Der legendäre Schauspieler, Regisseur und Produzent Robert Redford ist im Alter von 89 Jahren verstorben. Wie seine Vertreter mitteilten, starb die Leinwand-Ikone friedlich im Schlaf in seinem Haus in Utah.
Vom New-Hollywood-Star zur Legende
Redford wurde Ende der 1960er Jahre bekannt, als er 1967 in Barfuß im Park an der Seite von Jane Fonda glänzte. Nur zwei Jahre später folgte mit Zwei Banditen (Butch Cassidy and the Sundance Kid 1969) der internationale Durchbruch: An der Seite von Paul Newman prägte er als Sundance Kid ein neues Bild des amerikanischen Westerns. Der Film wurde zunächst verhalten aufgenommen, entwickelte sich jedoch zu einem weltweiten Kassenschlager und machte Redford zu einem der prägenden Gesichter des New-Hollywood-Kinos.
1973 folgte die erneute Zusammenarbeit mit Newman und Regisseur George Roy Hill: Der Clou brachte zehn Oscar-Nominierungen ein, darunter eine für Redford als bester Hauptdarsteller. Im selben Jahr stand er mit Barbra Streisand in Sydney Pollacks So wie wir waren (The Way We Were) vor der Kamera. 1974 übernahm er die Rolle des Jay Gatsby in der von Francis Ford Coppola geschriebenen Verfilmung von Der große Gatsby.

Politthriller, Regie-Oscar und Sundance
Mitte der 1970er Jahre wurde Redford zur Ikone des amerikanischen Polit-Thriller Kinos: In Drei Tage des Condor (1975) als CIA-Analyst, der bei der Aufdeckung einer Verschwörung gejagt wird. Und in Alan J. Pakulas Die Unbestechlichen (All the President’s Men – 1976) verkörperte er einen der Journalisten der Washington Post, die über den Watergate-Skandal berichteten.
In den 1970er-Jahren wurde Redford zum Synonym für einen ganz eigenen Typus von paranoidem, erwachsenem Thriller. Diese Aura nutzte er auch in seiner späteren Karriere immer wieder – etwa als korrupter SHIELD-Boss Alexander Pierce im Politthriller-inspirierten MCU-Film Captain America: The Winter Soldier. Gleichzeitig griff er die Themen von Macht, Misstrauen und gesellschaftlichen Spannungen auch als Regisseur erneut auf, etwa in seinem politischen Drama Von Löwen und Lämmern (2007).
1981 erhielt Redford den Oscar für die Regie von Eine ganz normale Familie (Ordinary People, sein Regiedebüt). Mit Quiz Show (1994) war er erneut für Regie und Film nominiert. Abseits der Leinwand prägte er die Branche wie kaum ein anderer: Mit dem von ihm gegründeten Sundance Institute und dem Sundance Film Festival schuf er eine Plattform, die bis heute junge Talente fördert und den Independent-Film weltweit geprägt hat.
Späte Rollen und Abschied
Auch im neuen Jahrtausend blieb Redford präsent: In Spy Game (2001) an der Seite von Brad Pitt, in Disneys Elliot, Der Drache (2016) oder erneut mit der Regie von David Lowerys Ein Gauner & Gentleman (The Old Man & The Gun 2018). Einen letzten Auftritt hatte er im Marvel-Blockbuster Avengers: Endgame (2019), in dem er seine Rolle als Alexander Pierce wieder aufnahm.
Robert Redford hinterlässt ein unvergleichliches Erbe – als Schauspieler, Regisseur, Produzent und Förderer junger Filmschaffender. Seine Arbeit hat Generationen inspiriert, und sein Einfluss wird das Kino für immer prägen.