kartografin Alina Starkov (Jessie Mei Li) an, dass sie die sagenumwobene „Sonnenbeschwörerin“ sein könnte, die die Dunkelheit ein für alle Mal verbannen könnte.

Serien Kritik:

von Ilija Glavas

Seit „Game Of Thrones“ den Höhepunkt der Fernseh-Fantasy gesetzt hat, geht die Suche nach dem Nachfolger des Eisernen Throns weiter. Shadow And Bone, basierend auf den Grishaverse-Romanen von Leigh Bardugo, ist zwar nicht so kühn und schockierend wie George R.R. Martins kompromissloses Epos, aber der Einfluss von Westeros ist in der aufwendigen Netflix-Serie deutlich zu spüren.

Zum einen verzichtet sie auf Fantasy-Jargon, ohne vergessen zu erklären, welche Bedeutung die Dinge genau in dieser Welt haben. Und ihre weitläufige, komplexe Welt fühlt sich ähnlich lebendig und wohlgeformt an. Obwohl es keinen Stark gibt, gibt es doch einen Starkov – unsere Heldin Alina Starkov (Jessie Mei Li), die eine willkommene erzählerische Linie vor einem größeren Hintergrund von Politik und Machtspielen bietet. Sie ist ein Waisenmädchen, das im fiktiven Königreich Ravka lebt. Aber die größte Stärke der Serie ist, dass sich diese Welt ganz anders anfühlt als die üblichen mittelalterlichen Welten voll mit viktorianischen-Einflüssen. Hier hat man sich eher am zaristischen Russland orientiert.

Man denke an Kosakenhüte und doppelreihige Militärjacken in Hülle und Fülle, verdreckte Schlachtfelder und einen prunkvollen Palast, in dem die Macht ihren Sitz hat. Der phantastische Clou ist, dass Ravka eine geteilte Nation ist. Ost und West sind durch die Schattenfalte getrennt, einen Riss aus wirbelnder, von Menschen gemachter Dunkelheit, der riesige, durch die Luft fliegende, menschenfressende Monster beherbergt.

Shadow and Bone Charakter Poster
©Netflix

Das Film – Einmaleins wird hier beherzigt

Es ist nicht unmöglich, die Falte zu überqueren, aber es ist nicht ratsam, denn der kleinste Funke Licht lockt bösartige geflügelte Angreifer an. Ravka beherbergt auch Grisha – Menschen mit magischen Elementarfähigkeiten – mit Kontrolle über Feuer, Wasser, Wind und mehr, die größtenteils in das Militär des Landes eingegliedert sind. Das ist eine Menge, was man Verarbeiten muss und obwohl es anfangs verwirrend ist, bleibt Shadow And Bone fesselnd.

Während der Zuschauer dabei ist, die Grisha-Terminologie zu verstehen, gilt in der Serie das filmische Einmaleins : Zeigen nicht Erklären. Der rote Faden ist zum Glück am einfachsten zu verfolgen. Alina ist eine Kartografin – ironischerweise, denn die Serie könnte eben einen Wegweiser gebrauchen, der man folgen kann, ( es lohnt sich, eine online nachzuschlagen )- die offensichtlich in ihren besten Freund und Waisenjungen Mal (Archie Renaux) verliebt ist.

Als er in die Falte geschickt wird, sorgt sie dafür, dass sie auf die gleiche, dem Untergang geweihte Expedition geschickt wird, woraufhin sie sich als die mythische „Grisha-Sonnenbeschwörerin“ entpuppt, die in der Lage ist, den Spalt zu schließen. Die Welt von Ravka liest sich wie eine dichte Fantasiewelt – und die Chemie zwischen Alina und Mal (die durch Ben Barnes‘ schneidigen General Kirigan noch verkompliziert wird) liest sich eher wie ein Jugendroman.

Aber beides zusammen, sind eine einnehmende erzählerische Paarung. Vor allem dank der temperamentvollen, starken Leistung von Li , die demnächst in Edgar Wrights Last Night In Soho zu sehen sein wird.

Shadow and Bone Szenenbild
©Netflix

Bekanntes trifft auf Verwirrendes

Eine Nebenhandlung, die in Ravkas schattiger Unterwelt spielt, ist visuell und erzählerisch düster und zunächst von der Hauptgeschichte entfernt, entwickelt sich aber schließlich zu einer rasanten Handlung, die einer bunt zusammengewürfelten Gruppe von kriminellen Antihelden folgt, die Alina auf der Spur sind.

Mit seiner magischen, verwaisten, auserwählten Heldin (Hallo, Harry Potter), seiner Geschichte einer jungen Frau, die dazu bestimmt ist, eine Revolution auszulösen, während sie zwischen ihrem besten Freund aus Kindertagen und einem verwegenen, nicht vertrauenerweckenden Zeitgenossen hin und her gerissen ist (Hey, Hunger Games) und seinem gefährlichen Terrain, gespickt mit Verrätern (Oh, Game Of Thrones,so treffen wir uns wieder), hat Shadow And Bone viele bekannte Anklänge.

Shadow and Bone Film bei Netflix
©Netflix Film

Fazit: Es ist sehr sehenswert, mit einer faszinierenden Welt und Charakteren, die helfen könnten, ein neuer Serien – Fantasy-Liebling zu werden. Einige Elemente sind zu vertraut und andere zu verwirrend, aber „Shadow And Bone“ wird mit seinem fesselnden Weltenaufbau und seinen einnehmenden Charakteren den Zuschauer in den Bann ziehen. Netflix kann also doch mehr, als nur Mittelmäßiges vom Fließband liefern.

Wertung 8 / 10

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